Dieses Jahr ist Brasilien auf der Frankfurter Buchmesse zu Gast. Zu diesem Anlaß veranstaltet Claudia von Dinner um acht zusammen mit der Gourmet Gallery der Buchmesse und Event und möchte, dass wir brasilianisch kochen.
Meine spontane Reaktion: Tolle Idee! Brasilien – da hab ich ja noch nie drüber nachgedacht. Folglich wird es Zeit. Spontane Eingebung: Caipi…und Fejoada. Wahnsinnig originell. Mein nächster Gedanke ging stark in Richtung deftige deutsche Küche, denn immmerhin gibt es in Brasilien große deutsche Gemeinden und das Oktoberfest in Blumenau ist legendär. Naja. Keine so gute Idee. Ich wühlte und stöberte noch eine Weile weiter. Unzählige Regionalküchen gibt es im riesigen Brasilien. Man isst gerne Rindfleisch, Maniok, Kokosnuss, Käse…und natürlich Fisch und Meeresfrüchte. Bacalhau, also Klippfisch, wurde als besonders typische Zutat genannt.
Das hat mich angesprungen, denn Klippfisch habe ich früher oft und gerne gemacht, und nun aber schon länger nicht mehr. Klippfisch ist meist Kabeljau; dieser wird zur Haltbarmachung eingesalzen und getrocknet. Vor der Zubereitung muss man ihn einweichen, um ihm das Salz zu entziehen und wieder an Volumen gewinnen zu lassen. In Brasilien gehören Gerichte mit Klippfisch zu den Nationalgerichten. Angeblich gibt es für jeden Tag des Jahres ein anderes Rezept. Eines davon habe ich ausgesucht. Fündig geworden bin ich in Brasilianisch kochen, Gerichte und ihre Geschichte*. Allerdings war das Rezept ziemlich….merkwürdig. Nur eine Stunde gewässerten und mit Haut verarbeiteten Klippfisch konnte ich mir nur schwer als essbar vorstellen; also habe ich es anders gemacht.
So habe ich den Fisch gekocht:
- 400 gr. Stockfisch
- 400 gr. Kartoffeln
- 5 reife Tomaten
- 2 Zwiebeln
- 2 Zehen Knoblauch
- etwas Olivenöl
- 50 gr. grüne Oliven
- 250 ml Kokosmilch
- gehacktes Koriandergrün zum Anrichten
Am Vortag den Klippfisch in eine große Schüssel geben und mit kaltem Wasser bedecken. Mindestens 12 h stehen lassen, dabei einmal das Wasser wechseln.
Anschließend die Haut abziehen und den Fisch in mundgerechte Stücke schneiden.
Die Zwiebeln und den Knoblauch abziehen und fein hacken. Tomaten kreuzweise einschneiden, mit kochendem Wasser überbrühen, kurz stehen lassen, dann abgießen. Haut abziehen und die Tomaten in Scheiben schneiden.
Fisch, Zwiebeln, Knoblauch und Tomaten in einen großen Topf geben. Ganz wenig Wasser angießen, alles zum Kochen bringen und bedeckt ca. 30 min köcheln lassen.
Inzwischen die Kartoffeln schälen, waschen und würfeln. Oliven vierteln.
Kartoffeln, Oliven und Kokosmilch zum Fisch geben und alles nochmal 20-30 min köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind.
Zum Servieren mit dem Koriandergrün bestreuen.
Ein schönes Rezept, ich mag solche Schmorgerichte sehr gern. Auch wenn ich hier den Fisch durch was anderes ersetzen müßte… Schönen Sonntag!
Magst Du keinen Fisch?
Vielleicht das gleiche mit Hühnchen; aber der Klippfisch ist schon etwas spezielles.
speziell diesen vertrage ich nicht, da bräuchten wir dann wohl einen Krankenwagen…. ich hab schon üebr Tintenfisch oder Riesengarnelen in dem Gericht nachgedacht.
Eine Allergie, oh je.
Aber du hast recht, Garnelen machen sich bestimmt gut in diesem Eintopf.
Liebe Susanne, Klippfisch ist eine tolle Idee und ich freu mich riesig, den mit auf unsere „Tanzfläche“ zu packen. Der Aufwand des Wässerns hat mich immer ein wenig abgeschreckt, aber schmecken tut er toll. Und mit Kokos und Oliven..sehr fein!
Danke fürs Dabeisein.
LG, Claudia
Aber gerne; das hat Spaß gemacht.
Das Wässern des Fisches ist gar nicht so schlimm; man muss nur rechtzeitig dran deken. Einweichen tut er ja dann von selbst….
Vortrefflich abgelichtet, dein Teller! Sieht sehr sommerlich aus.
Das mit dem Wässern von eingesalzenen Sachen ist immens wichtig, ist mir letzt wieder bei Kapern passiert – nicht lang genug gewässert, beizender Salzgeschmack…
Da warst du eindeutig schlauer. 🙂
Danke 🙂
Klippfisch könnte man uneingeweicht gar nicht essen, brr…
Wie gerne würde ich sowas kochen und essen, doch da sitze ich wieder allein am Tisch…
🙂
Du hast doch diese Verwandtschaft in Moosach….sag Bescheid, wenn Du da bist, dann essen wir alles, womit Du sonst allein dasitzen würdest 🙂
Da schließe ich mich ninivepisces an – tolles Schmorgericht, aber Fisch darf ich nicht… ER würde sich aber sehr darüber freuen, also mal her mit einem Tellerchen 😉
Ich schubs eines rüber für IHN 🙂
Samba? Ist das jetzt schon Vorbereitung auf die Fussball WM nächstes Jahr? 😉
Das wäre auf jeden Fall etwas für mich!
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Würdest Du es auch ohne Fussball essen? 😉 Damit kann ich nämlich gar nichts anfangen…..Fussball, meine ich.
Tolles Rezept. Mit Koriandergrün. Das liebe ich so… Und ichsehe dazu lauter Samba tanzende Köche in der Küche…
Eine Koriander-Liebhaberin 🙂 An dem Kraut scheiden sich ja die Geister….
Bacalao habe ich noch nie selbstgemacht und auch noch nie in Deutschland irgendwo zum Kaufen gesehen. Wo hast du ihn denn her?
Den Fisch habe ich diesmal in einem Fischladen auf dem Viktualienmarkt gekauft. Es gibt ihn aber oft auch in italienischen oder spanischen Feinkostläden.
Ich finde Deinen Bericht mit Brasilien und den Nationalgerichten super. Auch das Einlegen des Klippfisches ist super, nur diesen würde ich durch evtl. Hühnchen ersetzen sonst einen super Eintopf ohne „WENN und ABER“. Weißte warum NO Klippfisch, schmeckt uns nicht.
Dir einen schönen Tag und liebe Grüße
Ingrid
Ja…der Klippfisch ist schon etwas eigenes…