Geschmortes Rindfleisch mit Biersauce und Johannisbeersirup

Schwedisches Essen, was fällt Euch dazu ein? Köttbullar und Zimtschnecken? Lussekatter? Janssons Versuchung?  Knäckebrot? Ich kann auf den ersten Blick gar nicht so viel mehr beitragen; und das, obwohl ich das Land besucht habe. Ich muss aber gestehen, dass ich damals nicht so unglaublich begeistert war – aus einem einfachen Grund: wir hatten vorher eine Rundreise durch Norwegen gemacht. Auf dem Rückweg besuchten wir meine Schwiegermutter, die damals noch ein Haus in Südschweden hatte.

Nach dem spektakulären Norwegen mit seinen Bergen, Fjorden, seiner unglaublichen Landschaft seinen entspannten Menschen erschien uns das flache Schweden mit seinen schnell wachsenden Wäldern ein wenig….langweilig. Entschuldigung.

Es wird Zeit für eine zweite Chance – fangen wir doch einfach mal mit dem Essen an.  In den letzten Jahren habe ich nämlich ein kleines Faible für die skandinavische Küche entwickelt (die Küche war das Einzige, was uns damals im Urlaub nicht so recht begeistern konnte…). Es trifft sich also hervorragend, dass Tina ein richtiges  Faible für die schwedische Küche hat und im Kochtopf ein Event zur schwedischen Küche ausrichtet.

Typisch schwedisch, so lautet das Motto. Was ist denn nun typisch? Ich denke an eher deftige Küche, an Wurzelgemüse, an Beeren; und dank Pfefferkuchen auch an Gewürze. Da passt dieses Gericht gut hinein:  ein deftiges Fleischgericht. Das Rindfleisch wird in dunklem Bier geschmort, und schwarzer Johannisbeersirup gibt der Sauce den Kick. Das mag etwas merkwürdig klingen, aber das Bittere des Biers zusammen mit der Süße und Säure des Sirups, das ergibt eine Sauce zum Hineinlegen. Das Original-Rezept ist von Margareta Schildt Landgren*; ich habe aber ein wenig damit gespielt: ich habe Schmorfleisch verwendet statt Steak und dem Gericht noch ein wenig Gemüse spendiert. Und mehr Sauce gibt es bei mir auch….

Schwarzen Johannisbeersirup kann man übrigens ganz einfach selbst machen: ich habe Johannisbeermuttersaft (Bioladen oder Drogeriemarkt) eins zu eins mit Zucker aufgekocht. So bekommt man einen Sirup, der viel Geschmack hat und auch die nötige Säure mitbringt.


  • 1 kg Rindfleisch zum Schmoren, am besten Wade
  • 2 EL Rapsöl
  • 1 Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 330 ml Stout oder ein anderes dunkles Starkbier
  • 100 ml schwarzer Johannisbeersirup
  • 50 ml Sojasauce
  • 4 schwarze Pfefferkörner
  • 4 Wacholderbeeren
  • 1 TL getrockneter Thymian
  • Salz
  • 2 Karotten
  • 2 Pastinaken
  • 100 ml Sahne
  • 1 EL Speisestärke

Das Fleisch in nicht zu kleine Würfel schneiden und trocken tupfen.

Öl in einem Schmortopf erhitzen und das Fleisch darin portionsweise rundherum braun anbraten, dann jeweils herausnehmen und auf einen Teller legen.

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken.

Zwiebel und Knoblauch im Brattfett glasig anbraten, dann das gesamte Fleisch wieder in den Topf geben. Stout, Sojasauce und Johannisbeersirup angießen, Thymian zugeben und alles salzen. Pfefferkörner und Wacholderbeeren in ein Gewürzsäckchen (ich nehme einen Papier-Teebeutel, den ich mit einer Klemme verschließe) geben und zum Fleisch geben.

Deckel auflegen und alles bei milder Hitze eine Stunde schmoren.

Inzwischen Karotten und Pastinaken schälen und in Scheiben schneiden.

Nach einer Stunde Karotten und Pastinaken zum Fleisch geben, salzen und mit aufgelegtem Deckel weitere 30 min köcheln lassen.

Speisestärke mit Wasser anrühren.

Die Sahne zum Ragout gießen, die Stärkemischung ebenfalls einrühren. Alles nochmals kurz aufkochen, bis die Sauce leicht andickt.

Nochmals mit Salz abschmecken und vor dem Servieren den Gewürzbeutel herausfischen.

Dazu passt Kartoffelstampf.


 

7 Kommentare

    • Ah, bist du auch so ein Sossen-Fan? Ich mache oft mehr Soße und friere einen Notvorrat ein 😁.

  1. Lecker und bodenständig sieht das aus. Ich könnte direkt ins Bild löffeln.

    Schade, dass mein Mann so gar nichts für Bier übrig hat.

    Liebe Grüße
    Britta

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