Kulinarischer Adventskalender: Weihnachtsborschtsch mit Pilztäschchen

Dieses Jahr war ja vielerlei Hinsicht ganz anders als andere Jahre – aber immerhin eines ist zuverlässig gleich geblieben – bei Zorra im Kochtopf gibt es den Kulinarischen Adventskalender. Und wie jedes Jahr gibt es auch tolle Gewinne. Ein Gewinnspiel wird es noch geben. Aber nicht nur deswegen lohnt es sich, jeden Tag eines der Türchen zu öffnen – es wartet hinter jedem Türchen ein tolles Rezept mit einer schönen Geschichte.

Und ich freue mich in diesem komischen Jahr ganz besonders, dass ich wieder eines der Türchen befüllen darf; ich bin gerade besonders empfänglich für schöne Traditionen.

Ich wußte schon recht früh, was ich gerne beitragen möchte – nämlich in dem Moment, in dem ich bei Olia Hercules* dieses Rezept für Weihanchtsborschtsch gelesen habe. Normalerweise ist Borschtsch ja ein recht deftiger Eintopf mit roter Bete, Kohl und Fleisch. Dieser hingegen ist sehr leicht und eignet sich mit seinen hübschen Teigtaschen auch gut als Vorspeise im Weihnachtsmenü. Die rote Bete steckt in der Brühe – da ist zum Abschmecken auch der Rote-Bete-Kwass drin, den ich Euch neulich vorgestellt habe. Wer den Kwass nicht machen will, kann statt dessen etwas Apfelessig und ein Süßungsmittel zum Abschmecken verwenden. Das Kraut steckt in den Teigtäschchen, es gibt zusammen mit Pilzen die Füllung.

Das Rezept kommt ursprünglich aus der Ukraine, da gehört Borschtsch unbedingt zum Weihnachtsessen dazu. Insofern bin ich auch gar nicht spät dran mit meinem Vorspeisen-Vorschlag; in der Ukraine fällt der Heilige Abend nämlich auf den 6. Januar, weil sich die kirchlichen Feiertage nach dem julianischen Kalender richten.

Für 2 Personen als Hauptgericht oder für 4 als Vorspeise:

Zutaten:

  • 50 g getrocknete Steinpilze
  • 1 Zwiebel
  • 2 Stangen Sellerie
  • 2 Karotten
  • 1 rote Bete
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 50 bis 100 ml Rote-Bete-Kwass
  • etwas Honig

Pilztaschen:

  • 300 g Weizenmehl 405
  • 1 Ei
  • 40 g Butter
  • 1 EL Rapsöl
  • 3 Schalotten
  • 150 g Champignons
  • 70 g Sauerkraut
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Arbeitsschritte:

Die Zwiebel schälen und halbieren. Karotten schälen und in grobe Stücke schneiden. Sellerie putzen und in Scheiben schneiden. Alles mit 2 l Wasser zum Kochen bringen, dann bei milder Hitze 50 min köcheln lassen.

Inzwischen die getrockneten Pilze für mindestens 30 min in heißem Wasser einweichen. Rote Bete schälen und grob raffeln.

Die Pilze abgießen, die Einweichflüssigkeit filtern und zur Suppe geben. Die Pilze fein hacken und beiseite stellen. Die rote Bete in die Suppe geben, alles gut mit Salz und Pfeffer würzen, von der Hitze nehmen und durchziehen lassen.

Für die Pilztäschchen das Mehl in eine Schüssel geben. Das Ei mit 100 ml Wasser verquirlen und die Mischung langsam in das Mehl einarbeiten. Alles zu einem elastischen Teig verkneten, mit einem Tuch abdecken und 30 min ruhen lassen.

Für die Füllung die Schalotten schälen und fein hacken. Champignons putzen und fein würfeln. Das Sauerkraut fein hacken. Butter und Öl in einer Pfanne erhitzen und die Schalotten mit einer Prise Salz langsam braten, bis sie ganz weich sind und Farbe annehmen.

Die frischen und getrockneten Pilze dazu geben und braten, bis die frischen Pilze ihre Flüssigkeit abgegeben haben. Das Sauerkraut zugeben, 5 min weiter garen, dann von der Hitze nehmen, kräftig mit Salz und Pfeffer würzen und abkühlen lassen.

Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche oder mit der Nudelmaschine dünn ausrollen – ich nehme die Nudelmaschine. Dann in Quadrate zu 8 cm Kantenlänge schneiden; es sollten 14 Quadrate werden. Auf die Mitte jeden Quadrates einen TL Füllung geben. Dann die Quadrate zu Dreiecken falten, die Ränder gut andrücken und die zwei gegenüberliegenden Ecken zusammenpressen, so dass kleine Hütchen entstehen. Auf einem leicht bemehlten Geschirrtuch zwischenlagern.

In einem Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Täschchen darin ca. 2 min kochen; sie sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen.

Nun die Brühe durch ein feinmaschiges Sieb abgießen. Wieder zum Simmern bringen und mit Salz, Pfeffer und dem Kwass abschmecken. Die Brühe soll Tiefe haben, salzig, etwas süß und etwas sauer sein.

Zum Servieren in jeden Teller einige Pilztaschen geben die Brühe vorsichtig von der Seite angießen.

Jetzt wünsche ich Euch entspannte Feiertage. Genießt die ruhige Zeit und vergesst nicht einen Blick in die restlichen Türchen des Kulinarischen Adventskalenders zu werfen.

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7 Kommentare

  1. Das ist ein feines Süppchen! Sieht köstlich aus und das heisst was, wenn ich das sage. Ich bin nämlich ein Suppenkasper, und zwar im Sinne des Wortes. 😉 Danke für das leckere Türchen!

  2. Borscht (gibt es da eine richtige Schreibweise?) erinnert mich stark an meine Oma, die lange in der Ukraine gelebt hat. Von daher wäre das ja tatsächlich eine Idee für Weihnachten, deine Suppe klingt wie eine sehr spannende Abwandlung.

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