
Kapsalon ist ein niederländisches Fast-Food-Gericht; zumindest in der Gegend um Rotterdam gibt es das in jedem (halbwegs) orientalischen Imbiss: eine Portion Gyros, Döner oder Shawarma, gebettet auf Pommes frites, überbacken mit Käse.
„kapsalon“ heisst eigentlich Friseursalon, und die Bezeichnung des Gerichts hat einen spaßigen Hintergrund: da gab es diesen Friseur in Rotterdam, der Mittags immer zur Shwarma-Bude seines Vertrauens ging und dort eine Spezialausführung von Shawarma bestellte – ihr ahnt es, er wollte das Ganze auf Pommes gebettet und mit Käse überbacken. Er bestellte das regelmäßig, andere Kunden bekamen das mit und wollten auch das, was der Herr vom kapsalon bestellte – und ein neues Gericht war geboren.
Das Gericht ist ein schönes Beispiel dafür, wie in den Niederlanden Gerichte aus verschiedenen Kulturen kombiniert werden – man klaubt sich das zusammen, was man gut findet, und pommes frites findet man tatsächlich überaus gut, also her damit. Was mir im diesjährigen Urlaub auch besonders aufgefallen ist, ist eine Vorliebe für Aromen und Gerichte aus Surinam – besonders beliebt sind grade Sandwiches mit surinamisch inspirierter Füllung.
Aber zu Surinam kommen wir später; jetzt gibt es kapsalon. Davon gibt es verschiedene Versionen – mit Lamm, mit Hühnchen, mit Knoblauchsauce, mit Sambal … diese Version hier habe ich mir mit kleinen Änderungen von Emily Wight* abgeschaut; sie ist mit Hühnchen und ohne zusätzliche Saucen.
Die Basis des Gerichts sind Pommes frites – da habt Ihr freie Wahl, klassisch frittiert, aus dem Airfryer oder dem Backofen. Das Fleisch kommt vom Hühnerschenkel. Ich entbeine die selbst und friere die Knochen ein, um Brühe daraus zu kochen. In türkischen Lebensmittelläden gibt es oft aber auch das schiere Fleisch zu kaufen. Klassisch wird das alles in einer Aluschale serviert – wir nehmen eine Auflaufform und Teller.

Für 4 Personen:
Zutaten:
- Pommes frites aus 1 kg Kartoffeln
- 2 EL Olivenöl
- 4 Zehen Knoblauch
- 500 g Fleisch vom Hühnerschenkel, entbeint und gehäutet
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- 2 TL Rauchpaprika
- 1 TL gemahlener Kreuzkümmel
- 1/2 TL gemahlener Koriander
- 1/4 TL Zimtpulver
- Saft und Schalenabrieb von 1/2 Zitrone
- 120 g Edamer oder mittelalter Gouda
- 2 Tomaten
- 1 Mini-Romana-Salat
- 3 Frühlingszwiebeln
Arbeitsschritte:
Das Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden. Knoblauch schälen und sehr fein würfeln oder durch die Presse drücken. Das Fleisch mit 1 EL Öl, Knoblauch, etwas Salz und Pfeffer, Paprika, Kreuzkümmel, Koriander, Zimt und Zitronenabrieb vermengen, die Gewürze gut einmassieren und alles mindestens 1 h oder besser über Nacht marinieren lassen.
Ofengrill auf 220°C vorheizen. Die Pommes frites nach Wunsch zubereiten und auf dem Boden einer Auflaufform verteilen. Den Käse reiben.
Tomaten putzen und würfeln, Frühlingszwiebeln putzen und in Röllchen schneiden, Salat ebenfalls klein schneiden.
Restliches Öl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch mitsamt der Marinade in ca. 6 min rundherum anbraten, es darf noch einen rosaroten Kern haben.
Die Hälfte des Fleisches auf die Pommes frites verteilen und mit der Hälfte des Käses bestreuen, dann nochmals Fleisch und Käse einschichten.
Alles unter dem Ofengrill überbacken, bis der Käse geschmolzen ist und blubbert.
Zum Servieren auf Teller verteilen und die Beigaben dazu reichen.

Oh wie lecker. Ich glaube, das wandert heute Mittag auf meinen Teller.
Witzig, da kam neulich im Fernsehen was über dieses Gericht, wovon ich noch nie gehört hatte und jetzt kommst du damit um die Ecke 😊
Oha, mir scheint, ich habe hier einen echten Service-Blog 😜.
ja klar, schon immer und gerne gelesen