Flammkuchen mit Munster und Pfifferlingen

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Wie unser Sommer war, das will die Giftige Blonde wissen. Mir fällt dazu spontan erst mal ein Wort ein: durchwachsen. Und dann geistert das Wort „Regen“ durch meinen Kopf. Viel Regen. In den Pfingstferien haben wir im Fränkischen geurlaubt. In unserer Ferienwohnung war es so kalt, dass wir ohne Heizung nicht auskamen.

Aber die letzten Wochen haben mich versöhnt – immerhin sind ja Sommerferien (ja, immer noch) und man kann die freie Zeit nutzen. Ohne Schirm.

das-war-mein-sommerVersöhnt hat mich auch der Sommerurlaub. Wir waren ganz mutig. Nach ausgiebiger Wetterrecherche haben wir beschlossen, mal wieder Zelten zu gehen. Lange haben wir das nicht mehr gemacht, denn wir hatten ein paar Jahre hintereinander so großes Wetter-Pech, dass ein Wort reicht, um die Lage zu beschreiben: Abgesoffen.

Aber diesmal nicht: wir waren in Colmar auf diesem gut ausgestatteten Platz. Und das Wetter war nett zu uns. Dass Colmar und Umgebung ausgeprochen hübsch sind, muss ich nicht extra erwähnen, oder? Ich trage mich mal wieder mit Auswanderungsgedanken. Und ja, ich zelte gern. Zwar schlafe ich nicht mehr zu märchenhaft gut wie noch vor ein paar Jahren (….der Rücken), aber dennoch: ich fühle mich auf wunderbare Art und Weise entschleunigt. Man sitzt morgens schon mal 10 Minuten vor dem Gaskocher und wartet, bis das Kaffeewasser kocht. Und sonst geht auch alles langsamer. Herrlich!

Natürlich muss man auch im Urlaub essen. Wir haben da einen Gaskocher, der gerne auch als Grill fungiert. (Naja….geht so…) Und noch einen zweiten Gaskocher. Es gibt einfache Dinge. Aber wir genießen es sehr, über die Märkte und auch durch die Supermärkte zu schlendern, uns mit tollen Lebensmitteln einzudecken und dann zu kochen. Und natürlich ist bei der Heimfahrt der Kofferraum gut gefüllt.

Was dieses Jahr auf jeden Fall mit mußte, war eine schöne Auswahl an Munster-Käsen. Der aromaintensive Käse stößt hier durchaus auf geteiltes Echo….der Mann und ich lieben ihn; die Kinder zeigen Fluchtreflexe. Flammkuchen haben wir natürlich nicht mitgenommen, aber gegessen. Und in dem äh…Lokal des Campingplatzes gab es Pizza. Beim morgendlichen Baguette-Holen las ich von einer Variante mit Munster. Saucisses de Strasbourg waren auch noch drauf, den Rest habe ich vergessen. Aber die Idee für Flammkuchen mit Munster wurde an diesem Morgen geboren. Und weil mich die Pfifferlinge sooo angelacht haben, durften die auch noch mit drauf.

Ein Wort zum Teig…da gibt es ja durchaus ein Kontroverse – Hefe? Keine Hefe? Was wir im Elsaß gegessen haben, war immer ohne Hefe. Zuhause verwende ich lieber einen Hefeteig, da gefällt mir die Konsistenz am Ende besser. Diesmal habe ich etwas Roggenmehl und Buttermilch verwendet; mein Teig ist ein wenig rustikal, damit der er dem Munster etwas entgegenzusetzen hat.

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Für 2 Flammkuchen:

Boden:

  • 25 g Rogggenvollkornmehl
  • 160 g Dinkel 630
  • 5 g frische Hefe
  • 75 ml Buttermilch
  • 50 ml Wasser
  • 2 EL Rapsöl
  • 5 g Salz

Belag:

  • 200 g Pfifferlinge
  • 1 TL Rapsöl
  • 1 weiße Zwiebel
  • 50 g Crème fraîche
  • 50 g Quark
  • 100 g Munster
  • Salz, Pfeffer, Muskat

Erst mal zum Teig: dafür die Mehlsorten mit dem Salz in eine Schüssel geben. Hefe im Wasser auflösen. Hefewasser, Buttermilch und Öl zum Mehl geben und alles zu einem homogenen Teig verkneten, der sich vom Rand der Schüssel löst. Schüssel gut abdecken und den Teig 2 Stunden ruhen lassen.

Für den Belag die Pfifferlinge putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Pfifferlinge bei starker Hitze anbraten, bis alle Flüssigkeit verdampft ist. Salzen und beiseite stellen.

Crème fraîche und Quark verrühren, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Zwiebel schälen, halbieren und die Hälften in feine Ringe schneiden. Den Käse in feine Scheiben schneiden.

Wenn es ans Backen geht, den Ofen auf mindestens 250°C Ober-und Unterhitze vorheizen. Wenn der Ofen mehr kann, umso besser. Am besten schiebt man noch einen Schamottstein mit ein. Wenn man keinen hat, heizt man ein Backblech mit vor.

Ich backe die Flammkuchen hintereinander auf dem Schamottstein. Dafür den Teig in zwei gleich große Teile teilen. Den Pizzaschieber großzügig bemehlen. Eine Hälfte des Teiges zu einer Kugel formen und auf dem Pizzaschieber so dünn wie möglich ausrollen. Mit 2 EL der Quarkmischung bestreichen, dann mit Zwiebelringen und Pfifferlingen belegen. Am Ende den Munster auf dem Flammkuchen verteilen.

Den belegten Flammkuchen mit Hilfe des Pizzaschiebers auf den Backstein gleiten lassen und im heißen Ofen knusprig ausbacken. Bei mir hat das das ca. 10 min gedauert.

Während der erste Flammkuchen bäckt, den zweiten wie oben  beschrieben vorbereiten und ebenfalls knusprig ausbacken.

 

11 Kommentare

  1. Munster auf dem Flammkuchen ist fantastisch, wir hatten immer noch Kartoffeln in fein Scheiben gehobelt dabei. Pfifferlinge sind da noch viel feiner, echt gut. Und Colmar, überhaupt das Elsaß, unbedingt will ich da wieder hin.

    • Mit Kartoffeln ist das bestimmt super.
      Und das Elsaß ist wirklich schön. Als ich noch in Stuttgart gewohnt habe, sind wir öfter mal über’s Wochenende hingefahren, das fehlt mir etwas.

  2. Die letzten Wochen entschädigen ein wenig für den verregneten Frühsommer, ich war doch gestern tatsächlich noch mal im Freibad. Zelten war ich allerdings schon seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr, dabei liebe ich das (sofern man nicht absäuft) und Colmar ist ja wirklich wunderschön. Flammkuchen gibt es zum Glück bei uns hier auch in jeder Strausswirtschaft, eine Variante mit Münster ist mir bislang noch nicht untergekommen, sie klingt aber sehr gut. Vor allem in Kombination mit dem etwas rustikaleren Teig, das werde ich mir merken. Für mich allerdings dann ohne Hefe 🙂

    • Wir waren auch lange nicht mehr zelten, eben wegen leidvoller Absauf-Erfahrungen. Aber jetzt war es toll.
      ….und ich probiere ich dann halt auch mal ohne Hefe 😉

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