Wir waren ja neulich ein paar Tage in Frankreich, und naja, ich habe da auch meinen Kochbestand ein wenig aufgestockt – mir ist nämlich aufgefallen, dass ich ganz blank bin, was algerische Küche angeht. Ein unhaltbarer Zustand, klar. Ich habe mir also ein algerisches Kochbuch* mitgebracht; es wird ohnehin Zeit, mein Französisch etewas aufzupolieren, da gibt es Verfallserscheinungen. Das ist nicht gut.
Die algerische Küche vereint viele Einflüsse – nordafrikanische, mediterrane, natürlich die Küche der Berber – und auch Frankreich wollen wir nicht vergessen. Marokkanische Küche ist ja das was man hauptsächlich kennt aus Nordafrika, und da gibt es Ähnlichkeiten, aber dennoch – es ist eine ganz eigene Länderküche.
Das hier ist nicht gerade algerische Küche in Reinkultur – es kommt aus der Küche der Pied noirs, damit sind (hauptsächlich) die Franzosen gemeint, die sich im Zuge der Koloniasisierung in Algerien angesiedelt hatten. Da hat sich eine spezielle Küche entwickelt, eine Mischung aus den Traditionen des Maghrebs und Frankreichs, vereinfacht ausgedrückt.
Die algerische Coca ist – im Gegensatz zu der aus Spanien gefüllt. Die Teighülle kann Blätterteig sein, Mürbeteig, oder wie hier ein Hefeteig und auch die Füllungen sind variabel; es gibt einfache Gemüsefüllungen, gerne mit Paprika, es werden aber auch Wurst und oder Hühnchen zugegeben.
Das hier ist die einfache Version mit einer würzigen Tomatensauce – abgeschmeckt mit Harissa und Ras-el-Hanout, da brauche ich sonst nichts mehr, das ist wunderbar würzig.
Und ich bin mal wagemutig – es gibt ein neues Event im kochtopf: Laura sucht Pies aller Art. Gut, die Coca ist keine klassische Pie, aber sie hat einen Boden, eine Füllung und einen Deckel, ich schicke die da mal hin und hoffe, dass ich Gnade finde bei Zorra und Laura.
Für ca. 8 Portionen:
Zutaten:
Teig:
- 250 ml Milch, plus 1 EL
- 120 g Butter
- 50 bis 70 ml Olivenöl (original: 100 ml)
- 1 TL Backpulver
- 10 g frische Hefe
- 1 EL Apfelessig
- 10 g Salz
- 1 TL Zucker
- 1 Ei
- 500 g Mehl (ich hatte Weizen 550)
- 1 Eigelb
- schwarze Oliven
Füllung:
- 2 Zwiebeln
- 4 Zehen Knoblauch
- 3 reife Eiertomaten (oder etwa 250 g Dosenware)
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL Tomatenmark
- etwas frisch gehackte Petersilie
- 1 TL Ras el Hanout
- 1 TL Harissa
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
Arbeitsschritte:
Für den Teig die Milch mit der Butter erwärmen; die Milch soll handwarm sein und die Butter weich. Mehl mit Backpulver, Salz und Zucker in der Rührschüssel vermischen, die Hefe dazu krümeln, dann Milch und Butter, 50 ml Olivenöl, Essig und Ei zugeben und alles zu einem elastischen Teig verkneten, der sich vom Rand der Schüssel löst. Wenn der Teig zu trocken ist noch etwas Olivenöl zugeben. Schüssel bedecken und den Teig in 1,5 bis 2 h zu doppelter Größe aufgehen lassen. Dann herausnehmen, zu zwei gleich großen Kugeln formen und diese bedeckt eine weitere Stunden ruhen lassen.
Während der Teig ruht, für die Füllung Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein würfeln. Tomaten ungeschält ebenfalls fein würfeln. Öl in einem Topf erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin glasig anbraten, dann Tomaten, Tomatenmark, Petersilie, Ras el Hanout und Harissa zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und alles köcheln lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Beseite stellen und abkühlen lassen.
Ofen auf 220°C vorheizen und ein Blech mit Backpapier auslegen. Das Rezept verlangt ein Blech von 40 x 30 cm, ich habe ein etwas kleineres genommen, meine Coca ist etwas dicker.
Eine Teigkugel auf Blechgröße ausrollen und auf das Blech legen. Die Füllung gleichmäßig darauf verstreichen, dabei etwas Rand lassen. Die zweite Teigkugel ebenfalls auf Blechgröße ausrollen und auf die Füllung legen. Die Teigränder zusammendrücken.
Das Eigelb mit 1 EL Milch verquirlen und die Oberfläche der Coca damit bestreichen. Mit einem scharfen Messer in Oberfläche Stücke der gewünschten Größe einschneiden und in jedes Stück eine Olive drücken.
Die Coca im heißen Ofen ca. 30 bis 40 min backen. Heiß servieren.
Liebe Susanne,
Das klingt nach einem großartigen Pie-Rezept! Mit Oliven im Teig und Ras El Hanout in der Füllung kann das ja nur super köstlich schmecken.
Ganz vielen fürs Mitmachen!
Freut mich, dass es Dir gefällt. Ich bin gespannt auf all die anderen Pies.
Deine algerische Pie gefällt mir!