Dushanbe-Pilaw

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Allein der Name klingt schon märchenhaft und macht Appetit, oder?

Ich esse unheimlich gerne Reis. Ich bin schon gefragt worden, ob ich asiatische Vorfahren habe, denn meinetwegen könnte er täglich auf dem Tisch stehen. Aber gut, das tut er nicht. Die Familie würde meutern.

Außerdem sind wir uns auch nicht ganz einig darüber, welcher Reis denn nun der Beste ist. Ich mag am liebsten Basmati. Die Kinder lieben Sushi-Reis – und der Mann ist flexibel. Für die Kinder ist Reis eine schöne Beilage – wenn das Essen mal wieder zu experimentell ist, kann man sich immer noch an den Reis halten. Sicherheitshalber ;-).

Ich mag Reis aber nicht nur als Beilage, sondern esse auch gern eigenständige Gericht. Indisches Biryani steht zum Beispiel hoch im Kurs. Oder Pilaw – das sind für mich richtige Wohlfühlessen.

Bei diesem Gericht, dass ich in dem wunderbaren Buch Samarkand*  entdeckt habe, hat mich erst mal die Optik fasziniert – diese Eier im Hackfleischmantel haben mich stark an Scotch Eggs erinnert, die ich schon immer mal machen wollte.

Bevor ich zum Rezept komme, ein paar Worte zum Buch: ausgehend von Samarkand, stellt es Rezepte aus Zentralasien und dem Kaukasus vor. Es ist allerdings mehr als ein bloßes Kochbuch – die Autorinnen sind durch die Region gereist; es gibt wunderbare Reisefotos und fesselnde Geschichten. Das Buch hat mich sehr in seinen Bann gezogen. Wer nicht gerne Englisch liest, das Buch gibt bald auch in einer deutschen Übersetzung*.

jetzt zum Rezept: Die Machart ähnelt der der Scotch Eggs sehr – aber die Gewürze entführen einen dann doch nach Zentralasien. Wir waren begeistert.

Ein Hinweis: ich hatte Eier der Größe L. Beim nächsten Mal würde ich kleinere nehmen. Es ist dann einfacher, das Hackfleisch um die Eier zu geben. Und meine ummantelten Eier waren auch schön riesig, da hätte es auch weniger getan.

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Für 4 Personen:

Für die ummantelten Eier:

  • 4 Eier
  • 1 EL Mehl
  • 450 g Lammhack
  • 1 Zwiebel
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
  • 1 TL Koriander, gemahlen
  • 1/2 TL Paprika edelsüß
  • Sonnenblumenöl zum Braten

Für den Pilaw:

  • 300 g Basmati
  • Butterschmalz zum Braten
  • 2 Zwiebeln
  • 3 Karotten
  • 1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
  • 1 TL Paprika edelsüß
  • 2 TL Berberitzen (oder Korinthen)
  • gehackte frische Kräuter zum Servieren (original: Dill; ich hatte Petersilie und Amaranth-Micro-Greens)

Als erstes den Reis in einem feinmaschigen Sieb abbrausen, in eine Schüssel geben und zum Einweichen mit Wasser bedecken.

Die Eier in einen Topf mit kaltem Wasser legen, alles zum Kochen bringen und die Eier 5 min kochen. Herausnehmen, in eine Schüssel mit kaltem Wasser legen, dann vorsichtig schälen und mit dem Mehl bestäuben.

Die Zwiebel schälen, fein hacken und in ein wenig Öl glasig dünsten. Original kommt die Zwiebel roh in die Fleischmasse, aber das mag ich nicht so gern.

Nun für die Hackmasse Fleisch, Zwiebeln und Gewürze mit den Händen verkneten. Aus der Masse vier ovale Fladen formen,  jeden Fladen vorsichtig um je ein gekochtes Ei wickeln und gut andrücken. Alles für min zum Festwerden in den Kühlschrank stellen.

Das Öl in einer großen Pfanne erhitzen und die Fleischbälle braten, bis sie von allen Seiten gebräunt und gerade so durch sind. Beiseite stellen.

Für den Pilaw die Zwiebeln schälen und fein hacken. Die Karotten schälen und in streichholzgroße Stifte schneiden.

Butterschmalz in einer großen Pfanne, für die es einen Deckel gibt, erhitzen. Zwiebeln und Karotten braten, bis sie etwas weich sind. Die Gewürze zugeben und gerade solange braten, bis sie anfangen zu duften. Ca. 200 ml Wasser und die Berberitzen zugeben. Jetzt die Fleischbällchen auf das Gemüse legen und den abgossenen Reis in die Lücken verteilen. Salzen, dann so viel kochendes Wasser angießen, dass der Reis gerade so bedeckt ist. Die Hitze höher stellen und das Wasser zum Kochen bringen. Wenn das Wasser verkocht ist, mit den Stiel eines Holzlöffels Löcher in den Reis machen, damit der Dampf entweichen kann. Deckel auflegen und den Reis bei niedrigster Hitze ausquellen lassen. Dann Hitze abschalten und den Reis noch 10 min ziehen lassen.

Zum Servieren den Reis mit dem Gemüse auf Teller verteilen. Die habierten Fleischbällchen auf den Reis setzen und alles mit Kräutern bestreuen.

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10 Kommentare

  1. ohh, ich glaube das ist ein ganz besonders schönes Bucht, ich habe es mir gleich bestellt! In diese Gegend zieht es mich schon länger, weil der Liebste Zentralasien durch berufliche Reisen gut kennt und auch in Dushanbe (Hauptstadt von Tajikistan) mehrmals war.
    Es werden dort viel Reisgerichte gegessen, Plov oder Pilaw, das ist alles eins… dein Rezept koche ich gleich demnächst gleich nach!!
    lg

  2. Ich kenne usbekischen Plov, der ganz anders ist als diese tadschikische Variante. Interessant mit dem mit Hack ummantelten Ei, das würde mir auch gefallen. Und die Gewürze! Ein Traum.

  3. Ich bin, wie du, eine sehr große Reisfreundin! Das Pilav wandert dann direkt mal auf meine „Liste“ – fehlt nur noch das Lammhack. 🙂

    • Seit einiger Zeit gibt es in meiner (beschaulichen) Gegend einen orientalischen (tunesischen) Laden mit einer beeindruckenden Fleischtheke. Hack hat er nicht…aber er entbeint eine Lammkeule und schickt das Fleisch durch den Wolf. Seitdem habe ich immer Vorrat…..

  4. Diese Gewürze! Das Gericht lacht mich sehr an. Und ich hab noch ein paar Zwergeneier von der Zweinutzungsrasse hier, die müssten dann eigentlich perfekt sein.

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