Kochbuch: Detox – Suppen, Smoothies, Tees, Aromawasser & Cocktails | Stéphanie de Turckheim

Halt, nicht wegklicken, nur weil da „Detox“ in der Überschrift steht! Ich gebe ja zu, das Ziel dieses Buches ist es, mithilfe von Getränken und Suppen dem Körper etwas Gutes zu tun. Von einer Detox-Kur ist des öfteren die Rede im Buch. Ich stelle es aber aus einem anderen Grund vor – es geht um Flüssigkeitszufuhr.

Eigentlich habe ich immer mehr als nur ausreichend getrunken; ich bin die, die den ganzen Tag an der Teetasse hängt. Aber in letzter Zeit gibt es Schwierigkeiten – ich kriege meine Tasse nicht mehr leer und stelle am Ende des Tages fest, dass ich zu wenig getrunken habe.  Denn literweise Wasser ist auch nicht so meines…. Es braucht also Motivation und Abwechslung, und genau deshalb stelle ich Euch ganz uneigennützig ein Buch vor, das sich mit Getränken im weitesten Sinne befasst.

Geschrieben hat das Buch Stéphanie de Turckheim. Die gebürtige Elsässerin ist eine leidenschaftliche Köchin und hat schon einige Kochbücher geschrieben; außerdem gibt sie Kinderkochkurse, um die Begeisterung für gutes Essen auch an nachfolgende Generationen weiterzugeben.

Vor mir liegt ein hübsch aufgemachtes Taschenbuch. Das Layout ist hell und fröhlich und motiviert zum Blättern und Lesen. Jedes Rezept hat ein ganzseitiges Foto bekommen; besonders hübsch ist da, dass die Rezeptseiten farblich passend unterlegt sind – also: roter Smoothie, rote Rezeptseite. Das Inhaltsverzeichnis punktet mit einem kleinen Bildchen fürjedes Rezept. Einziger Wermutstropfen: das Buch bleibt nicht aufgeschlagen liegen.

Jetzt zum Inhalt: 70 Rezepte gibt es – das ist eine Menge Stoff zum Trinken. Da gibt es Säfte für den Morgen, Brühen, Smoothies, aromatisiertes Wasser, Tees und Cocktails. Die Bandbreite reicht von Saft aus Roter Bete, Rotkohl, Apfel und Ingwer über Brühe aus Lauch und vier Gewürzen bis hin zu einem Smoothie aus Brokkoli, Banane, Zitrone und Petersilie, Aprikosen-Heidelbeer-Melissenwasser, einem grünen Tee mit Kirschstielen, Anis und Fenchel bis zu einem Cocktail mit Karotte, Ananas und Ingwer.

Bevor es an die Rezepte geht, gibt es eine Einführung. Es wird erklärt, was das Ziel des Buches ist, man kann testen, ob man eine Kur nötig hat, Zutaten und benötigtes Equipment werden erklärt, sogar Menüvorschläge gibt es. Zusätzlich punktet das Buch mit einem Anhang, der in seiner Ausführlichkeit seines Gleichen sucht: es gibt nochmals Menüvorschläge, ein alphabetisch geordnetes Rezeptverzeichnis sowie eine ebenfalls alphabetisch geordnetes Zutatenregister und einen Saisonkalender.

Dass die Rezepte einen nicht vor Schwierigkeiten stellen, versteht sich bei diesem Thema ja fast von selbst, oder? Ausführlich sind sie trotzdem; unter anderem sind  immer die Zubereitungszeit angegeben und das benötigte Equipment, auch Varianten und Alternativen gibt es. Eines aber stört mich: Die Autorin sieht die Rezepte wirklich unter dem Gesichtspunkt einer Detox-Kur; das Wort „Detox“ steht in jeder Kapitelüberschrift und auch bei vielen Rezepttiteln. Dann hätte ich aber doch auch gerne erklärt bekommen, worin genau die Wirkungen der einzelnen Rezepte auf meinen Körper bestehen. Was genau tue ich mir denn Gutes mit einer Brühe aus weißem Spargel und Curry?

Aromawasser finde ich klasse, und zwar schlicht, weil es gut schmeckt und man es daher besser schafft, genügend zu trinken. Ich habe also als erstes das „Detox-Wasser“ mit Orange, Fenchel, Sellerie und Karotte probiert. Ob das nun entgiftet, weiss ich nicht. Geschmeckt hat es jedenfalls gut.

Ich trinke zwischendurch gerne mal eine Tasse Brühe. Im Winter ist eine mit Paprika gewürzte Brühe auf der Basis von Rotkohl eine tolle Idee, und das nicht nur wegen der aufmunternden Farbe. Allerdings: im Original kommen als Gewürze Paprikapulver und eine Prise Zucker an die Brühe; ich musste ein wenig Salz daran machen, sonst hätte ich sie nicht trinken können.

Besonders gut fand ich das Aromawasser mit roten Früchten, Zitrone und Salbei. Es ist frisch und fruchtig, und die leicht herbe Salbeinote gibt den letzten Kick. Beim Obst habe ich auf Tiefkühlware zurückgegriffen; Salbei habe ich immer im Garten.

Bei Verdauungsschwierigkeiten hilft Fenchel. Und das noch besser, wenn man ihn mit Minze kombiniert so wie in diesem Tee mit Fenchel, Minze und Zitrone.

Fazit: Nein, ich habe es nicht so mit dem Detoxen. Wohl aber damit, mir genügend Flüssigkeit zuzuführen. Und dafür liefert dieses Buch mit seinen abwechslungsreichen Rezepten einem gute Ideen an die Hand. Vom Smoothie als kleine Mahlzeit über Tee bis hin zum Cocktail ist alles dabei; auch Kombucha und Wasserkefir gibt es.

  • Taschenbuch: 192 Seiten
  • Verlag: Stocker
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 978-3702017040
  • 14,95
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5 Kommentare

  1. Ich hatte schon befürchtet, du fängst an zu detoxen! Gut, dass du mich zurückgehalten hast. 😊

    Du stellst hoffentlich das Salbei-rote Früchte-Aromawasser vor? Wenn ich ganz lieb schau?😃

    • Nein, tue ich nicht. Ich geb mir zwar grad Mühe, ein paar überflüssige Pfunde ins Nirwana zu schicken, aber nicht so :-).
      Und das Wasser kommt morgen. Das ist erstens genial und hilft zweitens sehr bei der Salbei-Dezimierung.

  2. Genug zu trinken macht mir glücklicherweise noch immer keine Probleme. Das von Susi gewünschte Wasser interessiert mich dennoch….

  3. Gerade weil ich weiß, Du bist keine „Detoxerin“ vor dem Herrn, von denen würde ich nämlich nichts lesen, zu weit von meinen Erfahrungswelten entfernt, halte mich gerne an Menschen die genauso ticken wie ich und auch mal was anderes an sich ranlassen, bei den anderen komme ich sowieso nicht mehr hinterher, ohne dass ich altes Haus auss der Puste gerate :-)….

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