Onglet, das ist ja zur Zeit in aller Munde. Das Rezept hat mich in „Mon Amie Maxi„* gleich angesprungen.
Nun wohne ich zwar in der Großstadt, aber in einer etwas….abgeschiedenen Gegend. Hier so direkt um die Ecke sind gute Metzger rar und Fleischstücke jenseits des Mainstreams ebenso. Spontan ist also erst mal nichts mit Onglet. Man müsste in die Stadt fahren. Dazu komme ich nicht immer.
Daher war die Freude groß, als mich die Herrschaften von Jäger und Sammler gefragt haben, ob ich Lust hätte, ihr Fleisch und ihren Service zu testen. Das Start-Up liefert qualitativ hochwertiges Bio-Fleisch im Stadtgebiet von München aus. Wer mag, kann auch gleich noch Beilagen dazu bestellen.
Die Website sah schon mal vielversprechend aus – es gibt eine schöne Auswahl an Fleischstücken. Und man erfährt, woher das Fleisch und auch all die anderen Produkte kommen. Für jede angebotene Sorte kann man sich per Mausklick die Infos holen. Transparenz, das mag ich. Das Bestellen ist denkbar einfach….Postleitzahl eingeben, Ware aussuchen, Zeitfenster für die Lieferung festlegen. Und natürlich die Zahlungsmodalitäten. Das Ganze hat wunderbar funktioniert. Zur gewünschten Zeit stand ein ein freundlicher Mensch mit dem gewünschten Fleisch vor der Tür. Neben dem Fleisch gibt es noch eine Rezeptkarte in der Lieferung, außerdem Butterschmalz zum Braten und auf die Fleischsorte abgestimmte Gewürze. Die kommen übrigens von Ingo Holland. Ich war noch über etwas anderes erfreut – ein wenig Angst hatte ich vor allzu viel Verpackung gehabt – aber auch hier – alles im grünen Bereich.
Also, ab in die Küche: das Onglet geistert ja ein wenig als Hype durch die Foodblogger-Galaxie – entsprechend neugierig war ich. Es wird einfach ganz kurz gebraten (ich finde, meines hätte noch etwas kürzer gekonnt. Beim nächsten Mal dann…). Die karamellisierten Schalotten und die Pfeffersauce passen wunderbar dazu. Ich habe das Ganze mit Kartoffelpüree serviert – nennt mich langweilig, aber ein zartes, aromatisches Stück Fleisch – denn das war es – mit einer guten Sauce und Kartoffelpüree, das ist für mich ein echtes Wohlfühlessen.
Für 4 Personen:
Für die Schalotten:
- 400 gr. Schalotten
- 50 gr. Butter
- 1 EL Zucker
- 1 EL Thymianblättchen, gehackt
Sauce:
- 140 ml Sahne
- 200 ml Rinderfond
- 2 EL grüner Pfeffer (ich hatte frischen aus der Kühlung des Asia-Shop)
- 1 EL schwarzer Pfeffer, grob geschrotet
- Salz
Onglet:
- 2 Onglets
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- Öl zum Braten
Zunächst die Schalotten schälen und in Streifen schneiden. Butter in einem Topf schmelzen und Schalotten anbraten. Zucker und Thymian zugeben, Deckel auflegen und alles ca. 30 min bei niedriger Hitze schmoren lassen, bis die Schalotten weich und karamellisiert sind.
Für die Sauce Sahne, Fond und die beiden Pfeffersorten in einen Topf geben und alles um die Hälfe einreduzieren lassen. Mit Salz abschmecken.
Onglet, waschen, trockentupfen und wenn nötig parieren. Meines war schon perfekt 🙂 Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch braten – es sollte zumindest medium rare sein. Das dauert je nach Größe ca. 3 min pro Seite.
Zum Anrichten das Fleisch portionieren, mit Salz und Pfeffer würzen und auf vorgewärmte Teller geben. Die Schalotten dazugeben und Sauce angießen. Dazu passt Kartoffelpüree.
Ehrlich gesagt ist das bisher völlig an mir vorbei gegangen – ich dachte erst das wäre ein Typo 🙂 Innereien sind allerdings immer noch nicht so wirklich meins. Obwohl ich mich da seit meiner Zeit in China schon enorm „gebessert“ habe ist das nichts, was ich für mich kochen würde 🙂 Wenn es auch lecker aussieht, wie ich zugeben muss!
Naja…als Innerei würde ich den Nierenzapfen nicht bezeichen. Das ist ein Muskel in der Bauchhöhle; an dem hängen die Nieren. Er wird zwar unter den Innereien aufgelistet, hat mir dne Klassikern wie Leber oder Nierchen nichts gemeinsam.Es ist sehr zart und muss nur kurz durch die Pfanne.
Ah ok. Wieder was gelernt 🙂
Ich bin ja ein großer Onglet-Fan (klingt irgendwie schicker als Nierenzapfen ;-)), muss das aber auch mit Aufwand beim Metzger bestellen. Sowas in guter Qualität geliefert kriegen zu können ist wahrer Luxus!
Ja, da hast Du recht, das ist toll. Ich habs auch genossen. Ist bestimmt nicht meine letzte Bestellung 🙂
Ich müßte wohl auf dem Viktualienmarkt die Metzgerzeile abklappern, da kann man bestimmt fündig werden. Aber oft komme ich einfach nicht dazu.
Da habe ich ja richtig Glück mit meinem Blankeneser Schlachter. So ein Nierenzapfen schlummert hier auch noch im Eis. 😉
Und ja, Püree und Sauce, was will man mehr???
Ja, hast Du. In meiner näheren Umgebung gibt es nur irgendwelche Ketten. Besondere Stücke zu kriegen, ist da gar nicht so leicht.
Das gab es bei uns schon viiiel zu lange nicht mehr, wobei ich hier keine Probleme habe, an richtig gute Fleischqualität zu kommen, schau mal mein Rezept hier könnte dir auch gefallen:
http://bonjouralsace.blogspot.fr/2014/09/onglet-ou-bavette-aux-echalottes-ein.html
Oh, das gefällt mir. Ich glaube, ich muss gleich nochmal bestellen.
Onglet ist mir noch selten begegnet, bestimmt könnte ich einen Metzger hier überreden so ein Stück zuzuschneiden. Dafür müßte ich aber ja planen, was mir zur Zeit schwerfällt. Jedenfalls Zwiebeln und Rind und Kartoffelpüree sind klasse, da würd ich mich glatt dazusetzen.
Wenn Du mal planen kannst, versuch es. Es ist eine wirklich feine Sache 🙂