Kochbuch: Cook Across America | Gabriele Frankemölle, Petrina Engelke

Erinnert Ihr Euch noch an „American Christmas„? Ich hatte ja dank Instagram mit bekommen, dass Gabi von USA kulinarisch sich einen Traum erfüllt hat und die Route 66 lang gereist ist. Was ich erst später erfahren habe ist, dass es keine reine Urlaubsreise war – das Autorinnenduo des Weihnachtsbuches hat nachgelegt und ein Buch über amerikanische Regionalküchen gemacht.

Wir reisen also kulinarisch die Route 66 entlang – von Illinois über Missouri, Kansas, Oklahoma und Texas über New Mexiko und Arizona bis nach Kalifornien. Die beiden Autorinnen haben sich die Aufgaben geteilt: Gabi ist gereist, hat die Rezepte eingesammelt und verwirklicht und Petrina hat vom heimischen Schreibtisch aus Interviews geführt und steuert den kulturellen Teil bei.

Fangen wir mit den Rezepten an: die sind wirklich vielseitig. Man findet Klassiker, die schon eine lange Zeit überlebt haben wie Chicken Fried Steak – ein paniertes Rindersteak, das auf österreichische Einwanderer zurückgeht – oder Three Sisters Stew aus Mais, Bohnen und Kürbis, aber auch entlang der Road 66 ist die Zeit nicht stehen geblieben – man merkt es zum Beispiel an Sushi-Pops oder Avocado Toast, der gleich auf 4 Arten präsentiert wird.

Die Rezepte sind gut gegliedert und problemlos nachzukochen. Besonders erfreulich ist auch, dass für schwierig erhältliche Zutaten wie bestimmte Chilisorten Alternativen angegeben werden.

Jeder Bundesstaat hat eine kurze Einführung bekommen, die sich mit seiner (kulinarischen) Geschichte befasst. Und auch zu den Rezepte gibt es einführende Worte – da habe ich zum Beispiel gelernt, dass man den Breakfast Burrito gar nicht zum Frühstück isst.

Womit wir auch schon bei dem wären, was die Autorinnen „Kulturbeilage“ nennen, denn „Cook across America“ ist kein reines Kochbuch: es gibt viele Geschichten über typische Produkte wie Ahornsirup, darüber, wie man in der Wüste Salat anbaut, über die Küche der Native Americans oder darüber, was Rindfleisch über die USA aussagt. Ich habe alles gerne gelesen und viel Neues gelernt.

Hotdogs wurden gewünscht in diesem Haushalt, da kam der St.-Louis-Style Hotdog gerade recht: zur Wurst gesellen sich Provolone, Speck, geschmorte Zwiebel und Paprika, Senf und Paprikapulver. Das kam hier gut an und wiederholt werden – nächstes Mal dann auch mit der Veggie-Version mit gerösteten Karotten statt Wurst für mich.

Von den Hotdogs waren noch Würstchen übrig – die sind in diese Mini-Corndogs aus der Muffinform gewandert. Meine Version ist etwas weniger süß-salzig als das Original – ich habe Gabis Rat befolgt und den Zucker etwas reduziert.

Den Airfryer nutze ich zu wenig – Zeit, ihn mal wieder hervorzuholen und Airfryer Fried Chicken zu machen. Das war saftig – dank Buttermilchmarinade – und schön knusprig. Dazu gab es Baked Potaoes aus den Slowcooker, das funktioniert sehr gut. Der Salat ist Brokkolisalat – allerdings nach einem Rezept aus der New York Times.

Die Frühstückswaffeln werden mit Vollkornmehl gemacht und haben einen schönen Biss. Außerdem sind gezuckerte Kondensmilch und Buttermilch im Teig. , Auf den Butterberg zu den Waffeln haben wir verzichtet – statt dessen gab es Pig Candy – Bacon mit Ahornsirupglasur; eine schöne Kombination für ein üppiges Wochenendfrühstück.

Das sind mit Putenröllchen mit einer Füllung aus grünen Chilis, Frischkäse und Feta, eine feine Kombination. Dazu gab es mexikanischen roten Reis mit Tomate, Kreuzkümmel und Chili – das hat nicht nur farblich gut gepasst.

Fazit:

Die Autorinnen wollten aufräumen mit Vorurteilen über amerikanisches Essen und zeigen, wie vielfältig das ist, was in den USA auf die Teller kommt. Und das ist ihnen gelungen – dank der abwechslungsreichen, gut strukturierten Rezepte, die durch die spannenden Geschichten wunderbar ergänzt werden, oder umgekehrt.

  • Herausgeber: Christian Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
  • ISBN: ‎ 978-3959618021
  • € 29,99
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4 Kommentare

  1. Liebe Susanne – du hast das Buch ja quasi quer gekocht, wow! Danke für die lobenden Worte, es freut mich sehr, dass es dir und deiner Familie geschmeckt und dass der „Kulturteil“ interessant für dich war 🙂

  2. Mensch Susanne, was du alles gekocht hast! Ich fühle mich gebauchpinselt, dass auch die Geschichten drumherum einer so versierten Köchin und Kochbuchexpertin wie dir spannend und wichtig erscheinen. Dankeschön!

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