Boulets liégois – Fleischbällchen nach Lütticher Art

So, nun wird es ernst, so ernst, wie es bei Fleischbällchen nur werden kann. Diese Fleischbällchen sind sehr beliebt in Lüttich, so beliebt und auch so wichtig, dass es sogar eine Bruderschaft gibt, die sich um das Rezept kümmert – und auch jedes Jahr einen Wettbewerb veranstaltet. „Le gay boulet“ , das fröhlich Bällchen, so nennt die Bruderschaft sich. Man hat dort auch Unterschriften gesammelt, um zu erreichen, dass die Fleischbällchen ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen werden.

Wobei, „Bällchen“ stimmt nicht, das wäre dann „boulette“, in Lüttich nennt man die Klopse aber „boulet“, was eher Last, oder Klotz am Beim bedeutet, und ja, ein Diätgericht ist das hier nicht. Due Fleischbällchen selbst werden aus gemischem Hackfleisch gemacht und mit Petersilie und Musaktnuss gewürzt. Das Besondere am Rezept ist die Sauce – Sauce lapin heißt sie nach ihrer Erfinderin Géraldine Lapin. Sie hat dank Genever und Wacholderbeeren ein deutliches Wacholderaroma und ist dank Rosinen und Lütticher Sirup leicht süß.

Uns hat dieses Rezept aus dem Buch über die belgische Küche* gut gefallen, eine Sache allerdings würde ich beim nächsten Mal anders machen: ich würde die Bällchen lieber in der Pfanne braten, hier wurden sie im Ofen gegart, da hat mir etwas die appetitliche Bräunung gefehlt.

Für 4 bis 6 Personen:

Zutaten:

Sauce Lapin:

  • 2 EL Rosinen
  • 1 EL Wacholderbeeren
  • 50 ml Genever
  • 4 Zwiebeln
  • 2 Zweige Thymian
  • 50 g Butter
  • 1 Lorbeerblatt
  • 2 Gewürznelken
  • 4 EL brauner Zucker
  • 1 EL Weißweinessig
  • 1 l Kalbsfond
  • 2 EL Lütticher Sirup (oder Apfelkraut)
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 1 EL Weizenmehl (Type 405)

Fleischbällchen:

  • 4 Scheiben Toastbrot
  • 100 ml Milch
  • 1 Zwiebel
  • 4 Stängel Petersilie
  • 300 g Rinderhack
  • 700 g Schweinehack
  • 2 Eier
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • frisch geriebene Muskatnuss
  • Butter für die Form

Zum Servieren:

  • Pommes frites

Arbeitsschritte:

Für die Sauce Rosinen und Wacholderbeeren im Genever mindestens 10 min einweichen.

Zwiebeln schälen und fein würfeln. Butter in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin glasig anbraten, dann Thymian, Lorbeer und Nelken zugeben. Zucker einstreuen und die Zwiebeln karamellisieren, dann mit dem Essig ablöschen und den Fond angießen. Sirup, Rosinen, Wacholderbeeren und Genever zugeben, Sauce einmal aufkochen und 40 min bei milder Hitze köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und schließlich das Mehl einrühren.

Für die Fleischbällchen das Toastbrot in der Milch einweichen. Die Zwiebel schälen und sehr fein würfeln. Petersilie zupfen und die Blättchen fein hacken.

Hackfleisch, Petersilie, Zwiebel und Eier in eine Schüssel geben. Das Brot gut ausdrücken und dazu geben, alles gut vermengen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Aus der Masse ca. golfballgroße Bällchen formen und diese in eine gebutterte Auflaufform geben. Die Bällchen im 180°C heißen Ofen ca. 25 bis 30 min backen – ich würde sie beim nächsten Mal aber lieber in der Pfanne braten.

Zum Servieren die Fleischbällchen mit der Sauce auf Teller verteilen und mit Pommes frites auf den Tisch bringen.

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