Tingmos sind tibetische Brötchen aus einem Hefeteig. Sie werden gedämpft und sind also schön leicht, locker und flauschig. Und hübsch sind sie auch – es gibt verschiedene Formen, man kann sie in eine Art Blüte verwandeln, das sieht dann so ähnlich aus wie hier, oder man macht Knoten, wie ich es diesmal getan habe.
Ein bisschen handwerkliches Geschick braucht man für die Brötchen – aber die Zubereitung macht auch richtig Spaß.
Tingmos werden zu allem Möglichen gereicht und sie super geeignet, Soßen aufzusaugen. Ich serviere sie Euch heute zu einem würzigen Ragout aus Chinakohl und Rinderhack. Gefunden habe ich das Rezepte bei Nadiya Hussein*. Sie hat das Gericht in Nepal gegessen und war so hingerissen, dass sie versucht hat, es nachzuempfinden. Ich habe mich nicht ganz an ihre Vorgaben gehalten: das Originalrezept verwendet Weißkohl und Veggie-Hack – ich hatte reichlich Chinakohl in der Abokiste und jemanden am Tisch, der absolut kein Veggie-Hack mag. Die Originalversion mit Veggie-Hack und Weißkohl könnt Ihr hier bei Charlotte bewundern.
Für 4 Personen:
Zutaten:
Tingmos:
- 250 g Mehl (ich hatte 50 g Kamutvollkorn und 200 g Weizen 550) plus mehr zum Arbeiten
- 1 TL Salz
- 1 EL Zucker
- 5 g frische Hefe
- 150 ml lauwarmes Wasser
- Rapsöl zum Fetten
Ragout:
- 4 EL Rapsöl
- 1 TL schwarze Senfsaat
- 1 TL Kreuzkümmelsaat
- 1 TL Koriandersaat
- 1 TL Chiliflocken
- 1 Zwiebeln
- 3 Zehen Knoblauch
- Salz
- 2 rote Paprikaschoten
- 750 g Chinakohl
- 400 g Rinderhack oder Veggiehack
- 1/2 TL gemahlene Kurkuma
- 1 große Handvoll Koriandergrün, frisch gehackt
Arbeitsschritte:
Für den Tingmo-Teig Mehl, Salz und Zucker in einer Schüssel mischen. Die Hefe dazukrümeln, das Wasser angießen und alles zu einem elastischen Teig verkneten, der sich vom Rand der Schüssel löst. Die Schüssel abdecken und den Teig in ca. 60 min zu doppelter Größe aufgehen lassen.
Inzwischen den Kohl putzen und in feine Streifen schneiden. Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken. Paprika putzen und fein würfeln.
Öl in einem Topf erhitzen und Senfkörner, Kreuzkümmel- und Koriandersamen hineingeben. Sobald die Saaten zu springen beginnen, die Chiliflocken zugeben. Dann die Zwiebel in den Topf geben und goldbraun braten. Knoblauch und Hackfleisch zugeben, salzen und das Hackfleisch krümelig braten, dann Chinakohl und Paprika einrühren. Gut verrühren, dann einen Deckel auflegen und alles ca. 20 min bei milder Hitze simmern lassen.
Für die Tingmo einen Dämpfeinsatz gut einölen. Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem ca. 40 x 45 cm großen Rechteck ausrollen. Die Oberfläche des Teiges mit etwas Öl bestreichen und den Teig von einer kurzen Seite aus ein Drittel nach innen falten, dann die andere kurze Seite darüber falten; man bekommt ein langes Rechteck mit drei Lagen. Das Rechteck in 4 gleiche Teile schneiden, dann jedes Teigstück in sechs gleiche Streifen schneiden. Je drei Streifen nebeneinander legen, dann drei weitere Streifen daraufschichten – man bekommt 4 Pakete mit je 6 Streifen. Nun jedes Paket leicht zusammendrücken und den Teig vorsichtig in die Länge ziehen, dann ineinander verdrehen, als ob man ein Handtuch auswringt und alles spiralförmig zu einem Nest formen. Die Enden unter den Brötchen feststecken und die Tingmo in dem Dämpfeinsatz geben. Bedeckt nochmals 30 min ruhen lassen.
Koriandergrün zupfen und hacken. Den Kohl umrühren, Kurkuma und Koriander einrühren und nochmals mit Salz abschmecken. Die Hitze herunterstellen und den Kohl weiter ziehen lassen, bis die Tingmo fertig sind.
Wenn die Tingmo schön aufgegangen sind den Dämpfeinsatz auf einen Topf mit kochendem Wasser setzen und die Tingmo bedeckt exakt 12 min dämpfen.
Tingmo mit dem Kohl servieren. Man isst das Ganze, indem man ein langes Stück von einem Tingmo abzieht und damit etwas vom Ragout aufnimmt.
Liebe Susanne, Deine Variante klingt spannend – muss ich mir merken, denn das Original ist chez nous ein großer Liebling.
Herzlich: Charlotte
Liebe Charlotte,
da ist mir glatt was durchgerutscht, ich trage Dein Original gleich mal nach.
Liebe Grüße!
Lustig, das ist mir mit einem Rezept bei Steffi/Hefe & mehr auch gerade passiert… und irgendwie auch schön, dass man in der gefühlt kleiner gewordenen Blogo-Bubble doch ab und zu noch den Überblick verliert 🙂
Herzlich: Charlotte