Es gibt Kuchen, und dann sogar noch ein Rezept, das ich in letzter Zeit rauf und runter gebacken habe – wir lieben diese kleinen Törtchen.
Sie sehen etwas aus wie Pastéis de Nata, sind aber eine Spezialität aus Südchina, Hongkong und Macau – kleine Törtchen aus Blätter- oder Mürbeteig, gefüllt mit einer Art Pudding auf der Basis von Kondensmilch, Eiern und Zuckersirup.
Erfunden wurden die Törtchen in der Mitte des 20. Jahrhunderts in Guangzhou. Dort gab es einen Hafen, über den mit dem Ausland, insbesondere mit Großbritannien, Handel getrieben wurde und das beeinflusste auch die Küche. Die Törtchen wurden erfunden, weil die großen Kaufhäuser mit immer neuen Rezepten Kunden anlocken wollten.
In der klassischen Version besteht die Hülle aus einem Blätterteig – und der ist nichts für Vegetarier, er wird nämlich mit Schweineschmalz gemacht; Inzwischen nimmt man gerne auch Mürbeteig für die Teighülle. Die Füllung basiert auf einem traditionellen kantonesische Gericht, dem gedämpften Eierpudding.
Heute sind Dan Tat ein beliebter Nachtisch beim Dim-Sun-Essen; es gibt sie aber auch in Teehäusern. Richtig berühmt wurden sie mit dem Ende Hongkongs als britische Kronkolonie – der letzte britische Gouverneur Chris Patten liebte die kleinen Törtchen. 2014 wurden Dan Tat übrigens ganz offiziell in den Kanon von Hongkongs immatieriellen Kulturerbe aufgenommen.
Noch kurz zum Unterschied zu den portugiesischen Pastéis de Nata – die Ähnlichkeit ist ja nicht zu übersehen: die Pastéis basieren auf jeden Fall auf Blätterteig und die Füllung ist karamelliger; bei den Dan Tat stehen eher der Eiergeschmack und die Vanille im Vordergrund. Für die Füllung wird auch kein Pudding gekocht; die Konsistenz wird einfach durch Eier, Zuckersirup und Kondensmilch erreicht.
Für 12 Törtchen:
Zutaten:
Teig:
- 225 g Mehl (Weizen 405)
- 50 g Zucker
- 100 g Butter, kalt und in kleinen Würfeln
Füllung:
- 120 g Zucker
- 2 Eier
- 100 ml Kondensmilch
- 1/2 TL Vanilleextrakt
Arbeitsschritte:
Für den Teig Mehl, Zucker und Butter in eine Schüssel geben und mit den Fingerspitzen zu Bröseln verarbeiten. 2 EL kaltes Wasser zugeben und alles zu einem homogenen Teig verkneten. Zu einer Scheibe flachdrücken, in Frischhaltefolie packen und 30 min in den Kühlschrank geben.
Für die Füllung den Zucker mit 225 ml Wasser zu Sirup kochen, dann abkühlen lassen.
Eier verquirlen und Kondensmilch, Vanilleextrakt und den abgekühlten Sirup einrühren. Durch ein feines Sieb in einen Messbecher gießen.
Ofen auf 200 ° Ober- und Unterhitze vorheizen und die Mulden einer Muffinform entweder mit Butter ausstreichen oder mit Papierförmchen auslegen.
Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche ca. 5 mm dünn ausrollen und Kreise ausstechen, die etwas größer sind als der obere Rand der Förmchen. Die Teigkreise in die Förmchen drücken, dabei einen Rand hochziehen. Die Füllung in die Mulden gießen.
Törtchen 12 bis 15 min backen, dann die Hitze auf 180°C reduzieren und alles weitere 10 min im Ofen lassen. Die Füllung soll etwas aufgehen und an den Rändern leicht bräunen.
10 min abkühlen lassen, dann die Törtchen aus der Form holen.