Bratreis ohne Braten

Gebratener Reis zählt zu meinen Lieblingsgerichten – und ist natürlich auch eine optimale Resteverwertung – übriger Reis plus Kühlschrankreste, und es schmeckt immer. Richtiger gebratener Reis funktioniert aber meiner Meinung nach am besten mit am Vortag gegarten Reis – oder man gart den Reis am selben Tag und läßt ihn vollständig abkühlen, ein Vorgang, für den ich ehrlich gesagt immer zu träge bin.

Dies hier ist einfacher und befriedigt den Gluscht auf Bratreis; ein vollständiger Ersatz ist es nicht, es fehlen die Röstaromen. Aber wenn man Lust auf die Aromen von Bratreis hat und nicht lange in der Küche stehen möchte, ist es genau das Richtige:

Die Idee kommt von Tim Anderson*, und er gart einfach die typischen Zutaten von Bratreis in einem Topf -oder, noch einfacher, im Reiskocher. So habe ich es gemacht; im Rezept gebe ich beide Möglichkeiten an. Ich hatte neben Reis etwas Lauch, Karotte, Bambussprossen und Garnelen – aber man kann auch anderes Gemüse nehmen, etwas Fleisch zugeben oder alles vegetarisch halten. Unverzichtbar sind die Aroma-Zutaten – und Eier.

Reste des Gerichts kann man bis zu 5 Tage im Kühlschrank aufheben. Wie bei allen Reisgerichten ist es wichtig, das Gericht gleich auskühlen zu lassen und dann sofort in den Kühlschrank zu stellen.

Für 3 bis 4 Personen:

Zutaten:

  • 100 ml Wasser
  • 4 getrocknete Shiitake-Pilze
  • 300 g Reis (ich hatte Shushi-Reis, Duftreis geht auch)
  • 1 TL Hühnerbrühe (Brühpulver)
  • 1 TL Sesamöl
  • 1 EL Mirin
  • 1 EL Sojasauce
  • 1 EL Sake
  • 1 kleine Karotte
  • 1 kleine Stange Lauch
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 cm frischer Ingwer
  • 50 g Bambussprossen
  • 150 g rohe geschälte Garnelen
  • 2 Eier

Arbeitsschritte:

Das Wasser zum Kochen bringen, über die Shiitake gießen und diese mindestens 15 min einweichen.

Inzwischen den Reis gut waschen und in die Schüssel des Reiskochers oder in einen Topf geben. Brühpulver, Salz und Sesamöl unter den Reis rühren.

Karotte schälen und würfeln. Lauch putzen und ebenfalls würfeln. Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden. Ingwer schälen und fein würfeln, Bambussprossen ebenfalls fein würfeln. Garnelen grob würfeln.

Die Pilze ausdrücken, die Stiele entfernen und die Hütchen in Streifen schneiden.

Das Einweichwasser der Pilze mit Sojasauce, Mirin und Sake vermischen, mit Wasser auf 390 g auffüllen und die Mischung über den Reis gießen.

Die vorbereiteten Gemüse und die Garnelen auf der Oberfläche des Reises verteilen. Die Eier nacheinander in eine Schale aufschlagen und auf das Gemüse gleiten lassen.

Alles entweder im Reiskocher nach Anleitung garen. Oder, wenn ein Topf verwendet wird, diesen ohne Deckel auf den Herd stellen und alles bei großer Hitze zum Kochen bringen. Wenn das Wasser kocht, einen Deckel auflegen und die Hitze auf ein Minimum zurückstellen. Alles 15 min völlig ungestört kochen lassen, dann die Hitze ausstellen und alles noch 10 min ruhen lassen.

Wenn der Reis gar ist, die Eier zerkleinern und alles vermischen und auflockern.

3 Kommentare

  1. Spontan dachte ich: jetzt kommt was wie «Schokoladekuchen ohne Schokolade»… 😜
    Zum am Vortag gekochter Reis:
    Es wird vielfach empfohlen, gekochten Reis vom Vortag zu verwenden, weil er fester als frisch gekochter Reis ist. Dadurch soll ein Verkleben während des Mischens vermieden werden.
    In mehreren Restaurants hier vor Ort in Thailand nachgefragt, war man allerdings darüber erstaunt und mir wurde gesagt, dass auch für «Fried Rice» kein Reis vom Vortag verwendet wird.
    Gekochter Reis ist hier in den grossen Reiskochern eben stets vorhanden. Wenn welcher übrigbleiben sollte, wird er vom Personal mit nach hause genommen.
    Anderntags wird frischer Reis gekocht und auch für Fried Rice verwendet.

    • Ich habe das mit dem frisch gekochten Reis versucht, das ist bei mir nicht so toll geworden. Was ich nicht weiß ist, ob es einen Unterschied macht, wenn der Reis über längere Zeit warm gehalten wird.

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