First Class Railway Curry

Das ist ein Curry aus der anglo-indischen Küche, das Asma Khan in ihrem Buch Monsoon* vorstellt. Es stammt aus den Speisewägen der indischen Eisenbahn. Es gab wohl für die englischen Fahrgäste der ersten Klasse ursprünglich ein Gericht aus Hammelkotelettes und Gemüse. Aber dann probierte ein Passagier das Personalessen, ein Hammelcurry, und abgesehen davon, dass es ihm zu scharf war, gefiel es. So kam es, dass das Gericht mit etwas Kokosmilch entschärft und den Passagieren serviert wurde.

Das Curry gefällt auch außerhalb der indischen Eisenbahn. Es ist mild gewürzt, aber trotzdem aromatisch. Was uns besonders gefallen hat, ist die Verwendung von Malzessig, ja, genau der, der normalerweise zu Fish and Chips gereicht wird. Er wird aus Bier gebraut, ist milder und süßer als Weinessig und gibt dem Curry genau den richtigen Kick.

Ich habe Rindfleisch verwendet, aber Lamm geht auch – oder Hammel, da aber wüsste ich tatsächlich nicht, woher nehmen.

Das Rezept verwendet indischen Lorbeer. Der hat mit „unserem“ Lorbeer nicht viel gemein – der Strauch heißt auch Mutterzimt, das sagt schon etwas über den Geschmack. Der Geschmack ist leicht bitter und süßlich und hat eben eine leichte Zimtnote. Die Blätter gibt es im Asia-Shop; irritierenderweise werden sie schlicht als Lorbeer verkauft. Man erkennt aber den Unterschied sofort: der indische Lorbeer hat größere Blätter und die Blattadern treten deutlich hervor.

Für 4 bis 5 Personen:

Zutaten:

  • 4 EL Ghee
  • 4 cm Zimtstange oder Cassia
  • 3 Gewürznelken
  • 3 Kapseln grüner Kardamom
  • 1 indisches Lorbeerblatt
  • 1 getrocknete rote Chili
  • 1 kg Schmorfleisch von Rind oder Lamm
  • 2 kleine Zwiebeln
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 1 EL Ingwerpaste
  • 1/2 TL gemahlene Kurkuma
  • 1 1/2 TL gemahlener Koriander
  • 1 1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • 1 Tomate
  • Salz
  • 4 EL Malzessig
  • 600 ml Wasser
  • 2 große Kartoffeln
  • 1 Dose Kokosmilch (400 g)

Arbeitsschritte:

Das Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen, würfeln, dann zu einer Paste pürieren. Tomate putzen und würfeln.

Ghee in einem Topf erhitzen und Zimtstange, Nelken, Kardamon, indischen Lorbeer und Chili unter Rühren anrösten, bis es duftet. Mit einem Schaumlöffel herausholen und auf einen Teller geben.

Nun das Fleisch im gewürzten Ghee portionsweise rundherum anbräunen, dann herausnehmen und auf einen Teller geben, dabei möglichst viel Öl im Topf behalten.

Zwiebel-, Knoblauch- und Ingwerpaste in den Topf geben. Dann nacheinander die gemahlenen Gewürze und die Tomaten zugeben und alles unter Rühren 2 min braten. Das Fleisch und die vorab gerösteten Gewürze zugeben, salzen, Essig und Wasser zugießen und alles zum Kochen bringen. Bedeckt ca. 1 h köcheln lassen.

Die Kartoffeln schälen und grob würfeln. In das Curry rühren und alles köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind. Genügend Zeit hierfür einplanen, durch die Säure des Essigs brauchen die Kartoffeln länger als üblich. Hin und wieder umrühren, damit die Kartoffeln gleichmäßig garen.

Wenn Fleisch und Kartoffeln gar sind, die Kokosmilch einrühren und alles ohne Deckel zur gewünschten Konsistenz einreduzieren lassen. Mit Salz und Essig abschmecken und zu Reis servieren.

7 Kommentare

  1. Oh das klingt sehr gut. Wir sind zwar noch nie mit der indischen Eisenbahn gefahren, aber witzigerweise hat unser Stammhotel in der Türkei immer eine Auswahl an indischen Curry Gerichten im Angebot, da sind wir auf den Geschmack gekommen.

    • Mit der indischen Eisenbahn sind wir auch noch nicht gefahren – aber das Curry schmeckt auch so. Dass da ausgerechnet ein türkisches Hotel deine Inspiration ist, ist aber auch spannend :-).

    • Ja, das schmeckt wunderbar, das wird es wieder geben.
      Und: das ist ja erstaunlich, dass wir beide mal das selbe Rezept nachgekocht haben. Das könnte fast eine Premiere sein.

  2. Ich werde tatsächlich im September indische Eisenbahn reisen und sogar 1. Klasse (die in allen Reiseführern als am „verträglichsten“ für Europäer genannt wurde). Wehe, die haben dann nicht so ein mildes Curry 😉

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