Guillaume Marinette hat sein Handwerk an der berühmten École Ferrandi gelernt. Er arbeitet für ChefClub.tv und hat sich inzwischen auch als Kochbuchautor und Foodstylist einen Namen gemacht.
Vor mir liegt nun ein kleines Büchlein von ihm, das sich ausschließlich mit Blumenkohl befasst. Es ein wirklich dünnes kleines Buch, gut 70 Seiten im Taschenbuch-Format. Das Buch ist hübsch anzusehen mit seinem hellen, freundlichen Layout. Jedes Rezept hat eine Doppelseite bekommen – auf der einen Seite das Rezept, auf der gegenüberliegenden Seite ein ganzseitiges Foto des Gerichts. Oft ragen die Fotos auch noch etwas in den Rezeptteil hinein.
Und was ist drin? Blumenkohl, natürlich. Und zwar in sehr vielseitigen Rezepten – das geht von Blumenkohlchips aus dem Ofen und Croque Chou mit Blumenkohl statt Brot über Blumenkohl-Lachs-Canapés und Samosas bis hin zu Blumenkohl-Thunfisch-Torte oder herzhaften Kohl-Cookies. Es ist also für jeden Geschmack und jeden Anlass etwas dabei.
Die Rezepte sind übersichtlich strukturiert, erfordern keine besonderen Zutaten und sind alltagstauglich. Mich hat ein wenig gestört, dass in den meisten Rezepte jeweils ein ganzer Blumenkohl verwendet wird; je nach Größe des Gemüses und der Zahl der restlichen Zutaten kann das auch mal etwas viel sein. Sehr oft steht auch gar kein Salz in der Zutatenliste, das wäre für uns dann zu fade. Was mich auch irritiert hat ist, dass in vielen Rezepten (fertige) Bechamelsauce als Zutat vorkommt. Ein Grundrezept für Menschen, die nicht wissen, wie man die Sauce kocht, wäre da nett gewesen.
Die Rezepte haben gerne mal einen französischen Einschlag – typisch sind da Ideen wie herzhafte Crumbles oder Clafoutis; was ich sehr liebe. Es gab also erst mal Blumenkohl-Clafoutis. Dafür wird zerkleinerter Blumenkohl mit Quark, Eiern und Speisestärke vermengt und landet dann im Backofen.
Für den Blumenkohlhummus landet neben Kichererbsen auch etwas gegarter Blumenkohl im Mixer. Das gibt nicht nur einen schönen Geschmack, sondern nimmt dem Hummus auch etwas Schwere.
Herzhafte Pancakes auf Blumenkohlbasis – man könnte sie auch Puffer nennen. Die Pancakes kommen ohne Mehl aus; sie bestehen aus gegartem, pürierten Blumenkohl, Gewürzen und Eiern. Mit der angegebenen Garzeit bin ich nicht klargekommen; bei mir hat das länger gedauert.
Streuselkuchen mit Penne und Blumenkohl heißt dieses Gericht, wobei der Kuchen eher ein Auflauf ist. Nudeln werden mit Blumenkohl und Bechamel vermengt; in die Streusel zum überbacken kommt außer Butter und Mehl auch noch geraffelter Blumenkohl.
Für die Nuggets wird gegarter Blumenkohl mit Mais und Käse zu Nuggets geformt, paniert und im Ofen gebacken. Ein schöner Snack, oder mit Kartoffelwedges und Salat ein Hauptgericht.
Fazit:
Das ist eine kleine Fundgrube für alle, die gern Blumenkohl essen und auf der Suche nach abwechslungsreichen Ideen sind. Die Rezepte sind nicht schwierig umzusetzen und für jeden Anlass ist etwas dabei. Nicht alle Rezepte sind vegetarisch; aber auch Vegetarier werden gut fündig.
- Taschenbuch: 80 Seiten
- Verlag: Riva
- Sprache: Deutsch
- ISBN: 978-3742308498
- € 9,99
Achja, der Blumenkohl… wobei deiner Beschreibung nach das Buch wohl mehr als Ideengeber denn als tatsächliches Rezepte-Buch taugt. oder?
Nein, das ist ein guter Ideengeber und die Rezepte funktionieren. Man sollte halt Bechamel kochen können und bei der Blumenkohlmenge ein bisschen mitdenken.