Mapo Tofu

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Endlich habe ich es geschafft und nach dieser tollen Anleitung von Miss Boulette meinen eigenen Tofu fabriziert. Das ganze ist so ausgegangen, dass ich bestimmt nicht das letzte Mal Tofu gemacht habe. Man muss ein bisschen herummatschen, was mir ja ohnehin liegt, und dann hat man köstlichen Tofu: frisch und angenehm im Geschmack und mit einer wunderbaren, leichten Konsistenz. Kein Vergleich mit den nach Gips schmeckenden, harten Brocken, die man zum Teil als Tofu verkauft bekommt.

Benutzt habe ich den Tofu für einen Klassiker der Sichuan-Küche, den ich merkwürdigerweise vorher noch nie zubereitet habe. Mapo Tofu ist ein perfektes Wintergericht: der Sichuan-Pfeffer prickelt auf den Lippen und weckt die Lebensgeister, der Tofu flutscht leicht die Kehle hinunter und das Fleisch macht alles richtig herzhaft.

Der Geschichte nach wurde das Gericht von der pockennarbigen Frau eines Gastwirts in der Qing-Dynastie erfunden. Sie verköstigte damit die Träger, die mit ihren Lasten an ihrem Haus vorbeikamen. Sie legten ihre Last nieder und stärkten sich mit diesem nahrhaften Gericht. Ich hätte auch bei ihr Halt gemacht!

für 2-3 Personen:

  • 500 gr. Tofu
  • 4 El neutrales Öl
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 3 Zehen Knoblauch
  • ein Stück Ingwer
  • 150 gr. Rinderhack
  • 1 Tl scharfe Bohnenpaste
  • 1/2 TL Zucker
  • 1/2 TL Sichuan-Pfeffer
  • 1 1/2 EL Sojasauce
  • 2 EL Reiswein
  • 200 ml Rinderfond
  • 1 EL Speisestärke

Tofu in ca. 2 cm große Würfel schneiden. Frühlingszwiebeln putzen und in feine Ringe schneiden; Knoblauch und Ingwer schälen und fein hacken. Sichuan-Pfeffer grob mörsern.

Das Öl in einem Wok erhitzen. Knoblauch, Ingwer, die Hälfte der Frühlingszwiebeln, Sichuan-Pfeffer und Hackfleisch anbraten, bis alles zu duften beginnt. Bohnenpaste und Zucker zugeben und alles kurz durchrühren, dann Sojasauce und Reiswein angießen. Tofuwürfel zugeben und vorsichtig unterheben. Rinderfond angießen und mit alles mit geschlossenem Deckel 5 min köcheln lassen.

Die Speisestärke mit etwas Wasser anrühren und zur Sauce geben, alles nochmals kurz köcheln lassen, bis die Sauce andickt.

Zum Anrichten den Tofu mit den restlichen Frühlingszwiebeln garnieren.

Dazu passt natürlich Reis….und wir hatten außerdem die ebenso einfachen wie köstlichen gebratenen Paprika mit Sichuan-Pfeffer von Barbaras Spielwiese.

Quelle:

Li Hong, Der Duft der Heimat*

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24 Kommentare

  1. Jetzt machst auch du noch Tofu! Das wird wohl das nächste Battle geben 😉 Es reizt mich sehr und ich werde mich jetzt mal auf die Suche nach den Zutaten machen…. Das Gericht sieht sooo lecker aus! Schätze, diese pockennarbige Frau würde ne dicke Freundin von mir werden… 🙂
    Lieben Gruß, Dirk

    • Am Tofu ist Miss Boulette schuld….Die Zutatenliste ist einfach: getrocknete Sojabohnen, Apfelessig, Meersalz, Wasser……
      Und bei der Dame hätte ich auch regelmässig gegessen… 🙂

  2. Klasse Magentratzerl! was ich mir schon alles für meinen nächsten Urlaub vorgenommen habe, ob mein Chef wohl mit Verlängerung einverstanden ist?

  3. Auch hier der Tofu- versuchen würd ich schon, aber damit es mich reizen würde das nachzumachen müßte schon viel passieren….Dein Teller jedenfalls sieht sehr schön aus.

      • Ja, das stimmt natürlich, selbstmachen macht schon Spaß :-). Dass der Clou offenbar gerade die selbstgemachte Milch ist, überzeugt mich jetzt irgendwie doch, das mal zu probieren.
        Ja, meine Tofumarke verrate ich gern: Taifun. Ob der besser ist als selbsgemacht, weiß ich natürlich nicht :-). Der Naturtofu ist aber sehr fein, und es gibt auch drei verschiedene Sorten Seidentofu. Ich mag die Produkte sehr gern, und ich finde die Philosophie der Firma auch toll.

        • Gut. Sybille ist begeistert von Taifun und Du auch, dann muss ich mal einkaufen gehen und vergleichen. Die Philosophie mag ich auch…es mag bescheuert klingen, immerhin wohne ich ja in München (am nördlichen Stadtrand – immerhinhaben wir S-Bahn und Bus) und nicht irgendwo in der Pampa…aber für ordentliche Bioläden oder Asia-Shops muß ich durch die Gegend fahren, und das noch nicht mal wenig. Manchmal geht selbermachen da tatsächlich schneller…

  4. Das ist ein klares „go“ von dir. Gut. (Teste gerade selbst eingeweichte, gekochte Kichererbsen für Hummus u. a.). Tofuproduktion nach Trüffelumsetzung. Wort! Mach dich auf Detailfragen gefaßt 😉 Zu Mapo: barucht es wirklich noch Hack zum Tofu und könnte man auch schwarze Bohnenpaste statt scharfer nehmen (oder ist das ohenhin das gleiche?). So viele ? Schönen Restabend…

    • Bei dem Mâbôdôfu Rezept, das ich kenne, wird Chilipaste (scharf) und schwarze Bohnenpaste (leicht süßlich) im Verhältnis 3:2 verwendet.
      Chilipaste gehört auf jeden Fall rein, sonst ist es kein Mâbôdôfu mehr.
      Ohne Hackfleisch schmeckt es einfach anders. Ich habe es einmal ohne und einmal mit Sojahack ausprobiert. Ganz ohne: Da fehlt einfach was. Mit Ersatz: schon besser. Aber mit richtigem Hack schmeckt es mir einfach am besten, da das Rinderhack einfach gut mit den Gewürzen harmoniert. „das hack macht das Gericht schön herzhaft“ wie magentratzerl so schön schrieb.
      Äh, wollte mich jetzt nicht einmischen, entschuldige magentratzerl.
      Wenn der Kommentar nicht von Eva wäre, hätte ich mich wohl auch gar nicht getraut.

      • @ Eva und @ Mari:
        Ich denke auch, das klassische Mapo Tofu zieht seinen Reiz gerade aus der Verwendung von Tofu und Hackfleisch. Irgendwo habe ich mal eine vegetarische Rezept-Variante gesehen, aber es könnte sein, dass da die große Begeisterung ausbleibt…..
        Du darfst Dich ruhig einmischen, Mari – das ist doch der Spaß. Und stimmt schon – Chilipaste muss sein. Was die Bohnenpaste angeht, habe ich es schon mit und ohne gesehen.

  5. Dein Tôfu sieht sehr ansprechend aus. Da muss ich mir mal selber einen Tritt geben, um mich endlich an die Herstellung zu wagen. Ich habe vor allem Neuen eine große Scheu. Das Durchkochen/-backen hilft mir stets dabei, die Mauer zu überwinden.
    Liebe Grüße, Mari

    • Herzlich willkommen hier! Wenn ich so in Deinen Blog schaue, hast Du keinen Grund scheu zu sein…. 😉
      Ich probiere ganz gern neue Sachen aus…..manchmal funktioniert es dann halt nicht…..

  6. Dein Tofu sieht richtig, richtig toll aus, Glückwunsch! Du bringst mich damit auch auf die tolle Idee, Hack (in meinem Fall Soja) und Tofu zu kombinieren – das werde ich auf jeden Fall mal nachmachen. Zum Selbermachen: Könnte man dafür auch (gute) gekaufte Sojamilch nehmen? Alles, was danach kommt, würde ich gern mal auf mich nehmen, ich scheue nur die Milch-Herstellung (auch weil ich einen so feinen und weichen gekauften Biotofu verwende, dass ich mich ein bisschen überwinden muss, den Zeitaufwand für den Eigenbau auf mich zu nehmen).

    • Ich hab mal, als ich nicht warten konnte, Tofu aus gekaufter Sojamilch gemacht. Das Ergebnis war…ganz ok, aber längst nicht so fein wie der aus selbstgemachter Sojamilch.
      Wenn Du ganz feinen, weichen, gekauften Tofu hast, weiss ich nicht, ob der selbstgemachte besser ist. Mein Vergleichsobjekt ist der frische aus dem Asia-Shop. Verrätst Du mir Deine Tofu-Marke? Vielleicht ist die ja besser als der selbstgemachte 😉

  7. Ich weiche gerade für die nächste Runde Bohnen ein.
    Hast du noch was übrig?? Ich habe festgestellt, dass sich der Tofu nach ein paar Tagen geschmacklich gut entwickelt.( ich habe ihn in Salzwasser gelagert)
    Werde also die nächste Produktion ein bisschen liegen lassen. 🙂 🙂

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