Kohl hoch zwei: Gewürzrotkohl aus dem Ofen und Weißkohl in Chorizo-Butter

Die Rettungstruppe, gegründet von Susi und Sina, ist wieder unterwegs. Diesmal geht es um Kohlgemüse. Davon haben wir zur Zeit ja mehr als genug – und es ist erschreckend, in welchen Varianten es die Gemüse zu kaufen gibt. Frischer Grünkohl ist hier ja noch selten, aber Grünkohl in der unterteilten Plastikschale, mit Wurst und allem schon dabei, den gibt es. Oder fertig zubereiteten Rotkohl in der Dose.

Ich mag all dieses Zeug nicht. Frisches Essen macht einfach mehr Spaß. Und weil ich mich nicht so recht entscheiden konnte, habe ich heute gleich zwei Kohlvarianten mitgebracht; die beiden Klassiker Rotkohl und Weißkohl, aber mal mit neuen Ideen.

Für den Rotkohl habe ich ein Rezept, das ganz entspannt im Ofen geschmort wird. Gefunden habe ich die Idee in einer Zeitschrift von BBC Good Food. Im Original heißt das Ganze „sticky cabbage“, aber das klingt ja in unserer Sprache nicht so reizvoll….Der Kohl wird mit Gewürzen, Apfel und Balsamico im Ofen geschmort und am Ende mit Johannisbeergelee abgerundet – er schmeckt wunderbar fruchtig und ausgewogen. Bei uns gab es das an den Feiertagen zur Ente; aber ich kann mir genügend andere Gelegenheiten vorstellen. Also – weg mit dem Rotkohlglas und ran an den Ofen.

Das Rezept ergibt großzügige sechs Portionen, aber das lohnt sich, denn das Ganze schmeckt aufgewärmt noch besser.

  • 30 g Butter
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Stange Zimt
  • 1/4 TL gemahlene Nelken
  • 1/4 TL Muskat, frisch gemahlen
  • 1 kleiner Rotkohl
  • 1 Apfel
  • 3 EL brauner Zucker
  • 150 ml Balsamico
  • 2 EL Johannisbeergelee
Rotkohl putzen und in feine Streifen schneiden. Zwiebel schälen und ebenfalls in feine Streifen schneiden. Vom Apfel das Kerngehäuse entfernen, den Rest fein reiben.
Ofen auf 180°C vorheizen.
Alle Zutaten mit Ausnahme des Johannisbeergelees in eine große Auflaufform geben und gut vermischen. Form abdecken und alles 2 h garen. Aus dem Ofen nehmen, das Johannisbeergelee einrühren und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Schon fertig. War doch leicht, oder?
Und jetzt zum Weißkohl: da fehlen mit wirklich gerne mal die Ideen.  Kohlrouladen? Erledigt. Krautfleckerl? Auch, und zwar mehrfach. Slaw?  Ist nicht meins. Neue Ideen sind also willkommen. Auch auf  dieses Rezept bin ich in einer alten Ausgabe der  BBC Good Food gestoßen und es hat mich sofort angeprungen. Ich meine, mit Chorizo wird doch alles besser, oder? Na gut, fast alles.
Die Kombination ist auch wirklich toll, denn neben Chorizo gibt auch noch geräuchertes Paprikapulver Aroma. Ich kann das noch ein paar Mal essen, bis es endlich  Frühlingsgemüse gibt.
  • 400 g Weißkohl
  • 50 g Chorizo
  • 25 g Butter
  • 1/2 TL geräuchertes Paprikapulver edelsüß
  • gute Prise scharfes geräuchertes Paprikapulver
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
Kohl vierteln, vom Strunk befreien und in feine Streifen schneiden. In Salzwasser  4  bis 6 min kochen, je nachdem, wie bissfest er sein soll. Abgießen und abtropfen lassen.
Chorizo klein würfeln. In einer Pfanne auf hoher Hitze braten, bis das Öl austritt. Butter und Paprikapulver zugeben und weiterbraten, bis die Wurst knusprig wird.
Den Kohl ebenfalls in die Pfanne geben und alles unter Rühren weiterbraten, bis er von der Chorizo-Mischung überzogen ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, und dann – ran an den Kohl.
Die Kohlsaison dauert ja noch ein bisschen. Und damit Ihr sie so richtig gut ausnutzen könnt, gibt es heute noch ganz viele Kohlrezepte vom Rettungsteam. Sagen wir mal so: womöglich werdet Ihr Euch wünschen, dass die Kohlsaison niemals endet; da sind so tolle Sachen dabei:
Auch was: Grünkohl-Pizza
Bonjour Alsace: Sauerkraut im Glas
Brittas Kochbuch: Winterliche Minestrone
Cakes Cookies and more: Bunter Wintersalat
German Abendbrot: Zweierlei Rotkohl
Lanis Leckerecke: Cole Slaw
Leberkassemmel und mehr: Überbackener Blumenkohl
Our Food Creations: Cale Salad
Summsis Hobbyküche: Weißkohlcurry
Turbohausfrau: Flammkuchen mit Kohl

48 Kommentare

  1. Definitiv braucht die Kohlsaison für mich noch nicht so schnell zu enden – aber ich bin sowieso ein großer Fan von allem, was Brassica im Namen trägt (okay, bis auf die Steckrübe, aber das ist ein anderes Thema). Und ja, ich finde auch, dass mit Chorizo zumindest sehr vieles besser wird! Deshalb nehme ich mir den Weißkohl mal gleich mit. Den liebe ich übrigens auch indisch sehr, mit Senfsamen und Kokos. Könnte ich ständig essen.

  2. Ja, mit Chorizo kann ich mir den Weißkohl richtig gut vorstellen! Bei Rotkohl verzichte ich immer auf die Nelken, seit ich mal in Bayern eine super leckere knusprige Ente, Kartoffelknödel und mit (leider) Nelken-Rotkohl gegessen habe. Ich glaub dem Koch ist eine ganze Packung Nelkenpulver in den Topf gefallen und seither mag ich den Geschmack nicht mehr im Kraut. Aber das mit dem Balsamico mach ich auch 🙂
    Liebe Grüße,
    Kebo

    • Uh. Nelken sind toll. Aber nur, wenn man sie dosiert einsetzt. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Dosis, die Du abbekommen hast, bis ans Ende des Lebens reicht. Das gleiche gilt ja auch für Sternanis, nicht wahr;-).

  3. Ich glaube, der Winter wird dieses Jahr definitiv zu kurz. Wie soll ich mich bei all den fantastischen Kohlrezepten nur durchkochen? Und ich liebe besonders solch einfache Variationen – köstlich.
    Liebe Grüße
    Sigrid

  4. Das Weißkraut-Rezept mit Chorizo finde ich auch spannend. Und so schön schnell gemacht! Das Rezept nehme ich mir auch mit!
    Liebe Grüße, Sus

  5. Wenn ich mich entscheiden müsste,..ich wüßte nicht welchen ich nehmen würde, wahrscheinlich beide!
    Aus dem Rohr habe ich letztens Weißkraut gemacht, als ich viel gebraucht habe für Krautstrudel und ich dachte das geht schneller im Backrohr als am Herd.
    lg. Sina

  6. Liebe Susanne, bin spät habe ab er schon Deine super Rezepte in die Nachkochliste genommen, der Rotkohl ist schon da, jetzt heißt es nur noch so machen! Und das Weißkohlrezept wird auch gerne nachgemacht. Super Deine beiden Rezepte. LG Ingrid

  7. Uiuiui, diese Variante mit der Chorizo lacht mich verdammt an! So vielseitig kann man Kraut zubereiten. Danke für das schöne Rezept. (Das zweite ist natürlich auch toll, aber die Chorizo-Variante hat mich direkt umgehauen.)

  8. Hallo liebe Susanne,
    doppelt gemoppelt! Wobei ich mich direkt mal für diese coole Weißkohl-Chorizo-Geschichte entscheide! Geniale Kombi! Kann ich mir sofort ganz klasse vorstellen. Okay, würd ich jetzt auch einfach gern essen. Dabei bin ich jetzt nicht der Weißkohl-Fan – aber das hier: Saugut!
    Liebe Grüße,
    Eva

  9. Weißkohl und Chorizo – wow, das stelle ich mir klasse vor! Geräuchertes Paprikapulver dazu, klar, vielleicht sogar das scharfe. Ich sehne mich nach Spanien. 🙂
    Der Rotkohl gefällt mir auch. Gute Idee mit dem Backofen.

  10. Alleine das Wort „Chorizo-Butter“ löst bei mir schon Reflexe aus! Tolle Idee, um den etwas „langweiligen“ Kohl ordentlich aufzupeppen. Das gefällt mir super!

  11. Wow, gleich zwei tolle Rezepte 🙂 Kohl und Chorizo gefällt uns als Kombination auch immer gut – bisher habe ich immer Wirsing genommen, aber deine Variante mit Weißkohl wird direkt für das nächste Mal vorgemerkt!
    Liebe Grüße,
    Katha

  12. Das Rotkraut gefällt mir besonders gut. Im Ofen geschmort, dass ist eine tolle Variante. Ich bin leider nicht so der Chorizo-Fan. Aber ich kann mir das gut mit Schinkenspeck vorstellen.
    Gruß Katrin

Kommentare sind geschlossen.