Bündner Gerstensuppe

Noch ein Rezept aus der Schweiz, der aktuellen Station der kulinarischen Weltreise, habe ich für Euch; und auch das ist ein Gericht der bei uns immer wieder gerne auf dem Tisch steht. Die Bündner Gerstensuppe ist ein Klassiker, aber einer, von dem es richtig viele Varianten gibt – die Version, die ich Euch heute vorstelle, habe ich bei Haefeli/Lüscher* gefunden und die beiden sagen, dass es für die Suppe so viele Rezepte gibt, wie Graubünden Täler hat.

Und stimmt, ganz früher habe ich eine gänzlich andere Version dieser Suppe gekocht – viel einfacher und vegetarisch: mit Vollkorngerste und Suppengemüse, das war es schon. Sehr simpel, dauert aber und schmeckt durch die lange Garzeit sehr vollmundig. Heute gibt es eine schneller gekochte üppigere Version mit Graupen, Bündner Fleisch und Sahne.

Letzlich haben die beiden Versionen Gerste und Suppengemüse gemeinsam. Und tatsächlich ist es die Gerste, die die bäuerliche Bündner Küche auszeichnet: Gerste wird dort schon sehr lange angepflanzt. Das Getreide ist recht genügsam, hat eine kurze Reifezeit und gedeiht auch auf mageren Böden und bei rauem Klima.

Für 4 Personen:

Zutaten:

  • 1 EL Butter
  • 1 Zwiebel
  • insgesamt 200 g Karotte, Lauch und Sellerie
  • 40 g Bündner Fleisch (zur Not roher Schinken)
  • 100 g Gerstengraupen
  • ca. 1,2 bis 1,4 l Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • frisch geriebene Muskatnuss
  • 150 ml Schlagsahne
  • Schnittlauchröllchen zum Servieren

Arbeitsschritte:

Zwiebel schälen und fein würfeln. Karotte und Sellerie schälen und fein würfeln, Lauch putzen, gründlich waschen und ebenfalls fein würfeln. Bündner Fleisch in Streifen schneiden.

Butter in einem Topf schmelzen. Alles Gemüse zusammen mit dem Fleisch andünsten, bis das Gemüse etwas weicher wird. Dann die Graupen zugeben und rühren, bis sich alles gut vermischt hat. 1,2 l Gemüsebrühe angießen, Deckel auflegen, zum Kochen bringen und bei milder Hitze ca. 1 h köcheln lassen. Wenn die Suppe zu dick wird, noch etwas Brühe angießen.

Die Sahne unterrühren, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Noch kurz köcheln lassen, dann in tiefe Teller schöpfen und mit Schnittlauchröllchen bestreut servieren.

Und jetzt schauen wir, was es noch für Leckereien gibt:

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42 Kommentare

  1. Das ist genau das richtige Essen für das Wiener Winterwetter. Mal schauen, ob es nächste Woche immer noch so ist, dann kommt die Suppe bei uns auf den Tisch. Danke fürs Zeigen!

    • Ich würde ja fast Daumen drücken, dass du die Suppe nicht kochst ;-). Jedenfalls bin ich froh, dass es hier langsam tatsächlich Frühling wird.

  2. Hallo Susanne,
    ich muss gestehen, dass ich Omas Graupensuppe so gruselig fand, dass ich mich bis heute nicht mehr daran gewagt habe. Deine Rezept habt aber zum Glück so gut wie keine Ähnlichkeit mit der Gruselsuppe. Vielleicht sollte ich doch noch einen Versuch starten?
    Liebe Grüße
    Tina

    • Ich weiß schon, dass Graupen und Graupensuppe für viele so eine Art Kindheitstrauma sind; ich kann da glücklicherweise unbelastet rangehen, bei uns zuhause gab es schlicht keine Graupen :-).

    • Ich mag die total gerne, auch die einfache Version, die ich dringend mal wieder machen muss.

  3. Deine Bündner Suppe sieht sehr sehr fein aus, Graupensuppe hab ich ewig nicht gegessen. Sie passt perfekt zu (bzw. vor) meiner Bündner Torte…

  4. Das ist doch mal ein Gericht aus der Kategorie: „Warum habe ich davon noch nie gehört? Das ist ja großartig!“ Ich kenne Graupensuppe bisher nur von der holsteinischen Verwandtschaft, bin aber sofort sehr angetan und kann mir das ungemein sehr gut vorstellen.

    • Ich kenne außer dieser tatsächlich keine andere Graupensuppe, irgendwie gab es die bei uns nie.

    • Ja, und hier kann man sie gerade auch im Mai noch vertragen, es ist echt kalt….

  5. Ich bin ja bekennender Graupensuppen/-eintopffan seit Kindertagen. Mit Sahne „gebündnert“ habe ich sie aber noch nie gegessen.
    Sollte es weiter so kalt bleiben, wäre sie mal eine Idee fürs Wochenende.

    Liebe Grüße
    Britta

  6. Solch einfache bodenständige Suppen hat meine Mutter auch früher gekocht. Klar, ohne Bündner Fleisch. Es wird Zeit diese einfachen und trotzdem leckeren Suppen wieder häufiger auf den Tisch zu bringen. Schöne Idee, die mit dem Fleisch fein aufzuhübschen.
    Lieben Gruß Sylvia

    • Ich habe früher immer eine Version ohne Fleisch und mit Gerste statt Graupen gekocht, die ist auch sehr gut.

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