Fougasse mit Walnüssen und Blauschimmelkäse

Eine Fougasse aus einfachem Hefeteig war eines der ersten Brote, das ich jemals gebacken habe. Ich hatte mir gerade das allererste Brotbackbuch* zugelegt und machte mich auf die Reise, endlich vernünftiges Brot zu backen. Einfache Hefebrote backe ich inzwischen nur sehr selten, aber was ich aus dem Buch verinnerlicht habe, ist eine einfache Relation, nach der man wunderbar neue Brotrezepte kreieren kann: 500 g Mehl, 10 g frische Hefe, 10 g Salz, 350 g Wasser. Gut, inzwischen nehme ich eher weniger Hefe, aber sonst ist das ein prima Grundgerüst.

Nur Fougasse habe ich nicht mehr gebacken. Der verunglückte Versuch anlässlich eines Synchronbackens, den verschweige ich mal. Ich weiß gar nicht, warum – Fougasse ist toll. Aber irgendwie haben sich Fladenbrote und Baguettes Stangenweißbrote vorgedrängt. (Ich habe bestimmte Anforderungen an Baguette. Bisher habe ich also Stangenweißbrote gebacken. Sollte ich ein Baguette hinkriegen – Ihr könnt sicher sein, ich teile es Euch mit ;-)).

Jetzt aber zur Fougasse; das ist ein Rezept von Sarah Owens*, das mich schon lange angelacht hat. Mit Sauerteig und Weizenmehl 812 ist es relativ rustikal. Es schmeckt toll zu einer einfachen Suppe … wobei … aufgrund von Käse und Nüssen auch einfach so.

Die Fougasse kommt ja ursprünglich aus Frankreich, genauer aus der Provence. Ein bisschen ist sie die Entsprechung zur italienischen Foccacia –  ein einfaches Hefebrot, das sehr variantenreich daherkommen kann.   Ich schicke die Fougasse rüber zu Birgit. Birgits Blog feiert Geburtstag und dazu wünscht sie sich Brote aus aller Welt. Alles Gute Birgit, und lass es Dir schmecken!

2 große oder vier kleine Fougasses:

Sauerteig:

  • 25 g Weizensauerteig-Starter (ich nahm meine Livieto madre)
  • 25 g Wasser
  • 25 g Weizen 812

Hauptteig:

  • der gesamte Starter
  • 305 g Wasser
  • 360 g Weizen 812, plus etwas zum Arbeiten
  • 40 g Dinkelvollkornmehl
  • 9 g Salz
  • 85 g Blauschimmelkäse (ich nahm Roquefort)
  • 85 g Walnusskerne

Für den Sauerteig alle Zutaten verrühren und ca. 10 h bei Zimmertemperatur arbeiten lassen.

Am Backtag die Mehlsorten in eine Schüssel geben. Den Sauerteig und das Wasser zufügen und alles grob zu einem Teig vermengen. Abdecken und 20 min zur Autolyse stehen lassen.

Inzwischen die Nüsse in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis sie zu duften beginnen. Abkühlen lassen und grob hacken.

Das Salz auf dem Teig verstreuen und den Teig kneten, bis er sich vom Rand der Schüssel löst. Gegen Ende der Knetzeit die Nüsse einarbeiten; den Käse über den Teig krümeln und ebenfalls einarbeiten. Die Schüssel mit Folie gut abdecken und Teig 3 h ruhen lassen.

Nach der Ruhezeit den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche vierteln oder halbieren und grob zu länglich-ovalen Laiben formen. Abdecken und 10 min ruhen lassen, dann auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben. Gut abdecken und nochmals 2 h ruhen lassen.

Den Ofen auf 250°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Laibe mit den Händen etwas in die Länge ziehen und flach drücken. Mit einem Messer dekorative Schnitte anbringen und diese etwas auseinanderziehen.

Fougasses in den Ofen schieben und unter Schwaden backen, kleine Fougasses ca 20 bis 22 min, große Fougasses 22 bis 25 min. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Die Fougasses schmecken am besten frisch.

11 Kommentare

  1. Fougasse ist tatsächlich ein sehr superes Brot. Und diese Kombination hier scheint mehr als gut zu sein!

  2. Moin liebe Susanne,
    seit dem erwähnten Synchronbacken bin ich auch Fougasse-Fan. Ich habe diese französische Brotspezialität inzwischen auch schon einige Male gebacken, doch immer nur mit den „normalen“ Teigzutaten. Diese Kombi werde ich auf jeden Fall ausprobieren – Roquefort und Walnüsse – das muss einfach schmecken 😘 Ich freue mich, dass Du mit diesem schönen Rezept an meinem Blogevent teilnimmst und bedanke mich für Deine Glückwünsche.
    Dir einen guten Start ins Wochenende und – ich drücke Dir die Daumen für die Verlosung.
    Liebe Grüße ♥ Birgit

    • Über das Synchronbacken breite ich das Mäntelchen des Schweigens; die Fougasse ist mir nicht gelungen :-). Ob es da wohl Roquefort und Walnüsse rausgerissen hätten?

  3. Wir hatten scheinbar den gleichen Lehrmeister. 😉 Und die Ratio hilft mir auch heute noch. Fougasse habe ich allerdings noch nie gebacken, war wohl zu faul zum Formen. Deine sieht klasse aus!

    • Ja, hatten wir. :-). Mit der Fougasse ist es seltsam – als ich die anfangs gebacken habe, fand ich das Ergebnis toll. Jetzt bin ich meist eher nicht zufrieden mit der Form. Vermutlich sind die Ansprüche ein wenig gestiegen…

  4. Blauschimmelkäse und Walnuss sind ein super Team – und Fougasse mag ich auch. Du bist wahrscheinlich echt zu perfektionistisch geworden (eine Bloggerkrankheit…) – ich finde, die sieht super aus!
    🙂

  5. Liebe Susanne,
    deine Rezepte sind super.
    Ich backe leidenschaftlich gerne Brot
    und würde dieses Rezept gerne ausprobieren.
    Eine Frage hätte ich allerdings zur Ruhezeit.
    Lässt du den Teig bei Zimmertemperatur
    oder im Kühlschrank rasten?.
    Liebe Grüße Clara

    • Ich lasse den Teig bei Zimmertemperatur rasten. Wenn es zeitlich besser passt, kann man ihn aber auch vor dem Formen über Nacht in den Kühlschrank stellen.

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