Diese Mahlzeit verdankt ihre Existenz dem Umstand, dass ich seit langer Zeit ein großes geöffnetes Glas dunkles Reismiso im Kühlschrank beherrberge. Das Miso ist relativ intensiv und ein bisschen rauchig – und vor allem färbt es alles, was man damit würzt tiefbraun, das sieht nicht immer so attraktiv aus. Und deshalb ist es schon recht lange offen und sollte langsam mal weg.
Da kam mir dieses Rezept von Tim Anderson* gerade recht – es verlangt nämlich das dunkleste Miso, das man auftreiben kann. Das Rezept baut ein wenig auf auf die chinesischen Gerichte mit einer süßlichen Bohnenpaste (zhajiangmian), statt derer man in Japan klassischerweise sehr dunkles Miso nimmt.
Wie auch immer – das ist ein schönes Alltagsgericht auf der Basis von Gemüse und Tofu, zufällig vegan und in jeder Hinsicht zufriedenstellend: die Sauce ist reichhaltig, leicht süß und voller Umami. Das Ganze ist ein lebender Beweis für Nigella Lawson Meinung: „Brown food tastes good„. Das Gemüse kann man variieren und der Tofu sorgt für Protein und Sättigung. Man kann sich aussuchen, was man dazu essen möchte – Reis der gegarte japanische Nudeln (Ramen oder Udon) – beides passt.
Für 3 bis 4 Portionen:
Zutaten:
- 100 ml kochend heißes Wasser
- 10 g getrocknete Shiitake-Pilze
- 100 g Radieschen
- 1 kleine Süßkartoffel (ca. 200 g)
- 1 kleine Zwiebel
- 1 mittelgroße Karotte
- 60 g dunkles rotes Miso – ich hatte Danival Reismiso
- 2 Zehen Knoblauch
- 3 EL Sojasauce
- 2 EL Sake
- 1 EL Worchestershiresauce (oder mehr Sojasauce)
- 1 EL Maisstärke
- 2 EL Rapsöl
- 150 ml kaltes Wasser
- 2 1/2 EL dunkler brauner Zucker
- 1/2 TL Sesamöl
- 50 g Erbsen, TK-Ware
- eine ordentliche Portion frisch gemahlener Pfeffer
- 300 g Tofu
- 3 bis 4 Portionen gegarter Reis oder gegarte Nudeln
Arbeitsschritte:
Die Shiitake mit dem heißen Wasser übergießen und mindestens 15 min einweichen lassen.
Inzwischen das Gemüse und die Sauce vorbereiten: Radieschen putzen und je nach Größe halbieren oder vierteln. Süßkartoffeln und Karotte schälen und in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Zwiebel schälen und in Streifen schneiden.
Für die Sauce den Knoblauch schälen und fein würfeln. Miso mit Knoblauch, Sojasauce, Sake und Worchestershire Sauce glatt rühren; es sollen keine Klümpchen drin sein.
Nun die Pilze abgießen – das Einweichwasser aufbewahren – die Stiele herausschneiden und die Hütchen in 1/2 cm dicke Streifen schneiden.
Öl in einer Pfanne oder einem Wok erhitzen und Zwiebeln, Karotten und Radieschen braten, bis sie etwas weicher werden und leicht bräunen, ca. 6 min. Süßkartoffeln und Pilze zugeben und 4 bis 5 min mitbraten.
Die Misomischung angießen und alles gut vermengen, bis alles von der Misomischung überzogen ist. Die Speisestärke mit dem Wasser verrühren und die Mischung zusammen mit dem Pilz-Einweichwasser zum Gemüse geben. Zucker und Sesamöl ebenfalls zugeben, alles zum Kochen bringen und 6 bis 7 min köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist.
Den Tofu trocken tupfen und in ca. 1,5 cm große Würfel schneiden. Zusammen mit den Erbsen in die Sauce geben, ordentlich mit Pfeffer würzen und alles nochmal durchmischen und erhitzen.
Sauce zu Nudeln oder gegartem Reis servieren.