Matcha – die Krone des Grüntees mit grüner Schokomousse als Nachtisch

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Hier kommt es,  das zweite Buch der französischen Bloggerin Clea nach „Veggie – Französisch vegetarisch“.  Es geht um Matcha, der zur Zeit ja ohnehin in aller Munde ist. Das Buch läutet die letzte Runde in der großen Rezensionswoche „Jeden Tag ein Buch“  ein.

Eine kleine Vorwarnung: um das Buch zu mögen, muss man (natürlich) Matcha mögen. Ich trinke mit einer gewissen Leidenschaft grünen Tee – man könnte sagen, es ist der Stoff, der mich den ganzen Tag am Laufen hält 😉 ; auch den intensiven Geschmack von Matcha mag ich sehr gerne. Matcha landet nicht nur in meiner Teetasse, sondern gerne auch mal im Essen. Auf ein Buch nur mit Matcha-Rezepten war ich also gespannt.

Um das Ergebnis mal vorweg zu nehmen: ich wurde nicht enttäuscht. Es ist ein kleines Buch das auf knapp 70 Seiten etwas weniger als 40 Rezepte rund um den edlen grünen Stoff vorstellt. Das Buch ist hübsch aufgemacht; jedem Rezept steht ein Foto gegenüber. Die Rezepte sind in dunklem Grau gedruckt, Tipps und Anmerkungen in Matcha-Grün. Das sieht schön aus und ist übersichtlich.

Vor dem Rezepten gibt es eine kurze Einführung zur Rolle von Matcha in Japan, zum gesundheitlichen Nutzen, zu Bezugsquellen und zur Verwendung in der Küche. Matcha wird in einem aufwändigen Verfahren aus Sencha-Tees gewonnen; dadurch ist er besonders reich an Chlorophyll und antioxidativen Substanzen. Zudem enthält er auch noch  die entspannende wirkende Aminosäure L-Theanin….gut für das Nervenkostüm.

Der Rezeptteil beginnt mit der Verwendung von Matcha auf die japanische Art. Natürlich finden wir da Sushi. Aber auch Matcha-Bisquitrolle mit Erdbeeren, Matcha-Eis, die gedämpften kleinen Mushipan-Küchlein und Kuchen aus dem Reiskocher. Ja, man isst gerne Süßes in Japan 🙂

Danach gibt es Matcha auf westliche Art: Salatsaucen und süße Saucen machen den Anfang. Es gibt grünes Hefebrot mit Oliven und Pinienkernen, Scones, Crumble und Clafoutis.

Dann wird es noch richtig grün – mit Getränken wie Matcha-Latte, Müsli-Riegeln, Sago oder Maroni-Matcha-Kuchen.

Die Rezepte sind übersichtlich strukturiert und funktionieren. Zu jedem Rezept gibt es auch Variationsvorschläge. Kuhmilch-Produkte werden gemieden, statt dessen gibt es pflanzliche „Milchprodukte“  und solche mit Schafsmilch. Clea sagt ausdrücklich, dass man gerne auch Kuhmilch-Produkte verwenden kann. Das habe ich getan. Ich werde in diesem Leben einfach keine Freundin mehr von der Sojamilch und ihren Verwandten, und die entsprechenden Produkte vom Schaf sind schwer aufzutreiben. Leicht irritiert haben mich die Angaben zu den Mehlsorten: Weizenmehl 812/550/W700/T80….steht alles nebeneinander. Bei Backwaren müßte man dann die Flüssigkeitsmenge anpassen. Ich habe Type 812 verwendet, das hat gut funktioniert.

Als erstes gab es Nachtisch; und zwar die Matcha-Creme mit weißer Schokolade. Im Original mit Himbeeren, bei mir mit Orangen. Ein Knaller. Ich habe begeistert die Schüssel ausgeleckt. Wir sprechen von einer Schokoladenmousse aus weißer Schokolade, gemixt mit Seidentofu und Matcha. Luftig-leicht, nicht zu süß und mit einer dezenten Bitternote, wie ich sie mag. Gehört ab jetzt zu den Küchenstandards.

Die Blinis waren auch klasse. Matcha und Algen im Teig, Matcha im Avocado-Topping, abgeschmeckt mit Miso. Alles, was ich mag.

Nochmal Nachtisch: Tiramisu ist die Lieblingsnachspeise meines Mannes. Im Grunde gibt es da eine akzeptierte Variante, und die ist von Johann Lafer. Cleas Rezept ist um einiges unaufwendiger, aber durchaus konkurrenzfähig: die Creme ist schön luftig, und die zarte Bitternote des Matcha harmoniert gut. Mir hat besonders gut gefallen, dass das Tiramisu nicht so süß ist.

Und dann die Brötchen….watteweich und fluffig. Und obwohl sie grün waren und meine Kinder eine gewisse Allergie gegen diese Farbe haben, waren sie nach dem Frühstück auf einmal weg. Der Matcha hat hier hauptsächlich die Farbe spendiert, geschmacklich ist er nicht so aufgefallen.

Ich habe das Fazit ja schon vorweg genommen: ich mag Matcha, und ich mag das Buch. Es steckt voller grüner Ideen, und ich werde es sicher immer wieder aus dem Regal ziehen.  Was mir allerdings etwas fehlt, sind mehr herzhafte Rezepte, denn Gebäck und Nachtische sind in der Überzahl. Matcha-Liebhaber finden das Buch gleich hier beim Verlag.

schokoladenmousse

Und weil Ihr die ganze Woche so tapfer durchgehalten habt, gibt es zum Abschluß Nachtisch. Geschmack und Konsistenz dieser Schokomousse sind ein Traum, und schnell gemacht ist sie überdies.

Nachtisch für 4:

  • 150 gr. weiße Schokolade
  • 350 gr. Seidentofu
  • 4 gestrichene TL Matcha
  • 250 gr. Obst zum Schichten und Ausgarnieren: im Original Himbeeren, es gehen aber auch Mangos oder Orangenfilets
  • Die weiße Schokolade im Wasserbad schmelzen. Dann in einen hohen Mixbecher geben und mit dem Seidentofu und 3 TL Matcha aufmixen.

Die Hälfte der Creme in Glasschälchen geben, das Obst darauf verteilen, alles mit der restlichen Creme bedecken. Mit dem übrigen Obst dekorieren und alles zum Festwerden und Durchziehen einige Stunden in den Kühlschrank stellen.

Vor dem Servieren mit dem restlichen Matcha überpudern – eine Sache, die ich ganz offensichtlich vergessen habe…..

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15 Kommentare

  1. Bisher habe ich Grünen Tee nur zum Trinken verwandt. Das ist auch nicht ganz richtig, denn ich habe damit auch schon Forellen geräuchert. Aber Du inspirierst mich, mehr daraus zu machen.
    Toettchen

  2. Matcha mag ich auch gern, aber bisher bin ich mit Matcha-Essensrezepten immer ein wenig auf Kriegsfuß gestanden, weil ich die Farbe nie so ansprechend gefunden habe. Bei dir schaut das Dessert aber wirklich appetitlich aus. Und vor allem leicht nachzumachen, was auch kein Fehler ist.

    • Ich habe festgestellt, dass die Farbe einerseits von der Menge des verwendeten Tees abhängt, aber auch von der Qualität. Der Matcha, den ich jetzt habe, färbt viel grüner als sein Kollege vorher.

  3. Ich bin ja nicht so der Matcha-Fan, aber dein Bericht zu den Rezepten lässt mich ja fast schwach werden und ich habe den Blogpost direkt auch einer lieben Freundin weitergereicht, die relativ..ähm…. besessen von Matcha ist. 😉
    Das Matcha-Schoko-Mousse werde ich sicher demnächst ausprobieren.
    Liebe Grüße!

    • Das intensive Matcha-Aroma mag man halt, oder auch nicht. Ich liebe Essen mit einer leichten Bitternote, da kommt der Matcha mir entgegen.
      Diese Schokomousse, die ist wirklich klasse. Und so einfach.

  4. Ich liebe Matcha über alles und habe auch schon eine Menge damit ausprobiert. Aber in dem Buch scheint es noch die ein oder andere gute Idee zu geben. Ich werde also wieder einmal die Augen offen halten, danke!

    • Es gibt gute Anregungen da. Und die Bäckerin in Dir findet sicher einiges 😉
      Unsere Vatertags-Radtour letzte Woche übrigens, die hat sich gelohnt – die Spitzwegerich-Knospen sind im Öl; ich weiß, was wir am Wochende essen 🙂

  5. Hallo Susanne,
    ich veröffentliche auf Matchari.de in den nächsten Wochen drei Rezepte aus dem vorgestellten Buch, anschließend verlose ich drei Exemplare. Vielleicht ist das ja auch etwas für deine Leser. ich melde mich gerne, wenn es soweit ist.
    Viele Grüße,
    Lars

  6. Hach ja, der liebe Matcha. Wie du schon sagst: in aller Munde. Nur ich habe tatsächlich noch nie damit gekocht! Höchste Zeit mich in das Thema mal einzudenken! Es gibt doch auch so was wie Koch-Matcha, nicht? Bringts das? Ist glaube ich von leicht minderer Qualität als zum Beispiel der Matcha zum Teetrinken…

    • Dafür, dass Du noch nichts mit Matcha gekocht hast, kennst Du dich gut aus 🙂
      Koch-Matcha gibt es; ich habe für die Rezepte welchen verwendet. Zum Kochen war das in Ordnung; er geht auch für Matcha Latte. Zum pur trinken würde ich dann auf eine andere Qualität zurückgreifen.

      • Hehe 🙂 Ja ich habe mich schon oft mit dem Thema beschäfigt. Keine Ahnung, warum ich schlussendlich noch noch nie damit gekocht habe! Wird aber schleunigst nachgeholt, Matcha ist bereits bestellt. Beide Varianten 😉

  7. Oh, neben Deiner köstlich aussehenden Creme (mit Seidentofu, toll) lachen mich die Blini an, und dann auch noch mit Algen!
    Deinen Wunsch nach mehr herzhaften Gerichten würde ich sicherlich teilen, wenn ich dieses Buch hätte. Wie immer eine tolle Rezension von Dir, liebe Susanne.

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