Borş mit Bohnen und Zwiebel-Salsa

Heute betreten wir mal kulinarisches Neuland, es gibt nämlich ein Gericht aus der rumänischen Küche. Theoretisch könnte ich da einen persönlichen Bezug dazu haben: die Familie meines Vaters war vor langer Zeit aus Schwaben nach Rumänien ausgewandert; bis zum zweiten Weltkrieg lebten sie dort. Mein Opa war Schuster und Bauer, mein Vater als jüngstens Kind ist noch dort geboren. Im Zweiten Weltkrieg floh die Familie und wurde schließlich in Bayern seßhaft.

Sehnsucht nach dem Leben dort hatte offensichtlich niemand, die einzige Reminiszenz an das „alte“ Leben war der Dialekt, den die Familie väterlicherseits sprach, wenn sie alle zusammenkamen. Das war ein Art sehr eigentümliches Schwäbisch, wie ich es später auch wieder von Spätaussiedlern aus Rumänien gehört habe. Kulinarisch ist nur eines geblieben – eine tiefsitzende Abneigung meines Vaters geben alles aus Mais. Man muss nur „Mamaliga“ sagen und zack, ist er weg.

Insofern fand ich es sehr spannend, mich mit der rumänischen Küche zu befassen und stöbere gerne in dem Buch von Irina Georgescu*, das sich mit dieser Küche befasst. Sie hat nicht nur spannende Rezepte, sondern erzählt auch beredt aus dem rumänischen Alltag.

Das erste Rezept, das ich Euch vorstellen möchte, ist dieser Borş. Es klingt so ähnlich, aber diese Suppe hat mit dem bekannteren russischen, ukrainischen oder polnischen Borscht auf Rote-Bete-Basis kaum etwas zu tun. Borş ist hier nicht nur der Name der Suppe, sondern auch ihrer Grundlage, nämlich eine fermentierte Flüssigkeit auf der Basis von Weizenkleie; Suppen auf dieser Grundlage heißen Borş. Allerdings gibt es auch eine Abkürzung, und die wird in dieser Suppe verwendet, nämlich einfach etwas Essig.

Die Suppe ist relativ deftig; die Brühe basiert auf Schweineknochen; ich hatte Spareribs und habe, anders als im Rezept, auch noch deren Fleisch in die Suppe geben. Dazu kommen weiße Bohnen, etwas Gemüse und ein Topping aus rasch eingelegten roten Zwiebeln. Das hat uns sehr gut gefallen.

Für 4 Portionen:

Zutaten:

  • 500 g Spareribs
  • 5 Pfefferkörner
  • 1 Zwiebel
  • Salz
  • 2 Würste wie Cabanossi
  • 1 Karotte
  • 1 Stange Sellerie
  • je eine Handvoll Petersilie und Thymian
  • 1 rote Paprika
  • 200 g gehackte Tomaten aus der Dose
  • 1 Dose Butterbohnen
  • 2 EL Weißweinessig
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Für die Salsa:

  • 1 rote Zwiebel
  • 1 El Weißweinessig
  • eine Prise Zucker
  • Salz

Arbeitsschritte:

Die Zwiebel schälen und halbieren. Spareribs, Pfeffer und eine Hälfte der Zwiebel in einen ausreichend großen Topf geben, mit Wasser bedecken und alles zum Kochen bringen. Bedeckte eine Stunde kochen lassen, dabei entstehenden Schaum immer wieder abschöpfen.

Karotte schälen, Sellerie putzen und beides zusammen mit der Zwiebel im Blitzhacker zerkleinern. Einige Blättchen Petersilie zupfen und hacken. Restliche Petersilie zusammen mit dem zerkleinerten Gemüse und dem Thymian zur Brühe geben, einen TL Salz zugeben und alles weitere 90 min köcheln lassen.

Inzwischen für die Salsa die rote Zwiebel schälen, in Ringe schneiden und diese unter Wasser kurz abspülen, um ihnen die Schärfe zu nehmen. Mit den anderen Zutaten vermischen und zum Durchziehen beiseite stellen.

Die Paprikaschote putzen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden. Die Würste in Scheiben schneiden und die Scheiben in einer Pfanne von beiden Seiten anbraten. Bohnen abgießen.

Die Brühe durch ein feinmaschiges Sieb in einen anderen Topf abgießen. Die Rippchen kurz abkühlen lassen, dann das Fleisch von den Knochen zupfen und in die Brühe geben. Paprikaschote, Bohnen, Tomaten, Würste und Essig ebenfalls zur Brühe geben und alles weitere 15 min köcheln lassen.

Mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken und mit restlicher Petersilie und der Zwiebelsalsa servieren.

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2 Kommentare

    • Ja, mit Mais in jeglicher Form kann man ihn regelrecht jagen; er muss da als Kind wirklich zu viel davon abbekommen haben.

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