Shepherd’s Pie auf persische Art

persische shepherd's pie

Gar nicht so leicht, sich für ein Rezept aus der „Neuen persischen Küche„* zu entscheiden…..irgendwie mochte ich alles…Aber das hier irgendwie besonders gerne.

Shepherd’s Pie (oder auch Hachis Parmentier…), ist das Leib- und Magenessen meines Mannes. Wann auch immer ein Stück Fleisch übrig bleibt, bekommt er einen hoffnungsvollen Blick – damit könnte man doch…..Für mich aber hat das Gericht gar nicht so viel Ähnlichkeit mit Shepherd’s Pie . Es hat mich eher an das palästinensische Makloube erinnert. Fest steht jedenfalls, dass das Rezept auf ein persisches Standardrezept zurückgreift – den unschlagbar leckeren (Entschuldigung…mir fällt gerade kein anderes Wort ein) Reis mit der Kruste  – Jelouh.

Wir sprechen nämlich von einem Reiskuchen mit Füllung: Reis wird leicht vorgegart: Ein Teil davon mit Joghurt, Safran und Ei vermischt bildet die Basis des Kuchens, die Füllung bilden gegartes Hühnchen und Kartoffeln mit der restlichen Ei-Mischung; der restliche Reis bildet den Deckel. Das Ergebnis? Ein mild-würziger Reiskuchen mit einer aromatischen Füllung. Der Reis hat außen eine schöne Kruste und ist innen ganz locker. Ein Traum!

Ich hatte beim Kochen die Berberitzen vergessen und sie danach über den Kuchen gegeben – im Rezept steht, wie es wirklich gehört 🙂

Ich hab das Originalrezept halbiert – und davon sind wir gut satt geworden. Das Ganze reicht also für 4:

  • 1 Schalotte
  • 150 gr. Kartoffeln
  • 1/2 TL Kurkuma
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 2 Hühnchenschenkel
  • 350 gr. Naturjoghurt
  • 1/2 TL Safranfäden
  • Saft und Schale von 1/2 Zitrone
  • 1 Ei
  • 330 gr. Basmati
  • 3 EL Traubenkernöl oder ein anderes recht neutrales Pflanzenöl
  • 20 gr. Essigbeeren (Berberitzen)

Backofen auf 230°C vorheizen und ein Blech mit Backpapier auslegen.

Schalotte schälen und fein hacken. Kartoffeln ebenfalls schälen und fein würfeln. Von den Hühnchenschenkeln die Haut abziehen. Zwiebel und Kartoffeln in einer Schüssel mischen, mit Kurkuma, Salz und Pfeffer mischen und auf auf das Backblech geben. Die Hühnerschenkel salzen, pfeffern und auf die Kartoffelmischung legen. Alles mit Alufolie abdecken und im heißen Ofen ca. 20 min schmoren, dann die Folie abnehmen und alles weitere 10 min garen. Das Gemüse soll weich und das Fleisch durchgegart sein.

Inzwischen den Safran mit etwas Salz mörsern und in 1 EL warmem Wassers einweichen. Den Reis 30 min in kaltem Wasser einweichen, dann abgießen und abspülen, bis das Wasser klar bleibt. Die Berberitzen in Wasser einweichen.

Alles aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen, dann das Fleisch vom Knochen lösen und in ca. 2,5 cm große Stücke schneiden.

Joghurt, Safran, Saft und Schale der Zitrone in einer Schüssel verrühren und die Mischung mit Salz und Pfeffer würzen. Das Ei einrühren. Ca. 60 ml der Mischung beiseite stellen, in die restliche Mischung die Geflügel-Kartoffel-Masse einrühren.

Wasser und einen guten Esslöffel  Salz in einem Topf zum Kochen bringen. Den Reis hineingeben, alles wieder aufkochen und alles ohne Deckel sprudelnd kochen lassen. Nach ca. 3 min sollten die Reiskörner außen weich und durchsichtig, in der Mitte aber noch hart und undurchsichtig sein; dann ist der Reis richtig. Reis abgießen und kalt abspülen.

Die Hälfte des Reises mit der beiseite gestellten Joghurt-Eier-Mischung vermengen. In einem Schmortopf (meiner hatte 21 cm Durchmesser) 2 EL Öl erhitzen. Die Reismischung auf dem Boden verteilen. Das Geflügelfleisch mit einem Schaumlöffel aus der Marinade heben, auf dem Reis verteilen und mit etwas Marinade beträufeln. Berberitzen abgießen, abtropfen lassen und darüber geben. Salzen, pfeffern, den restlichen Reis darauf verteilen und mit etwas Marinade beträufeln. Dann einen EL Öl darüber träufeln.

Den Topf mit einem dicht schließenden Deckel bedecken. Ich klemme immer noch ein sauberes Geschirrtuch zwischen Topf und Deckel, damit der Dampf aufgefangen wird. Bei mittlerer Hitze 8 min erhitzen, dann auf die niedrigste Stufe schalten und alles 1 1/4 h garen. Hitze wegnehmen und das Gericht 15 min ruhen lassen.

Dann alles auf einen Teller stürzen (also den Teller auf die Öffnung des Topfes legen und dann alles beherzt auf den Kopf stellen) und zum Servieren in Portionsstücke schneiden.

12 Kommentare

  1. ganz wunderbares Rezept! Die Reiskruste stelle ich mir ganz besonders fein vor. Ob allerdings mein Gasherd genügend gezügelt werden kann?

    • Auf einem Gasherd habe ich das noch nie gemacht ich habe einfach keinen…..gibt es da nicht diese Platten, die die Hitze streuen sollen?

      • ja, hab ich aber nicht- aber einen Abstandshalter. Na, mal sehen- sonst wirds halt im Zweit-Haushalt gekocht, dort ist Reis eh beliebter als hier und es gibt einen Elektro-Herd.

  2. Ich habe werder jemals Shepard’s Pie noch etwas Ähnliches bereitet oder gegessen, dabei lieben wir beide Reis sehr. Ich kann mir vorstellen, dass die Aromen durch das lange Dämpfen sich gut verteilen. 🙂 Das muss überprüft werden!

  3. Das schaut aber sowas von genial aus! Ich liebe persischen Reis über alles und kann ihn mittlerweile schon recht gut zubereiten. Und nachdem man dem Hendl nicht ansieht, dass es eines ist, tät mir das sogar der Turbohausmann nicht verweigern.

  4. […] Shepherd’s Pie in der persischen Variante basiert auf  – Reis: halb vorgegarter Reis wird zum Teil mit Joghurt, Ei und Safran vermischt, Dieser Teil kommt auf den Boden des Topfes, dann kommt eine Füllung aus gegartem Reis und Kartoffeln mit der restlichen Joghurt-Marinade, den Abschluß bildet der restliche vorgegarte Reis. Der Auflauf gart auf dem Herd und wird dann wie ein Kuchen auf einen Teller gestürzt – ein herrliches Essen!  Leider hatte ich aber nach dem Schichten des Auflaufs auf einmal die eingeweichten Berberitzen übrig – sie hätten in die Füllung gesollt. Das hatte ich überlesen. Ich hab sie angebraten und über das fertige Gericht gestreut. […]

  5. Oh, das sieht ja wirklich traumhaft aus 🙂 ich hatte mal ein traumatisches Erlebnis mit persischer Reiskruste, seitdem habe ich mich leider nicht mehr dran gewagt 😉

  6. Das ist was für mich! Und wie es der Zufall so will habe ich sogar ein bisschen Hühnerbrust übrig! Danke fürs Mitmachen beim Event und viel Gluck. 🙂

Kommentare sind geschlossen.