Dorothées schöner, inspirierender Blog „Bushcooks Kitchen“ feiert Geburtstag. Winter-Soulfood wünscht sie sich dazu. Etwas ganz Bodenständiges habe ich ihr ja schon hier auf den Tisch gestellt. Aber es gibt da noch etwas, was mich bei winterlichem Schmuddelwetter bei Laune hält:
Ich trinke Tee. Viel Tee. Das ist nicht nur auf den Winter beschränkt, aber im Winter hat eine dampfende Tasse guter Tee natürlich besonderes Potential, was echte Wohlfühlmomente angeht. Besonders gerne landen grüne Tees aus Japan und China in meiner Tasse. Und Oolong, der halbfermentierter Tee. Guter ist gar nicht so leicht zu kriegen. Falls irgendjemand eine gute Quelle für die Eiserne Göttin der Gnade hat….meine Dankbarkeit ist euch sicher….Einen Teil meines Vorrats habe ich für Dorothée verkocht: das Fleisch landet in einer Marinade aus Tee, Vanille, Salz und Honig. Es wird dadurch aromatisch und butterzart. Dazu gibt es einen Stampf aus Wurzelgemüsen, der statt mit Milch mit etwas von dem Tee zubereitet wird.
Das Fleisch muss ein paar Stunden in der Lake liegen, also etwas Zeit einplanen.
Alles Gute, Dorothèe, ich hebe meine Tasse auf Dich! 🙂
Für das Fleisch:
- 1,2 l Wasser
- 30 gr. Oolong-Tee in losen Blättern
- 1 Vanilleschote
- 1 Sreifen Zitronenschale
- 75 ml flüssiger Honig
- 40 gr. Salz
- 4 Koteletts vom Schweinenacken, je ca. 2 cm dick
- etwas Öl zum Braten
Für den Wurzelgemüse-Stampf:
- 3 Karotten
- 2 Pastinaken
- 1 Scheibe Knollensellerie, ca. 1 cm dick
- 2 mittelgroße Kartoffeln
- 25 gr. Butter
- Salz, frisch gemahlener Pfeffer
Für den Mangold:
- 1 EL Olivenöl
- 1 Staude Mangold
- 1 Schalotte
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 EL Herbes de Provence
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
Zunächst die Lake vorbereiten: Dazu in einem großen Topf das Wasser erhitzen; es soll nur leicht simmern. Die Vanilleschote der Länge nach aufschlitzen und das Mark herauskratzen. Die Zitronenschale grob hacken. Tee, Vanilleschote mit Mark und Zitronenschale in den Topf geben und 5 min ziehen lassen. Dann durch ein Sieb in eine Schüssel abgießen. 480 ml der Flüssigkeit abmessen und für später beiseitestellen, wir brauchen sie zum Garen der Kottelets und für den Gemüse-Stampf. In die restliche Flüssigkeit den Honig und das Salz einrühren und gründlich auflösen, dann die Lake auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Die abgekühlte Lake in einen großen Gefrierbeutel oder in Box geben, die man luftdicht verschließen kann. Das Fleisch hineingeben, dabei darauf achten, dass es von allen Seiten von der Lake umgeben ist. Luftdicht verschließen (bem Gefrierbeutel drücke ich die Luft heraus und verschließe ihn mit einer Klammer) und für mindestens 4 Stunden und bis zu 12 Stunden durchziehen lassen.
Ungefähr eine halbe Stunde, bevor man das Fleisch braten möchte, mit dem Wurzelgemüse-Stampf anfangen: Dazu Karotten, Pastinaken, Kartoffeln und Sellerie schälen, würfeln und in einen Topf geben. Vom vorher beiseite geschafften Tee ca. 250 ml zugeben, alles zum Kochen bringen und bei sanfter Hitze köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist. Dann mit einem Kartoffelstapfer alles zu einem groben Püree verarbeiten, dabei die Butter und, wenn notwendig, noch etwas von dem Tee zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Zum Braten des Fleisches den Ofen auf 150°C vorheizen. Das Fleisch aus der Lake nehmen und gründlich trocken tupfen. Öl in einer Pfanne, die auch in den Ofen kann, erhitzen. Das Fleisch auf jeder Seite ca. 3 min kräftig anbraten, damit es eine schöne braune Kruste bekommt. Dann auf jedes Stück 1 EL des übrigen Tees geben, die Pfanne in den Ofen geben und das Fleisch in ca. 10 min fertig garen.
Für den Mangold: die groben Stiele vom Mangold entfernen und anderweitig verwenden. Die Blätter grob hacken. Die Zwiebel schälen, halbieren und in Ringe schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Etwas Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Zwiebel und Knoblauch glasig dünsten, dann den Mangold und die Kräuter der Provence zugeben und unter Rühren garen, bis der Mangold gerade etwas zusammengefallen ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Zum Anrichten etwas von dem Gemüsestampf auf jeden Teller geben, ein Kottelet anlegen und den Mangold drumherum drapieren.
Rezept inspiriert von: Cynthia Gold, Culinary Tea*
Das sieht ganz wunderbar aus!
Ich bin bisher kein großer Fan von Schweinefleisch, vielleicht sollte ich es auch einfach mal mit einer Marinade versuchen?
Dafür bin ich riesen Fan von Wurzelgemüse 😀
Diese Lake wirkt tatsächlich Wunder; das Fleisch wird wunderbar zart.
Du wirst es nicht glauben, ich habe noch so ein Kotelett im TK. 😉 Aber leider keinen Oolong – sieht wunderbar aus und ich glaube, dir, dass es durch diese Marinade besonderns zart wird. 🙂
Das geht womöglich auch mit anderem Tee 🙂
Die Lake klingt sehr interessant. Ich kann sie mir aber nicht wirklich vorstellen. Scheint also, als hätte ich keine Wahl, als sie zu testen! 🙂
Die ist recht mild, ein wenig süß…ich war erstaunt, wie gut das auch zum Wurzelgemüse passt.
Mhmm, das klingt so gut. Auf der nächsten Einkauftour hole ich Oolong. Tee.
Danke 🙂 Und ich finde, ein Vorrat an Oolong kann nie schaden…
Mit Tee koche ich zwar gerne, aber bisher immer nur süß – und irgendwie fällt es mir schwer vorzustellen, dass der Tee tatsächlich Aroma auf das Fleisch überträgt. Aber wenn das so ist, muss ich das wohl schleunigst mal ausprobieren!
Das Fleisch bekommt tatsächlich ein zartes, leicht süßliches Tee-Aroma. Durchschlagender ist der Effekt aber beim Gemüse.
Oolong… die von dir vorgestellte Variante kenne ich noch nicht, kann aber mal bei meinem Tee-Lieferanten nachschauen bzw nachfragen. Ich kenne mehr Menschen die diesen Tee ablehnen als solche die ihn lieben- und glaube zwischendrin gibt es da nicht- ich liebe ihn sehr! Wäre allerdings nie auf die Idee gekommen ihn zum Kochen zu verwenden…. und das klingt sehr gut, Oolong-Schwein.
Das stimmt, ja. An Oolong scheiden sich die Geister. Ich liebe ihn sehr, aber ich kenne genug Leute, die sich schütteln.
….so ein eigener Tee-Lieferant, das hat was….
Ich forsche nach und geb dir Bescheid…
Vielen Dank. das ist wirlich lieb!
Da hast Du wieder genau meinen Geschmack getroffen, liebe Susanne. Ich bin ja auch so eine Grün-Tee-Tante. Ohne eine große Kanne in der Früh‘ geht gar nichts. Die Marinade macht mich auch sehr neugierig. Vielen, lieben Dank für den schönen Beitrag.
Das freut mich doch 🙂
Manchmal frage ich mich, in was für einem Zustand ich ohne all das Koffein aus dem Tee durch die Gegen laufen würde….
Ich trinke sehr gerne grünen Tee, aber Oolong kannte/kenne ich bisher nicht und Fleisch und Gemüse darin marinieren….auch das ist mir ganz neu, aber einen Test wert!
Wie ninive festgestellt hat, Oolong ist etwas eigenes; das Halbfermentierte ist nicht jedermanns Sache. Zum Kochen eignet sich Tee richtig gut. In Burma gibt es sogar Salat aus Teeblättern, da habe ich mich allerdings bislang noch nicht drübergetraut….
Ein interessantes Rezept, am meisten interessiert mich der Geschmack beim Gemüse, muss ich ausprobieren.
Wegen des Tees schau mal hier:
http://www.teespeicher.de/Gruentee/China/No39-China-Tie-Guan-Yin-Oolong-Bio::612.html
Das Gemüse schmeck sehr mild; richtig klasse. Und den Teespeicher kannte ich nicht, danke Dir!
Geniale Idee. liebe Susanne! Als ich noch Tee getrunken habe (was gefühlt ein halbes Leben her ist), war Olong formosa mein Lieblingstee. Den für eine Marinade zu verwenden stelle ich mir super vor, gerade in der Kombi mit Vanille und Honig. Und sag mal, das wir nicht bitter beim Köcheln? ich habe die Erfahrung mal mit Grüntee gemacht.
Warum trinkst Du denn keinen Tee mehr?
Ich hatte auch Befürchtungen, der Te könnte bitter werden, wenn ich „Tee“ und „köcheln“ lese, gehen die Warnlampen an. In diesem Falll war es Fehlalarm 🙂
Gut zu wissen, dann probiere ich das mal aus!
Ich trinke keinen Tee mehr, weil ich aus unerklärlichen Gründen davon Herzklabaster bekomme. Von moderatem Kaffee-Konsum seltsamerweise nicht. Verstehe ich auch nicht ;-).
Das hört sich für mich als Hardcore Grüntee und Oolong-Trinkerin spannend an und wird demnächst gleich ausprobiert. Was für einen Oolong hast du denn zum einlegen genommen? Eher stärker oder schwächer fermentiert?
Den von dir gesuchten Tee müsstest du übrigens bei http://www.teeauslese.de finden.
Ich hatte Butterfly of Taiwan, der ist recht lieblich. Man könnte womöglich beim nächsten Mal etwas mehr Gas geben 🙂
Danke für den Link; ich schau gleich mal.