getreidepflanzerl

Getreidepflanzerl mit Kräuterquark

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Fleischpflanzerl oder Buletten, Hacksteaks (am besten gefällt mir „faschierte Laberl“), kennt ja jeder.  Getreidepflanzerl dagegen klingen eher wie ein Relikt aus der Zeit, als die Vollwertkost Mode wurde; als Bratlinge landeten sie damals auf unseren Tellern. Bratling klingt, finde ich gar nicht gut – klingt langweilig, vernünftig, trocken. Pflanzerl klingt netter, nicht wahr? Kommt übrigens nicht von Pflanze, sondern von Pflanzelte, also in der Pfanne gebraten. Getreidepflanzerl sind auch älter als die Vollwertkost; es handelt sich um ein altes bayerisches Gericht, das klassischerweise zur Fastenzeit, wenn man kein Fleisch essen durfte, auf den Tisch kam. Und das passt ja grade 🙂

Die Pflanzerl schmecken aber auch außerhalb der Fastenzeit. Bei uns stehen sie regelmäßig als einfaches Mittagessen auf dem Tisch. Ich mache Sie am liebsten mit geschrotetem Grünkern, weil ich den nussigen Geschmack mag. Es gehen aber auch andere Getreidesorten wie Roggen, Dinkel oder Hafer und natürlich auch eine Mischung aus verschiedenen Sorten. Ich schrote das Getreide immer frisch in der Mühle; im gut sortierten Supermarkt, im Bioladen oder Reformhaus gibt es oft auch schon geschrotetes Getreide zu kaufen.

Die Pflanzerl schmecken nicht nur mit Kräuterquark, Apfelkompott passt auch gut dazu.

Für 4 Portionen:

Für die Pflanzerl:

  • 1 Schalotte
  • etwas Butter
  • 200 gr. grob geschrotetes Getreide
  • 375 ml Gemüsebrühe
  • 1 Karotte, fein geraffelt
  • 1 Lorbeerblatt
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • Butterschmalz zum Ausbacken

Für den Kräuterquark:

  • 250 gr. Quark (ich nehme gern den 20%en)
  • 1 Bd. gemischte Kräuter (Petesilie, Schnittlauch, Dill….nach Geschmack)
  • Salz, Pfeffer, Paprika edelsüß

Für die Pflanzerl die Schalotte fein hacken und in der Butter kurz anschwitzen.

Das Getreide, die geraffelte Karotte  und das Lorbeerblatt kurz mit anrösten, dann mit Gemüsebrühe aufgießen. Kurz ankochen lassen, dann die Hitze abstellen und den Schrot auf der abgeschalteten Herdplatte ca. 10 min ausquellen lassen.

Inzwischen für den Kräuterquark die Kräuter fein hacken, mit dem Quark vermengen und alles mit den Gewürzen kräftig abschmecken.

Den gegarten Schrot etwas abkühlen lasen, dann die Eier unterrühren und die Masse mit Salz, Pfeffer und Muskat herzhaft würzen.

Etwas Butterschmalz in einer großen Pfanne erhitzen. Aus dem Teig Pflanzerl abstechen (ich nehme gerne einen Eisportionierer dazu) und im heißen Butterschmalz von beiden Seiten goldbraun und knusprig backen.

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26 Kommentare

  1. Grünkern liebe ich und er geriet in Vergessenheit… doof eigentlich (hatten eine Mischung für Bratlinge mit auf einer Schwedenradtour, aber ohne Eier war’s eher -köstlicher- Brei ;-)) Muß eh Getreide bestellen und werde wohl ein Pächcken Grünkern ordern, danke für die Erinnerung!

  2. in meinem neuen Kochbuch stehen eine Menge Gemüse- „Pflanzerl“ drin, auch aus Bulgur oder geschältem Weizen den es in den türkischen Läden zu kaufen gibt…. also fleischlose Pflanzerl, Frikadellen – Bratling klingt zu unattraktiv- mag ich sehr gerne- und Quark sowieso.

  3. Die sehen ja Erstklassig aus, wie gut das ich gestern Getreide für´s Brot besorgt habe ;O)
    Deine Idee werde ich gerne ausprobieren, Ich mag auch gerne Falafel und Grünkernbratlinge dass sit soetwas das Ich tägl. futtern könnte ;O)
    Vielen Dank für dein leckeres Rezept
    LG Kerstin

  4. Das ist ja eine schöne Idee! Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal Getreidelaberln gegessen habe. Das muss ich ändern! Das wird ein Projekt für den Frühsommer, wenn die Kräuter für den Kräutertopfen wieder schön sprießen.

  5. Mmmh, sieht lecker aus!
    Solche falschen Pflanzerln mache ich gern aus gut gewürztem Soja-Granulat, das hat einen sehr hack-ähnlichen Biss. Normalerweise mische ich das dann noch mit geriebenem Räuchertofu oder Seitan, aber ich könnte mir vorstellen, dass auch mal mit einer Mischung aus Deiner Getreide-Masse zu probieren. Merci für die Inspiration!

    • Bitte doch:-)
      Du bist wirklich kreativ, klasse!
      Ich persönlich habe aber Probleme mit Produkten/Zubereitungen, die Fleisch imititieren oder ersetzen sollen. Grade Soja-Granulat oder -Stücke, mit denen man dann Bolognese oder Gulasch kochen soll, oder Tofuscheibchen, die schmecken sollen wie Weißwurst….damit komme ich nicht klar. Das Ergebnis weicht immer stark von meiner Erwartung ab – dabei esse ich gar nicht viel Fleisch. Ich mache dann lieber ´ganz was anderes, das mit Fleisch nix zu tun hat.
      Ist nicht böse gemeint….ich würde bei Deinen tollen Gerichten nie auf Fleisch-Imitat tippen – ich hab mich grade an dem „hack-ähnlichen Biss“ aufgehängt, hinter dem ich dann sicher Hack vermissen würde 😉
      Womöglich teste ich ja mal wieder Soja-Granulat…..ist ein paar Jahre her….vielleicht kann ich es ja jetzt besser 🙂

  6. Du hast vollkommen recht, Fleischersatz und Hack-Biss klingen schrecklich, ich will das nie wieder sagen ;-). Sagen wir also, es hat einen angenehm körnig-elastischen Biss und ist ein Produkt für sich.
    Und auch mit den vielen Ersatz-Produkten hast Du schon recht, man kann auch gleich von vornherein andere tolle Dinge kochen. Das erstaunt und erfreut mich eh zu sehen, wieviel Vegetarisches ihr „Nicht-Vegetarier“ kocht und bloggt – ich fühle mich jedenfalls in bester Gesellschaft und sehe da keine so klare Grenze. Finde ich toll.

    • War nicht bös gemeint – ich bewundere Deine Küche. Ich esse gerne vegetarisch, aber nicht als Ersatz für irgendwas…
      Der Tempeh übrigens hatte heute seine zweite Chance….eine Dritte wird er dann doch nicht kriegen….Aber die Sojaschnetzel probier ich mal wieder 😉

  7. Küchle hätte ich noch als Namen anzubieten…Hier in Ulm gabs mal ein richtig gutes vegetarisches Restaurant, da waren die Hirse- und Getreidebratlinge der Hit.
    Deine nehme ich gerne mit Apfelkompott! 🙂
    .

  8. In der Schweiz nennt man solche Dinger «Tätschli». Mögen hier alle, ob mit Getreide, Gemüse oder Hackfleisch. Rund und gebraten ist immer gut 😀

    • Ich mag so etwas mindestens genauso gerne wie die Versionen mit Fleisch. Und muss gestehen, dass ich sonst nicht faste. Das es die Küchle in der Fastenzeit gab, ist eher Zufall – es gibt sie sonst auch immer wieder mal.

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