Trinxat de Bacallà

Das Fürstentum Andorra ist mit gut 77.000 Einwohnern der größte der europäischen Zwergstaaten. Es liegt in den östlichen Pyrinäen und aufgrund der spektakulären Landschaft ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig. Außerdem gilt das Land als Steuerparadies – und, so sagen böse Zungen, als großer Duty-Free-Shop.

Warum ich euch das erzähle? Weil die kulinarische Weltreise, wie immer organisiert von Volker, in diesem Monat in Andorra Halt macht. In Andorra ist nicht nur die Amtssprache Katalanisch, auch die Küche ist katalanisch geprägt mit spanischen und französischen Einflüssen. Man verwendet gerne Lammfleisch – das Lamm ist das meist gehaltene Tier – auch Schweinefleisch ist beliebt, besonders in Form von Speck und Würsten. Die beliebtesten Gemüse sind Kartoffeln, Kohl und Tomaten. Insgesamt ist die Küche eher einfach und herzhaft.

Eines der Nationalgerichte ist Trinxat, ein herzhafter Kuchen aus Kartoffeln und Kohl, der gerne mit Speck angereichert wird. Die Mischung wird in der Pfanne gebraten, bis sie am Boden karamellisiert, so bekommt man ein knuspriges Äußeres mit einem cremigen Innenleben. In dieser Version, die ich in diesem kleinen Büchlein* gefunden habe, wird statt Speck Stockfisch verwendet – das hat sich super mit meiner Vorratslage gedeckt.

Trinxat ist recht einfach zuzubereiten, allerdings rate ich sehr dazu, den Kartoffelkuchen in einer beschichteten Pfanne zu braten. Ich habe das erst anders versucht, was dazu geführt hat, dass sich alles stark am Boden angelegt hat.

Für 4 bis 6 Personen:

Zutaten:

  • 500 g Stockfisch
  • 700 g Kartoffeln
  • 1 Kopf Wirsing (meiner hatte 1 kg)
  • 3 Zehen Knoblauch
  • 100 ml Olivenöl
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Arbeitsschritte:

Stockfisch ca. 48 Stunden in kaltem Wasser einweichen, um ihn zu entsalzen, dabei das Wasser regelmäßig wechseln. Dann, wenn nötig, die Haut abziehen und die Gräten entfernen.

Kartoffeln schälen, würfeln, in leicht gesalzenem Wasser gar kochen, abgießen und etwas zerdrücken.

Inzwischen den Kohl putzen und in feine Streifen schneiden. Knoblauch schälen und fein würfeln.

Die Hälfte des Olivenöls in einer großen beschichteten Pfanne erhitzen und den Knoblauch darin goldbraun anbraten. Kohl zugeben und mitbraten, bis er zusammenfällt, dann den Fisch dazu zupfen. Unter gelegentlichem Rühren 5 bis 7 min braten.

Die zerdrückten Kartoffeln zugeben, alles gut vermengen und mit Salz und Pfeffer würzen. Alles mit dem Kochlöffel zu einer homogenen Masse zusammendrücken.

Das restliche Olivenöl in einem kleinen Topf erhitzen und über das Trinxat gießen. Alles bei mittlerer Hitze braten, bis der Boden knusprig ist, dann zum Wenden auf einen Teller stürzen, wieder in die Pfanne gleiten lassen und auch die andere Seite goldbraun braten.

Ein Joghurt-Dipp passt gut dazu.

Und nun bin ich gespannt, was den Kolleg*innen zum Thema Andorra einfällt. Die Liste wird wie immer im Laufe des Monats ergänzt:

Britta von Brittas Kochbuch mit Conill amb Tomàquet – Kaninchen in Tomatensauce Regina von bistroglobal mit Crema a la Androrrana Britta von Backmaedchen 1967 mit Brac de Gitano-Aprikosenrolle aus Andorra Tina von Küchenmomente mit Coca de piñones aus Andorra Britta von Brittas Kochbuch mit Truita de riu a l’andorrana – Bachforelle andorranische Art Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Andorranischer Pilzreis – Arròs amb bolets Friederike von Fliederbaum mit Trinxat veggie mit Kohl-Chips

17 Kommentare

  1. Auf der Suche nach Rezepten aus Andorra kam man an Trinxat nicht vorbei. Offenbar eins der beliebtesten Gerichte dort. Kann ich gut verstehen. Da ich mit Stockfisch noch nicht viel zu tun hatte, wäre ich feige und würde die Standard-Variante mit Speck erstmal ausprobieren. Spannend finde ich die Stockfisch-Version aber allemal.
    Liebe Grüße, Tina

  2. Die Standard Variante mit dem Speck würde ich auch ausprobieren, aber nur weil ich überhaupt keine Fischesser bin. Ich kann mir das aber mit dem Speck super lecker vorstellen und deine Variante ist bestimmt für Fischliebhaber eine tolle Leckerei.
    Liebe Grüße
    Britta

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