
Gyros ist eigentlich eine Zubereitungsweise – gyro heißt „umdrehen, rotieren“. Einen Drehspieß habe ich nicht, aber diese alternative Zubereitungsweise von Georgina Hayden* funtioniert super – Hühnchen wird plattiert, mariniert, im Ofen gegart und dann zerzupft.
Der Clou am Gyros ist die Marinade: sie besteht aus Joghurt, Zitronensaft, Knoblauch, Rauchpaprika, Zimt, Koriander und Oregano – und sorgt nicht nur für Aroma, sondern auch für butterzartes, saftiges Fleisch. Georgina Hayden nutzt sie am häufigsten für Hühnchen, aber auch für weißfleischigen Fisch, Lamm oder Schwein – ich könnte mir auch Auberginen und Pilze vorstellen.
Gyros ist nichts ohne Beilagen, oder? Natürlich braucht man Brot dazu. Ich habe das Fladenbrot-Rezept aus dem Buch ausprobiert; das ist ein einfacher Teig aus Mehl, Joghurt und Backpulver, der schnelles, gutes Fladenbrort ergibt. Auch aus dem Buch kommt die Senfsauce. Zaziki habe ich aus der Lameng gemacht und noch Chips dazu serviert; die habe ich in der Heißluftfritteuse gemacht. Mir war nach Retro, deshalb Wellenschnitt, und die Farbe kommt daher, dass ich rosafleischige Kartoffeln hatte.

Für 4 bis 6 Personen:
Zutaten:
Gyros:
- 3 Zehen Knoblauch
- 250 g griechischer Joghurt
- 3 Zitronen
- 3 EL Olivenöl, plus etwas zum Braten
- 1 1/2 TL geräuchertes süßes Paprikapulver
- 1 EL gemahlener Koriander
- 1 TL Zimt
- 1 EL getrockneter Oregano
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- 1 Hühnchen, ca, 1,6 kg
- außerdem: Tomatenscheiben, eingelegte Peperoni, rote Zwiebelringe
Fladenbrot:
- 250 g Mehl (ich hatte 200 g Weizen 550 und 50 g Kamut-Vollkorn)
- 2 TL Backpulver
- 1/2 TL Salz
- 250 g griechischer Joghurt
- Olivenöl
Senfsauce:
- 50 g griechischer Joghurt
- 3 EL Mayonnaise
- 2-3 EL scharfer Senf
- 1-2 EL Honig
Zaziki:
- 1/2 Salatgurke
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- 2 Zehen Knoblauch
- etwas frisch gehackter Dill
Kartoffelchips:
- Kartoffeln nach Wunsch, am besten längere, schmale Exemplare
- Olivenöl
- Salz
Arbeitsschritte:
Gyros:
Zunächst für die Marinade den Knoblauch schälen und fein reiben. Von einer Zitrone den Saft auspressen. Joghurt mit Knoblauch, Zitronensaft, 3 EL Olivenöl, den gemahlenen Gewürzen und dem getrockneten Oregano in einem großen Behälter verrühren und die Marinade kräftig mit Salz und Pfeffer würzen.
Das Hühnchen vorbereiten: mit der Brust nach unten auf ein Schneidbrett legen, Schenkel zeigen zum Körper. Mit einer Geflügelschere rechts und links vom Bürzel am Rückgrat lang schneiden, die Rippen dabei durchtrennen. Das Rückgrat entfernen. Hähnchen umdrehen, flach ausbreiten und mit dem Handballen kräftig auf das Brustbein drücken, bis es knackt.
Das Hühnchen ist jetzt ganz flach. Zur Marinade in den Behälter geben, gut mit der Marinade einreiben und mindestens 5 h im Kühlschrank ziehen lassen, besser noch über Nacht.
Wenn es ans Garen geht, den Backofen auf 210°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Vom Hühnchen die Marinade abstreifen, das Hühnchen in eine passende Auflaufform geben, ca. 75 ml kochend heißes Wasser angießen, das Hühnchen mit etwas Olivenöl beträufeln und ca. 50 bis 60 min garen; das Fleisch soll durchgegart sein und die Haut knusprig.
Das Hühnchen 15 min ruhen lassen, dann mit 2 Gabeln das Fleisch von den Knochen direkt in den Bratensaft zupfen und mit dem Bratensaft vermengen. Knochen und schlaffe Hautstücke entsorgen.
Die restlichen Zitronen in Spalten schneiden.
Das zerzupften Fleisch mit Tomaten, Peperoni und Zwiebelringe anrichten und Brot, Senfsauce, Zaziki, Zitronenspalten und Chips dazu reichen.
Während das Hühnchen im Ofen brät, ist Zeit für die Beilagen:
Fladenbrot:
Mehl, Salz und Backpulver in einer Schüssel vermischen. Joghurt und 1 EL Olivenöl zugeben und alles rasch zu einem Teig verkneten. Den Teig je nach Wunsch in 4 bis 8 Teile teilen, diese zu Kugeln rollen und auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche 1 cm dick rund ausrollen.
Zum Garen etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Ein Brot hinein geben, 1 min bei geschlossenem Deckel garen. Eine weitere min ohne Deckel garen, dann wenden und weitere 2 bis 3 min braten. Fertige Brote in ein sauberes Geschirrtuch einschlagen.
Senfsauce:
Joghurt, Mayonnaise, 2 EL Senf und 1 EL Honig verrühren. Probieren, dann mit Senf und Honig wie gewünscht Süße und Schärfe ausgleichen.
Zaziki:
Die Gurke ungeschält längs halbieren und die Kerne mit einem Teelöffel herauskratzen. Das Fruchtfleisch in ein feinmaschiges Sieb raffeln, mit etwas Salz vermischen und alles 15 min ziehen lassen, dann die Flüssigkeit so gut wie möglich ausdrücken. Gurke mit Joghurt vermischen, den Knoblauch schälen und dazu pressen. Alles vermengen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und den Dill unterrühren.
Chips:
Die Kartoffeln schälen und in gleichmäßige Scheiben hobeln. In einer Schale mit etwas Olivenöl vermengem, dann im Airfryer garen, bis sie knusprig sind. Ich habe das bei 200°C gemacht und die Chips waren schon nach 5 min knusprig, allerdings hängt das von der Sorte ab und davon, wie dick die Scheiben geschnitten wurden. Chips mit etwas Salz würzen und servieren.