Zum ersten Mal bin ich in Dorries schönem Blog auf dieses Brot gestoßen, und im ersten Augenblick baute sich vor mir ein großes Fragezeichen auf. Baguette? In Vietnam? Ach ja…..die Kolonialzeit. Frankreich hat seine Spuren hinterlassen. Das Brot hat mich natürlich interessiert – neue Brotsorten reizen mich immer. Als erstes habe ich das von Dorrie verlinkte Rezept nachgebacken. Das Ergebnis hat mir damals nicht so zugesagt.
Nun habe ich beim Blättern ein neue Idee für Banh Mi gefunden. Das Brot kommt ohne Vorteig aus, benötigt aber sehr lange Gehzeiten. Dadurch wird es schön aromatisch. Der Clou an dem ganzen ist aber ein gewisser Anteil an Reismehl, was für eine eine schöne Krume und eine sehr helle Farbe sorgt. Das Brot ist schön luftig und hat eine dünne Kruste.
Banh mi ist nicht so lang und schlank geformt wie seine französischen Verwandten, sondern kommt eher kürzer und ein bisschen gedrungen daher. Es wird gerne benutzt, um köstliche Sandwiches herzustellen.
Für 4 Baguettes:
- 140 gr. Reismehl
- 350 gr. Weizenmehl 550
- 10 gr. frische Hefe
- 2 TL Salz
- 350 ml Wasser, handwarm
Die Mehle zusammen mit dem Salz in eine Schüssel geben.
Die Hefe im Wasser auflösen.
Das Hefewasser zum Mehl geben und alles zu einem elastischen Teig verkneten, der sich vom Rand der Schüssel löst.
Dann die Schüssel gut zudecken (ich mag am liebsten Teigschüsseln mit Deckel, da trocknet nichts aus) und den Teig an einem Warmen Ort drei Stunden gehen lassen.
Dann den Teig nochmals kurz durchkneten. Die Arbeitsfläche leicht bemehlen. Den Teig aus der Schüssel holen und in 4 gleich schwere Teile teilen. Stücke abdecken, am besten mit Frischhaltefolie, und nochmals zwei Stunden ruhen lassen.
Nun die Stücke zu Kugeln formen. Jede Kugel zu einem länglichen Laib formen, der in der Mitte dicker ist und ann den Enden spitz zuläuft. Laibe auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und eine weitere Stunde gehen lassen.
Inzwischen den Backofen auf 250°C vorheizen. Die Laibe mit einem Cutter oder einem scharfen Messer je dreimal schräg einschneiden. Blech in den Ofen schieben und zur Dampferzeugung mit einer Blumenspritze einige Stöße Wasser in den Ofen geben. Die Temperatur auf 230°C reduzieren und die Brote in ca. 20-25 min fertigbacken.
Rezept adaptiert aus: Curry: Die 120 besten Rezepte
Brot könnte ich auch ewig neu backen- dieses sieht sehr gut aus und kommt mal auf die Merk-Liste vor der nächsten Reise- für Sandwiches als Proviant.
Schönen Sonntag!
Mir geht es auch so….unmöglich kann ich so viel Brot futtern, wie ich backen möchte.
Gemerkt! Gelesen habe ich von diesem Baguette auch schon mal, jetzt kann ich es backen, danke und einen schönen Sonntag noch!
Fröhliches Testen! Und dir auch einen schönen Sonntag.
das kann ich mir sehr gut als Sandwichbrot vorstellen (und kriege dabei gleich ordentlich Appetit 🙂 )
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Sandwich ist wohl der Hauptverwendungszweck – wobei, das sind dann ordentlich große Sandwiches; da bräuchte ich hinterher bestimmt ganz lange nichts anderes mehr…
Also Baguette und Vietnam war mir nun auch vollkommen neu. Spannend!
Reismehl in Baguette klingt ganz ungewöhnlich. Ein schönes Rezept ist es auf jeden Fall.
Ich habe auch gestutzt; aber wenn man an die Kolonialzeit denkt, geht einem ein Licht auf 🙂
Den Reismehl-Anteil fand ich gut; der sorgt für eine schöne Konsistenz.
Wunderbar, ich habe noch Reismehl zuhause, dass mal langsam weg könnte ^^
Einfach perfekt, schaut wirklich sehr lecker aus!
Wäre auch interessant für die Burger-Parade am 1. Mai –> Thai-Style 🙂
Burger-Parade? Was hab ich nun wieder verpasst?
Das sieht toll aus 🙂 Reismehl fürs Baguette, dass muss ich ausprobieren 🙂 danke!
Das Reismehl macht sich gut – auch wenn ich es zu einem anderen Zweck gekauft hatte. Ich muss mal nachfassen 🙂
Ich hab mich auch schon gewundert … aber jetzt wo Du es so schreibst, na logisch ,)
Aber das könnte man auch von den Tunesen erwarten … da kannst Du dir sicher sein, die haben vielleicht mal die Franzosen im Land gehabt, aber Baquette können sie nicht backen, so schlechtes hab Ich mein ganzes leben noch nicht gegessen wie dort, das vietnamesische liest sich schon wie ein gute Französisches ;o)
LG kerstin
Mit schlechten Baguettes sind in Deutschland doch auch „gesegnet“ – und in Tunesien hat man bestimmt gutes eigenes Brot.
Aber ich bin da sowieso mäklig – ich bilde mir ein, in Frankreich war das Baguette früer auch besser 😉
Mein erster Gedanke war auch, wie Vietnam und Baguette denn zusammengehen. Aber klar, die französische Kolonialzeit. Dein Baguette aus Reismehl klingt jedenfalls sehr interessant und sieht sehr schön locker-knusprig aus!
Uns hat es gut gefallen. Und ehrlich gesagt…..es ist bar jeder Exotik 😉
Magentratzerl – danke fuer diesen Beitrag! 🙂 Hier ist immer so viel los, dass ich selten an Banh Mi denken kann, aber jetzt, wo Du’s sagst… 😉
Das Buch habe ich auch (steht zwar grade noch 10 000 km weit weg), das Rezept darin ist mir voellig entgangen. Aber wo ich dieses Jahr im hohen Alter endlich angefangen habe, Brot zu backen, ist Dein Rezept mal wieder eine Herausforderung. Und noch mehr Herausforderung ist fuer mich, wie man die Banh Mies lecker vietnamesisch fuellt, ohne gleich ein Dutzend zu machen.
Hast Du das schon probiert?
Ich hätte auch Schwierigkeiten, auf ein Buch zurückzugreifen, das so weit weg steht 😉
Wir haben die Brote einfach so weggeknuspert, als „Sättigungsbeilage“ – aber füllen ist vorgemerkt.
mmmh Banh mi, am liebsten mit hausgemachter Paté drauf… in Momofuku ist eine stilechte Variante drin http://emilysculinaryadventures.blogspot.de/2010/07/sunday-cookbook-adventures-momofuku_10.html 😉 – das Brot gefällt mir, vor allem die Reismehlzugabe. Vielleicht kann ich dem ja noch ein klein wenig Weizensauer spendieren, Ist auf jeden Fall vorgemerkt. (In Kambodscha gab es auch ganz tolle Baguettes, wohl auch durch die Vietnamesen und französisch Indochina bedingt).
Mit eventuellen Füllungen habe ich mich noch gar nicht befasst – nur mit der äußeren Hülle 🙂 Ein wenig Weizensauer kann sicherlich nicht schaden…in Kombination mit Reismehl…mal schauen.