Pulled Jackfruit Burger

Oder ist es doch ein Sandwich? Wie auch immer, heute wird es hier ausnahmsweise mal richtig trendy.

Die Jackfruit ist nämlich auf dem Weg zu uns. Jackfruits sind riesige Früchte, die hauptsächlich in Sri Lanka, Thailand und Indien kultiviert werden. Und logischerweise werden sie dort auch schon immer gegessen. Reif werden die Früchte als Obst verzehrt, getrocknet kommen sie als Chips auf den Tisch. Reife Jackfruit gibt es als Frischware im Asia Shop. Was uns aber interessiert, sind die unreif geernteten Früchte. Dafür werden nur mäßig große Früchte in unreifem Zustand geerntet, damit die restlichen am Baum befindlichen Früchte besser wachsen. Die unreifen Früchte bekommt Ihr hierzulande in Dosen  – ebenfalls im Asia Shop. In Indien und Sri Lanka werden sie gerne verwendet, um zum Beispiel Curries damit zu kochen. Und das aus gutem Grund: Die unreifen Früchte haben, finde ich, keinen herausragenden Eigengeschmack. Sie sind wie eine unbeschriebene Leinwand, die man kreativ gestalten kann. Und dann wäre ja noch die Konsistenz – gegart und gezupft erinnert das Ganze doch sehr an Hühnchen. Und daher kommt es auch, dass Jackfruit gerade trendy ist – sie wird als Fleischersatz vermarktet. Besonders in Burgern und Sandwiches, so wie hier.

Naja. „Ersatz“, das ist kein Wort mit dem ich etwas anfangen kann. Ich bin aber ein neugieriger Mensch, und so musste ich das ausprobieren. Und ganz ehrlich – Ihr solltet das auch. Ich habe, so wie es ganz trendy im Internet propagiert wird, die Frucht in Barbecuesauce gegart und auf Burgerbuns serviert. Das schmeckt so klasse – man muss es aber nicht als Ersatz für irgendwas essen, sondern einfach, weil es gut ist. Wir waren jedenfalls hingerissen. Ich werde meine Vorräte aufstocken, und Ihr könnt ganz sicher sein, dass es hier demnächst auch mindestens ein Jackfruit-Curry gibt. Was ich mir auch gut vorstellen könnte – Tinga de Pollo mit Jackfruit. Schmeckt womöglich sogar besser als mit Hühnchen, weil saftiger.

Das war lang – also endlich zum Rezept. Ich habe die Buns aus „Burger unser„* genommen und eine Barbecuesauce gekocht aus diesem phänomenalen Buch*, das sowieso in keiner Küche fehlen sollte. Alles mit karamellisierten Zwiebeln, Apfelscheibchen und Salat gestapelt – also los:

Burger-Buns:

  • 380 g Mehl Type 812
  • 3 TL Mehl Type 405
  • 40 g Rohrohrzucker
  • 9 g Salz
  • 10 g frische Hefe
  • 235 g Wasser
  • 3 EL Vollmilch
  • 1 Ei, Größe L
  • 35 g Butter, weich
  • Sesamsaat zum Bestreuen

Das Mehl zusammen mit Salz und Zucker in eine Schüssel geben. Ei, Butter, Wasser und Milch zugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten, der sich vom Rand der Schüssel löst. Der Teig ist etwas klebrig, aber das muss so sein. Schüssel gut abdecken und den Teig in ca. 2 h auf doppelte Größe aufgehen lassen.

Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche in 8 gleich große Teile teilen. Teile zu Brötchen rundschleifen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und abgedeckt nochmals 60 min ruhen lassen.

Ofen auf 200°C Ober-und Unterhitze vorheizen. Die Oberfläche der Buns mit Wasser bepinseln und mit Sesamsaat bestreuen. Buns im vorgeheizten Ofen in ca. 20 min goldbraun ausbacken. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Barbecue-Sauce:

  • 50 ml Ahornsirup
  • 300 ml Ketchup
  • 1 EL Apfelessig
  • 1 EL Zitronensaft
  • 45 g Rohrohrzucker
  • 1 EL Pimenton de la Vera (geräuchertes Paprikapulver edelsüß)
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL Knoblauchgranulat (ja…ausnahmsweise 😉 )
  • Pfeffer aus der Mühle
  • Tabasco

Für die Sauce alle Zutaten in einen Topf geben und bei geringer Hitze ca. 30 min köcheln lassen.

Zum Fertigstellen:

  • 2 Dosen unreife Jackfruit in Stücken, das ergibt ein Abtropfgewicht von gut 500 g
  • 2 Zwiebeln
  • 1 EL Rapsöl
  • 1 Apfel
  • eine Handvoll Pflücksalat

Die Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebelringe darin bei mäßiger Hitze braten, bis sie sanft bräunen und karamellisieren.

Die Jackfruit in einem Sieb gründlich abtropfen lassen und trocken tupfen. Wenn Kerne in den Stücken sind, diese entfernen. Die Barbecue-Sauce in einem großen Topf erhitzen und die Jackfruit-Stücke hineingeben. Alles ca. 30 min bei mäßiger Hitze köcheln lassen; dabei ab und zu umrühren. Die Jackfruit ist fertig gegart, wenn sie sich mit einer Gabel ganz leicht in Stücke rupfen lässt. Und genau das tut Ihr dann auch.

Während die Jackfruit gart, das Kerngehäuse des Apfels ausstechen und den Apfel in ganz feine Scheiben hobeln. Salat waschen und trocken schleudern.

Zum Servieren die Buns halbieren. Etwas von der Jackfruitmasse auf die untere Hälfte geben, darauf einige Apfelringe, etwas karamellisierte Zwiebel und schließlich ein paar Blättchen Salat. Obere Hälfte aufsetzten – und los!

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6 Kommentare

  1. Susanne Du bist für mich meine „Geschmacks-Setterin“, der Trend ist da ein paar Stufen drunter, dass muss frau sich erkochen, um die Leiter rauf zu klettern. Ich lasse mich gerne so bekehren – Danke dafür.

    • Also Ira, bei deinen Kommentaren laufe ich immer rot an. Die Jackfruit wandert gerade durch die amerikanischen Blogs. Ich bin neugierig und musste probieren, ob man das machen kann – und ja, man kann.

  2. Echt jetzt? Jackfruit?
    Mit was du immer um die Ecke kommst!!
    Bisher habe ich immer einen großen Bogen drumherum gemacht – vorallem um die frische Variante. Irgendetwas in mir schüttelte bei einer Begegnung stets den Kopf. Aber mal aus der Dose? Wenn du so schwärmst…

    • Ja, sie tritt wohl gerade ihren Siegeszug an. Das ist ein bisschen wie Tofu, man kann viel damit machen; wobei bei der Jackfruit die Konsistenz das Spannende ist. Egal ob frisch oder Dose, unreif muss sie halt sein.

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