Julia von German Abendbrot hatte eine tolle Idee. Sie möchte wissen, wie wir altbekannte Klassiker entstaubt haben. Als ich so drüber nachgedacht habe, wofür ich denn den Staublappen rausholen könnte, da fielen mir Mamas Schinkennudeln ein; eines meiner Leib- und Magenessen aus der Kindheit. Pasta ging immer, auch damals schon.
Meine Mutter servierte die Schinkennudeln immer mit einer Tomatensauce. Wir sprechen vom Bechamel mit Tomatenmark. Als Kind habe ich das geliebt, heute hätte ich lieber etwas frischeres zu den Nudeln. Also bin ich auf die Idee gekommen, Tomaten im Ofen zu schmoren. Passt.
Soweit ich mich erinnern kann, wurden die Nudeln meiner Kindheit ausserdem mit dem bereits geriebenen Parmesan-Sägespänen aus der Tüte garniert. Gab es damals überhaupt etwas anderes? 😉 Heute stellt sich diese Frage nicht mehr….was für ein Glück!
Für die Nudeln:
- 300 gr. kurze Nudeln
- 200 gr. Schinken
- 3 Eier
- etwas Milch
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
- eine Nuss Butter
- fein gehackte Petersilie und Parmesan zum Anrichten
Die Nudeln in reichlich Salzwasser nach Packungsanleitung al dente kochen.
Inzwischen den Schinken in nicht zu kleine Würfel schneiden. Eier mit etwas Milch verquirlen, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
Pasta abgießen. Butter in einer großen Pfanne erhitzen. Nudeln darin kurz anrösten, dann den Schinken untermischen, Eier darübergießen und alles unter Rühren fertig garen.
Für die Schmortomaten:
- 250 gr. Kirschtomaten
- 1 El Chiliöl (mache ich selbst, indem ich Olivenöl mit zerbröselten, getrockneten Chilis versetze und das ganze einige Zeit ziehen lasse)
- Salz
- 1/4 TL Zucker
Ofen auf 180 °C vorheizen. Tomaten waschen, halbieren und in eine kleine Aulaufform geben. Mit den Würzzutaten vermischen und im heißen Ofen ca. 30 min schmoren, bis die Tomaten außen etwas schrumpelig und innen schön weich sind.
Zum Servieren Parmesan über die Nudeln reiben, mit Petersilie bestreuen und alles mit den Tomaten servieren.
Schinkennudeln, die esse ich auch sehr gerne- allerdings mit ohne Ei und ohne Sauce, nur stundenlang sanft angeknusperte Nudeln mit Schinken, und Salat dazu- gabs schon lange nicht mehr!
So habe ich das noch nie versucht – muss ich mal testen.
wir machen das mit kurzen Makkaroni oder Gabelspaghetti- und mindestens 45 min auf dem Herd….
Wie schön, dass Du die Zeit zum Entstauben gefunden hast! Haben wir nicht alle ähnliche Kindheitserlebnisse: Schwere, pappige Saucen und Convenience-Produkte, die wir heute glücklicherweise zu ersetzen wissen! Was für ein tolles Pasta-Gericht das jetzt ist! Danke für’s Mitmachen.
Gerne 🙂
Convenience kam eigentlich gar nicht so auf den Tisch…keine Tütchen und Fix-Zeugs, meine ich. Obwohl…eine Zeitlang war es schick,, irgendwelches Fleisch mit so einer Zwiebelsuppe aus der Tüte zu überbacken oder den Lachs mit einer entsprechenden Dillsauce. Ich fürchte bloß, bis zum 13. komme ich nicht mehr dazu, das umzumodeln…bisschen spät, die Eingebung 🙂
„bereits geriebenen Parmesan-Sägespänen aus der Tüte“ – Ach was musste ich da lachen und an unsere Spagetthi Bolognese denken. Bei uns waren das allerdings eher Sägemehl und keine Späne. Das sind genau die, welche ich jetzt heute kaufen muss, wenn ich nicht den sauteuren importierten Parmesan kaufen will / kann / muss. Ich bringe mir immer einen Vorrat an Parmesan aus Deutschland mit, aber bitte nicht den Zöllnern verraten, ok? Aber ganz ehrlich? In meiner Erinnerung sind genau die Spagetti mit dem Parmesan immer noch die Besten der Welt. Nichts desto trotz finde ich Deine Idee mit den Grilltomaten super und am allerbesten finde ich das Chili Ole dazu. Das wird meine Frau lieben (und wahrscheinlich ein paar Löffel extra auf Ihre Tomaten draufmachen)!
Ja Du hast recht….Sägemehl. Und keine Angst….ich halte dicht.
Die Spaghetti Bolognese, die heißen bei uns damals „Pasta Schuta“ 🙂
Schinkennudeln….das war ne Zeitlang das Lieblingsessen meiner Kinder; die wollten das auch ohne Sauce. 😉
Deine heutige Version gefällt mir da viel besser.
Ich fand diese Sauce damals toll…..Bechamel mag ich ja noch immer, aber als Tomatensauce nicht unbedingt.
Hast Du sehr schön entstaubt, das macht Appetit 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Danke 🙂
Toller Klassiker! Gab es bei uns auch immer 🙂
Und auch heute esse ich das noch gerne, wobei ich Eier gegen Frischkäse tauschen muss. Und Tomaten dazu – werde ich beim nächsten Mal probieren!!
Oh….das mit dem Frischkäse werde ich versuchen, das ist bestimmt etwas für mich.
Auf wunderbarste entstaubt, da schließe ich mich meinen Vorredner an und jetzt hätte ich, bitte, gern einen Teller (ich glaube, Tomanten sind noch da…). 🙂
Ist doch bald Mittag. Halt mal Deinen Teller her 🙂
Ich würde mal sagen:Entstaubung gelungen 😉
LG Kerstin
Danke 🙂 Sonst habe ich es ja nicht so mit Staubwischen 😉
Wahnsinn, das hatte ich schon so halb verdrängt, diese sogenannte „Tomatensauce“, die eigentlich Mehlpampe mit etwas Tomatenmark war! Toll deine Variante!
Liebe Grüße
Cheriechen
Bechamel halt….die mag ich eigentlich. Aber inzwischen ist das Wort „Tomatensauce“ in meinem Hirn eher mit etwas frischem verknüpft….
Tomatensauce auf Béchamelbasis gab’s bei uns auch immer, und ich habe sie geliebt. Allerdings gab es sie nicht zu Schinkennudeln. Die wurden nämlich mit Champignons gemacht und einfach mit Sahne übergossen. War ein echtes Lieblingsgericht! Danke für die Erinnerung daran. (Und wirklich gut, solche Sachen mal zu entstauben.)
Ich habe die auch geliebt. Und die Schinkennudeln auch. Mit Sägemehl-Parmesan…..der gehörte dazu.
das würde mir jetzt auch schmecken, hab ich als Kind auch sehr gerne gegessen, aber schon ewig nicht mehr gemacht!
Dann los 🙂
Kommt auf den nächsten Wochenplan. Das wird ihnen schmecken!!! 🙂
Das ist so ein Kinderessen, das immer geht.
[…] Ein Magentratzerl ist ein Gaumenkitzler. Soviel habe ich in meiner Münchner Zeit gelernt. Wie schön, dass hier ein weiteres Rezept aus der Kindheit aufgegriffen, ordentlich durchgeschüttelt, mit dem Teppichklopfer ausgestaubt und gepostet wurde: Schinkennudeln mit Schmortomaten. […]