Rugelach mit Schokoladenfüllung

Hier hakt es gerade ganz gewaltig. Denn ursprünglich wollte ich diesen Post beginnen mit den Worten: „Ich bin nicht gläubig“. Das ist aber Blödsinn, denn ich glaube an ganz vieles. So ganz ohne Halt hangle ich mich nicht durchs Leben. Sagen wir so: ich hänge keiner bestimmten Religion  an, finde Religion aber grundsätzlich spannend. Die Konzepte, mit denen sich die Menschheit die Welt erklärt, ihre Unterschiede, ihre Gemeinsamkeiten.

Und auch den Kontext Religion – Essen finde ich interessant: Rituale, Festessen, Verbote….Und so bin ich gerne dabei bei Peters laufendem Blogevent. 2017 ist ja Reformationsjahr und Peter möchte  den Zusammenhang zwischen Religion und Essen erforschen.

Und so möchte ich Euch heute ein Gericht aus der jüdischen Küche vorstellen. Das dazu passende Fest ist Channukkah oder Hanukkah – das Lichterfest. Das Fest erinnert an den Makkabäeraufstand. Die Makkabäer beseitigten die Herrschaft der hellenisierten Juden. Als sie als Sieger nach Jerusalem zurückkehrten, mussten sie feststellen, dass der Tempel entweiht worden war. Die Ölvorräte waren mit Substanzen verschmutzt, die von den Juden als unrein betrachtet werden. Dabei ist das Öl so wichtig: im Tempel befindet sich der vielarmige Leuchter, die menora, und deren Licht darf nie verlöschen. Es war nur noch Öl für einen Tag da. Aber als man es in die Lämpchen goss, brannte der Leuchter für weitere acht Tage.

In Erinnerung daran feiert man heutzutage Chanukkah. Das Fest dauert 8 Tage. Jeden Abend erinnert man sich an das Ölwunder im Tempel, indem man eine Kerze mehr an der Menora anzündet, so lange, bis am achten Abend alle Kerzen brennen. Und das Öl hat auch Eingang ins Essen gefunden: Chanukkah ist ein wunderbarer Anlass, Frittiertes zu essen.

Klassisch sind da Latkes, also Kartoffelpuffer, oder Krapfen. Aber Nigela Lawson*, von der das Rezept hier stammt, findet, dass die Rugelach hier genügend Butter enthalten, um als Chanukka-Essen durchzugehen. Ich möchte ihr da nicht widersprechen.

Für 36 Rugelach:

Teig:

  • 425 g Mehl (ich hatte Weizen 550)
  • eine großzügige Prise Salz
  • 50 g Zucker
  • 5 g frische Hefe (optional)
  • 250 g kalte Butter, in Stücken
  • 100 g Frischkäse
  • 1 Ei
  • 60 ml Sauerrahm

Füllung:

  • 250 g dunkle Schokolade
  • 50 g Rohrzucker, eine helle Sorte
  • 50 g Butter

Zum Bestreichen vor dem Backen:

  • 1 Ei, mit einer Prise Zucker verqurlt
  • Zum Bestreichen nach dem Backen:
  • 3 EL Zucker (Haushaltszucker, kein Puderzucker)
  • 3 EL kochendes Wasser

Für den Teig Mehl, Salz und Zucker in eine Schüssel geben. Die Hefe zugeben, alles kurz vermengen. Die Hefe ist kein klassischer Bestandteil des Rezepts, sorgt aber dafür, dass die Hörnchen schön fluffig werden. Die Butter dazugeben und alles mit den Fingerspitzen verreiben, bis es die Konsistenz von grobem Sand hat. Den Frischkäse, das Ei und den Sauerrahm zugeben und alles zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche in drei Teile teilen, jeden Teil zu einer flachen, runde Scheibe zurechtdrücken, in Frischhaltefolie packen und für 30 min in den Kühlschrank stellen.

Inzwischen für die Füllung die Schokolade fein zerkleinern. Das Ganze soll krümelig sein; ich habe den Blitzhacker dazu benutzt. Am Ende den Zucker untermischen. Die Butter schmelzen und etwas abkühlen lassen.

Denn Backofen auf 170°C Umluft vorheizen. Zwei Bleche mit Backpapier auslegen.

Eine Teigscheibe auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche legen und zu einem Kreis von ca. 25 cm Durchmesser ausrollen. Mit einem Messer in 12 gleich große Dreiecke schneiden. Jedes Dreieck mit etwas Butter bepinseln und mit einem Teil der Füllung bestreuen. Von der breiten Seite her zu Hörnchen aufrollen und auf das Blech legen. So weitermachen, bis Teig und Füllung aufgebraucht sind.

Die Hörnchen mit dem verquirlten Ei bepinseln und im heißen Ofen 20 min backen. Ich rotiere nach der halben Backzeit einmal die Bleche, damit die Hörnchen gleichmäßig bräunen.

Zucker und heißes Wasser verquirlen und die noch heißen Hörnchen mit der Mischung bestreichen, damit sie schön glänzen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

 

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11 Kommentare

  1. Oh wie hübsch! Mit etwas aus dieser Ecke hatte ich auch geliebäugelt, nun kommt aber doch noch was ganz anderes…. und jetzt find ichs klasse dass die Rugelach hier auftauchen.

  2. Vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag Susanne.
    Genau so hatte ich mir das vorgestellt.
    Dass man sich auch als Mensch der keiner Religion anhängt, trotzdem mit dem Thema beschäftigt.
    Toll. Und sicher lecker 😉
    LG, Peter

  3. Die sehen aus als könnte man sie locker so einen nach dem anderen wegnaschen… Ist umgehend auf der Nacbbackliste gelandet – ich bin dann mal einkaufen 🙂

Kommentare sind geschlossen.