Pflaumenkuchen und Salbeieis

Ich mag Hefekuchen mit Pflaumen oder Zwetschgen sehr gern. Klassischerweise gibt es den einfachen Blechkuchen, Zwetschgendatschi heißt er hier. Frisch aus dem Ofen ein Traum, aber am Tag danach leider schon nicht mehr, ausser, man mag es, dass die Früchte Wasser ziehen und den Boden durchweichen.

Der Kuchen, den Andi Schweiger in seinem neuen Buchvorstellt, ist da eine echte Alternative: der Hefeteig wird zu einer Platte ausgerollt, mit Pflaumenmarmelade bestrichen, mit Pflaumen belegt und als Schnecke in eine Form gelegt. So bleibt der Kuchen schön saftig, es weicht aber nichts durch. Das hat uns gut gefallen. Wenn es Pflaumen gerade nicht gibt, dann kann man diese Methode bestimmt auch mit anderem Obst anwenden.

pflaumenkuchen

Salbei passt gut zu Pflaumen – deshalb habe ich Andi Schweigers Salbeieis zum Kuchen serviert. Im Grunde ist das ein Karamelleis mit feiner Salbei-Note. Der Salbei ist ein schöner Kontrapunkt zur Süße.

salbeieis

Für den Kuchen:

  • 500 g Mehl (ich hatte Dinkel 630)
  • 30 g Zucker
  • 40 g weiche Butter
  • 1 Tütchen Trockenhefe
  • 2 große Pflaumen
  • 200 g Pflaumenkonfitüre
  • 25 g flüssige Butter
  • Puderzucker zum Bestäuben

Das Mehl mit Zucker, Butter und Hefe in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben. 320 ml lauwarmes Wasser zufügen und  alles zu einem elastischen Teig verkneten, der sich vom Rand der Schüssel löst. Schüssel abdecken und den Teig in ca. 1 h zu doppelter Größe aufgehen lassen.

Für die Füllung die Pflaumen waschen, halbieren, den Kern entfernen und das Fruchtfleisch in ca. 2cm große Würfel schneiden.

Den Boden einer Springform mit Backpapier auslegen, die Ränder buttern.

Den Teig auf  der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem 40 mal 40 cm großen Quadrat ausrollen. Mit der Konfitüre bestreichen, dann die Pflaumen darauf verteilen, den Teig aufrollen und schneckenförmig in die Springform legen. Mit einem Tuch bedecken und nochmals 60 min ruhen lassen.

Denn Ofen auf 170 °C Umluft (oder 190°C Ober- und Unterhitze) vorheizen.

Den Kuchen im heißen Ofen in 40 bis 50 min goldbraun backen, dabei nach der Hälfte der Zeit mit der flüssigen Butter bestreichen.

Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen und dann mit Puderzucker bestäuben.

Für das Eis:

  • 1 Zweig Salbei
  • 250 g Sahne
  • 1/4 l Milch
  • 125 g Zucker
  • 5 Eigelb

Den Salbei waschen und trocken tupfen. Sahne, Milch und Salbei in einen Topf geben und aufkochen.

Zucker in einen weiteren Topf geben und bei mittlerer Hitze zu einem goldbraunen Karamell kochen.

Den Salbei aus der Milchmischung nehmen, die Mischung zum Karamell gießen (Vorsicht, es spritzt!) und alles unter Rühren köcheln lassen, bis sich der Karamell gelöst hat.

Die Eigelbe in einer hitzebeständigen Schüssel verrühren und auf ein heißes Wasserbad setzen. Die kochende Sahnemischung nach und nach unter Rühren angießen. Weiterrühren, bis die Mischung 80 bis 82°C heiß ist. Ich habe diesen Spatel hier*, da ist das Thermometer gleich eingebaut; das ist wirklich praktisch. Wer kein Thermometer hat, rührt, bis die Masse andickt. Die Mischung durch ein feines Sieb gießen, abkühlen lassen und dann in der Eismaschine nach Herstellerangaben gefrieren lassen.

Kuchen in Stücke schneiden und mit je einer Kugel Eis servieren.

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6 Kommentare

  1. Interessant, diese Verfahrensweise! Irgendwann muß ich mal meine üppigen Zwetschgenkuchen vorstellen… mit 2 Pflaumen fängt hier niemand an, wo die Gegend doch voller Zwetschgenbäume steht.
    Äpfel, die könnt ich mir vorstellen, und das Eis, das muß ich wohl mal probieren – der Salbei wuchert und ich weiß nix rechtes damit anzufangen.

    • Das waren sehr große Pflaumen und in Kombination mit der Marmelade echt genug. Bei normalem Blechkuchen allerdings sieht man auch bei mir keinen Boden vor lauter Zwetschgen :-).
      Ich habe ja eher einen braunen Daumen, aber der Salbei, der wuchert wie verrückt.Dabei ist er noch nicht mal mein Lieblingskraut….

  2. Nun werde ich immer neugieriger auf die Buchpräsentation, denn beide Rezepte klingen hervorragend.
    Das ist jetzt wieder einer der Momente, in denen ich bereue, keine Eismaschine zu haben. Im Winter hat blöderweise mein Lieblingseisgeschäft zu und solche speziellen Eissorten bekomme ich im Sommer dort auch nicht.

    • Das ist eigentlich der einzige Grund für eine Eismaschine – dass man Sorten zusammenrühren kann, die es niemals nicht zu kaufen gibt :-).

  3. Ha, auf dieses Rezept hatte ich gehofft. Ich bin sicher, hier wird im Laufe des neuen Jahres auch endlich eine Eismaschine einziehen. Darf ich fragen, welche du hast?

    • Meine Eismaschine ist von Unold; ich glaube, dass Modell gibt es so nicht mehr. Ich würde aber auf jeden Fall eine selbstkühlende mit Kompressor nehmen. Die braucht zwar Platz, liefert aber viel bessere Ergebnisse. Und man stellt sich nicht die Tiefkühle mit dem Gefrier-Behälter vor.

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