Arepa reina pepiada

In diesem Monat reist der Trupp der kulinarischen Weltreise, wie immer zusammengehalten von Volker, nach Venezuela. Die Küche Venezuelas ist recht abwechslungreich – das liegt einerseits am tropischen Klima, das für eine gute Auswahl an Gemüse und Fleisch sorgt, aber auch daran, dass es neben einheimischen Einflüssen auch solche aus Spanien und vom afrikanischen Kontinent gibt.

Ich widme mich heute einem der bekanntesten Gerichte Venezuelas – den Arepas. Das sind kleine Brötchen aus vorgegartem Maismehl, die entweder als Beilage gegessen oder als eine Art gefülltes Sandwich serviert werden. Ich habe mich für die Sandwich-Variante entschieden, und zwar für eine regelrechte Kult-Version:

Die Arepa reina pepiada ist ein Wohlfühlessen, das recht einfach zuzubereiten ist. Erfunden wurde es 1955 – die damalige Miss World, die Venezuelanerin Susana Dujim betrat ein Restaurant, und Ihr zu Ehren kreierte der Koch ein neues Gericht, so jedenfalls erzählt es Virgilio Martínez, in dessen dicken Wälzer über die lateinamerikanische Küche* ich das Rezept gefunden habe.

Die Arepa ist gefüllt mit gegartem Hühnchen, Avocado und etwas Mayonnaise – einfach und frisch und ein schöner cremiger Gegensatz zum knusprigen Arepa.

Für Arepas braucht man masareapa – vorgegartes Maismehl. Dafür werden die Maiskörner erst gegart, dann getrocknet und gemahlen. Die bekannteste hier erhältliche Marke ist P.A.N; das gibt es in einer gelben und einer weißen Version. P.A.N gibt es im Asia-Shop, ich habe es aber auch schon im türkischen Lebensmittelladen gesehen.

Für 4 bis 5 Personen:

Zutaten:

Arepas:

  • 240 g masarepa
  • ca. 250 g warmes Wasser
  • 1 TL Salz
  • 2 EL geschmolzene Butter oder Olivenöl

Füllung:

  • 1 EL neutrales Öl
  • 2 Hühnerbrüste
  • 1 Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 Avocado
  • 1 Spritzer Zitronensaft
  • 3 EL Mayonnaise
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Arbeitsschritte:

Zuerst die Hälfte des Öl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch braten, bis es durchgegart ist, dabei einmal wenden. Mit Salz und Pfeffer würzen, abkühlen lassen und mit 2 Gabeln zerzupfen.

Inzwischen für die Arepas das Mehl mit dem Salz in einer Schüssel vermischen. 1 EL Öl oder Butter zugeben, dann das Wasser zugeben und alles zu einem Teig verkneten. Bei mir hat der Teig gerade so zusammengehalten; ich würde beim nächsten Mal ein paar Tropfen Wasser mehr einarbeiten.

Den Ofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Aus dem Teig 12 Bällchen formen, diese dann zwischen den Handflächen zu Fladen von ca. 10 cm Durchmesser flach drücken.

Das restliche Fett in einer Pfanne erhitzen und die Arepas auf jeder Seite ca. 2 bis 3 min anbraten, dann in den Ofen geben und 10 bis 15 min backen, bis sie durchgegart sind. Arepas muss man heiß servieren, also unbedingt nach dem Garen warm halten (oder in der Mikrowelle nochmals durcherhitzen).

Während die Arepas im Ofen sind, geht es mit dem Hühnchen weiter: Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Restliches Öl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin garen, bis sie weich sind. Mit dem Fleisch vermischen. Avocado halbieren, den Kern herausholen, das Fruchtfleisch auslösen und zusammen mit ein wenig Zitronensaft unter das Fleisch mischen. Die Mayonnaise unterrühren und die Mischung mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Zum Servieren je eine Arepa mittig durchschneiden, füllen und den Deckel wieder auflegen.

Und wie immer bin ich gespannt, was die Mitreisenden so auf den Tisch bringen:

Simone von zimtkringel mit Venezolanische Cachitos de jamón y queso Britta von Brittas Kochbuch mit Cachitos de jamón Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Cachapas venezolanas – Venezolanische Maispfannkuchen mit Käsefüllung Regina von bistroglobal mit Señoritas mit Guasacaca Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Arepas – südamerikanische Maisfladen Michael von SalzigSüssLecker mit Arepas – Rezept für südamerikanische Maisfladen Jenny von Jenny is baking mit Cachapas – Maisfladen aus süßem Mais mit Käse Verónica von 1000leckerbissen mit Pasticho: Die venezolanische Lasagne

15 Kommentare

  1. Arepas will ich auf jeden Fall auch mal machen, das Mehl ist ja vorhanden. Deine sehen köstlich aus, das Rezept hatte ich auch gelesen – die Story dahinter vergisst man ja nicht so leicht 😉

  2. Ich habe jetzt übrigens mehrfach gelesen, dass man gewichtsmäßig etwa die doppelte Menge an Wasser für das Mehl braucht – das wären hier dann etwas 480 ml. Dann sollten auch keine Risse mehr entstehen.

    Ich werde das auf Befall demnächst mal selbst ausprobieren.

    • Ich verwende beim nächsten Mal auf jeden Fall mehr Flüssigkeit, diesmal habe ich irgendwie nicht geschaltet, kommt mal vor …

  3. Diese gefüllten Arepas sehen köstlich aus und sind bestimmt eine schöne leichte Mahlzeit, wenn jetzt die große Hitze kommen soll.

    Ich hatte Arepas von Jenny (is baking) gemacht, und sie schrieb, dass es vom Mehl als auch vom Wetter abhängig ist, wieviel Wasser man braucht. Ich musste damals auch etwas mehr Wasser zugeben.

    Liebe Grüße
    Britta

    • Ja, die Arepas machen Spaß, ich werde bestimmt mal wieder welche machen, dann mit besserer Optik.

  4. Hallo Susanne,
    die Arepas haben es wohl so einigen von uns angetan. Ich habe meine heute Vormittag gemacht, in Szene gesetzt und zum größten Teil weggefuttert 😉 Sie waren sehr lecker. Ich habe einfach unterschiedliche Füllungen ausprobiert. Meine Arepas werden jetzt am Freitag veröffentlicht.
    Liebe Grüße
    Michael

  5. Gefülllte arepas verbinde ich immer mit Venezuela, in Kolumbien isst man sie oft auch pur, aber gefüllt, da haben die Venezolaner viele tolle Ideen.

  6. Hola Sussane. Ich esse Arepas manchmal mit weisse Mehl und manchmal mit gelbe Mehl. Beide schmecken ähnlich nur das Gelbe (aus der orange Verpackung) ist süsslicher. Das hat mit der Sorte Mais zutun. Viele Grüße, Verónica

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