Okonomiyaki mit Schwarzkohl

okonomiyaki

Von den Cale Chips war noch Schwarzkohl übrig. Den habe ich in Streifen geschnitten, kurz blanchiert und in die Tiefkühle verfrachtet. Nach einem Tipp vom boulangeriechen hatte ich eigentlich Ribollita im Hinterkopf.

Und dann bekam ich Lust auf Okonomiyaki. Im Grunde ist das ein klassisches japanisches Streetfood aus Osaka – sagt meine Freundin aus Osaka, die es wissen muss. Die Grundmasse besteht aus fein gehobeltem Weisskohl, Mehl und Eiern. Der daraus hergestellte Fladen wird auf einer heißen Eisenplatte ausgebacken; die Gäste können ein Topping nach ihrer Wahl hinzufügen. Wohl deswegen sind Okonomiyaki auch als „japanische Pizza“ bekannt. Wir haben sie früher auch immer gerne als Ökonomiyaki bezeichnet, weil die Grundzutaten so billig sind. Beim Topping ist hingegen alles nach oben offen 😉

Meine Variante mit blanchiertem Schwarzkohl statt rohem Weißkohl ist also nicht gerade der Klassiker – aber dennoch fein. Und wer keinen Schwarzkohl hat, nimmt eben Weißkohl und bekommt Original-Okonomiyaki 🙂

Und dann muss ich mal schauen gehen, ob ich für die Ribollita noch einen Bund Schwarzkohl auftreiben kann…

Meine Gelüste kommen ja gerade recht zum Veggie-Tag….dahin schicke ich das Rezept.

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Als Snack für vier:

Für die Okonomiyaki:

  • 20 gr. getrocknete Shiitake
  • 150 gr. blanchierter Schwarzkohl, in feine Streifen geschnitten (oder die entsprechende Menge fein gehobelter, roher Weißkohl, oder Wirsing….)
  • 1 Schalotte, fein gehackt
  • 2 Eier
  • 75 gr. Mehl
  • 1 EL Mirin
  • Salz
  • neutrales Pflanzenöl zum Braten

Für die Sauce:

  • 2 EL Tomatenketchup
  • 1 1/2 EL Sojasauce
  • 1/2 TL Dijonsenf
  • 1 EL Mirin

Für die Mayonnaise mit Wasabi:

  • 2 EL Mayonnaise (selbstgemacht oder gutes Fertigprodukt)
  • Wasabi nach Geschmack
  • 2 TL Wasser

Für die Garnitur:

  • 2 EL Sesamsaat
  • 1 Blatt Nori

Shiitake in einer Schüssel mit kochend heißem Wasser bedecken und 20-30 min quellen lassen. Dann in einem Sieb gründlich abtropfen lassen, Stiele entfernen und Hütchen in Scheiben schneiden.

Alle Saucenzutaten in einem Töpfchen zum Köcheln bringen, 3 sek. köcheln lassen, dann in eine kleine Servierschüssel füllen und beiseite stellen.

Die Zutaten für die Mayonnaise ebenfalls in einem Schüsselchen miteinander verrühren.

Dann für die Garnitur den Sesam in einer Pfanne ohne Fettzugabe goldbraun rösten. Das Noriblatt ebenfalls rösten. Das geht gut mit diesen kleinen Bunsenbrennerchen, die man auch zum Karamellisieren nimmt. Bevor ich so einen hatte, habe ich die Blätter immer vor eine heiße Kochplatte des Ceranfeldes gehalten. Das geröstete Blatt in ein Schüsselchen krümeln und ebenfalls beiseite stellen.

Für die Okonomiyaki Pilze, Kohl und Schalotte in eine Schüssel geben, salzen, Mehl darüber geben, Eier und Mirin hinzufügen und alles sorgfältig vermischen.

Zum Braten etwas Öl in einer Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen. Die Kohlmischung hineingeben und zu einem Fladen formen; er wird wohl ca. 1 cm dick sein. Den Fladen ca 5 min braten; dann sollte die Unterseite goldbraun und knusprig sein. Während des Bratens den Fladen immer wieder mit einem Pfannenwwender zusammendrücken. Den Fladen auf einen Teller gleiten lassen. Nochmals etwas Öl in die Pfanne geben, den Fladen vom Teller wieder in die Pfanne stürzen (die gegarte Seite liegt jetzt oben) und nochmals 5 min von der anderen Seite braten.

Zum Anrichten den Okonomiyaki auf einen Teller gleiten lassen, die Saucen darauf verteilen, Sesam und Nori darüberstreuen.  Okonomiyaki in Stücke teilen und servieren.

Rezept adaptiert aus: Celia Brooks Brown, Vegetarisch kochen – die besten Rezepte aus aller Welt*

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23 Kommentare

  1. Den Titel musste ich jetzt einige Male lesen, bis ich dieses Wahnsinnswort einigermaßen behirnt hatte – Okonomiyaki. Du kommst auf Ideen! Davon habe ich mein Leben noch nichts gehört.

    • Okonomi=nach Belieben, yaki=gebraten (vgl. Teppanyaki, sukiyaki 🙂 ) ….. wen man es ein paar mal ausgeprochen hat, geht es ganz flüssig von der Zunge 🙂

  2. Bloggen bildet, da lernt man Sachen kennen die man noch nicht kannte 😉
    Eine tolle Kreation und ein wahnsinns Wort … dass muss man erstmal aussprechen können . Es liest sich in jedemfall sehr lecker. Kohl braucht viel mehr Aufmerksamkeit und hier wird er so richtig in Szene gesetzt. Vielen Dank für dein tolle Rezept.
    Ich hab es schon eingefangen und veröffentlicht.
    LG Kerstin

    • Da warst Du schnell. Die Kohlrezepte halten sich hier unverdienstermaßen auch in Grenzen, aber mit fortschreitendem Alter lerne ich ihn immer mehr zu schätzen.

    • Hm, im Grunde sind die Zutaten gar nicht so exotisch. So ist das ganz oft bei der japanischen Hausmannskost jenseits von Sushi und Sashimi.

  3. Ich habe es auch vor Ort mit Weißkohl kosten dürfen – köstlich! Und ich sehe, Frau Brooks Brown wurde wieder hervorgekramt. 😉 Das Rezept war mir dort gar nicht aufgefallen…

    • Frau Brooks Brown muss ich nicht hervorkramen, die hat wirklich einen Ehrenplatz. Das Buch ist langsam etwas mitgenommen, zerkocht, sozusagen. Irgendwann muss ich womöglich ein zweites Exemplar………

  4. Wow!! Heute morgen nur kurz bei facebook gesehen, war ich ganz hibbelig es ganz zu lesen. Kam jetzt erst vom Dienst u bin hellauf begeistert und würde gerade so ein Teil verputzen, wenn es denn vor mir stünde (gar zwei davon..).
    Wie nett, dass du das Boulan-Cheriechen und die Ribollita verlinkt hast – große Ehre für die „Jungbloggerin“ 😉 !
    Liebe Grüße
    Cheriechen

    • Iwo, nix Ehre 🙂 Macht doch Spaß, bei Dir zu lesen; Du hast tolle Ideen. Bloß Schwarzkohl, der ist grade in ganz München aus. Wie klingt Ribollita mit Wirsing?

  5. Wow, das klingt einfach – und einfach großartig! Gehören diese tomatige Sauce und die Mayonnaise immer dazu, oder sind die schon Teil des pizzaartigen Variationenreichtums?

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