Aal ist recht beliebt in Vietnam. Zum einen, weil er gut schmeckt. Man sagt ihm aber auch gesundheitliche Vorzüge nach. Nach der Lehre von Ying und Yang zählt er zu den kalten Speisen. Um für Ausgeglichenheit zu sorgen, wird er deshalb mit heißen Zutaten wie Chili und Pfeffer kombiniert. Minze stünde da auch noch im Original-Titel des Rezepts in „Vietnamesische Strassenküche„*. Auch in der Einleitung ist von ihr die Rede. Verwendet wird dann aber vietnamischer Koriander. Ich denke, beim nächsten Mal versuche ich den Salat dann mal mit Minze.
Das Gericht ist nämlich toll: der knusprige Aal in Kombination mit den weichen Glasnudeln gibt ein schönes Mundgefühl. Und die Aromen sind herrlich ausbalanciert.
Ach so….im Original wird der Aal ohne Haut serviert. Ich habe es aber leider nicht geschafft, die Tierchen zu häuten; sehr anhänglich, diese Aalhaut. Deshalb gibt es den Fisch bei mir eben ungehäutet.
Für 6 Portionen:
- 3 Aale, ohne Gräten (und original auch ohne Haut)
- 1/2 TL gemahlenes Kurkuma
- 1 ordentliche Prise Cayennepfeffer
- Öl zum Frittieren
- 200 g Glasnudeln
- 1 EL Sesamöl
- 8 Frühlingszwiebeln
- 1/2 Bund vietnamesischer Koriander
- 40 g Erdnüsse, geröstet aber nicht gesalzen
- 40 g frittierte Schalotten
- 1 TL Fischsauce
- 1/2 TL Salz
- viel Pfeffer aus der Mühle
Erst mal zu den frittierten Schalotten: da man die für relativ viele Rezepte im Buch braucht, habe ich sie auf Vorrat hergestellt. Dafür die Schalotten schälen und längs in feine Scheiben schneiden. Idealerweise sind die Scheiben gleich dick, dann garen die Schalotten gleichmäßig. Dann Frittieröl in einem Topf erhitzen und die Schalotten portionsweise unter Rühren knusprig frittieren. Auf Küchenpapier entfetten. Ich mache das so, dass ich jede Portion auf zwei Lagen Küchenpapier lege, darauf kommt die nächste Lage Papier, darauf wieder Schalotten…ein Schalottentürmchen. Die ausgekühlten Schalotten lagere ich luftdicht verschlossen, so halten sie sich gut.
Gut, die Schalotten hätten wir. Dann mal zum Aal. Der wird in 4 cm lange Stücke geschnitten; anschließend wird jedes Stück der Länge nach gedrittelt. Aal dann waschen und mit Küchenpapapier gründlich trockentupfen. Mit Kurkuma und Cayennepfeffer einreiben.
Das Öl in einem Topf, oder besser in einem erhitzen. Aalstücke darin, ggf. portionsweise, goldbraun frittieren. Auf Küchenpapier entfetten und salzen.
Topf mit Wasser aufsetzen und die Glasnudeln in ca. 3 min garkochen. In ein Sieb abgießen, gut abtropfen lassen. Dann in eine Schüssel geben und mit den Sesamöl vermischen.
Koriander zupfen und hacken. Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in feine Ringe schneiden. Erdnüsse hacken.
Koriander, Frühlingszwiebeln, die Hälfte der Erdnüsse und der Schalotten zu den Nudeln geben. Fischsauce darüber träufeln, mit Salz und Pfeffer würzen und alles gründlich vermengen.
Zum Servieren die Nudelmischung auf eine Platte geben, den Aal darauf anrichten und alles mit den restlichen Erdnüssen und Schalotten bestreuen.
Aal habe ich noch nie selber gekocht. Du bringst mich immer wieder auf neue Ideen. Ausschauen tut das sehr gut. Das von dir beschriebene Mundgefühl klingt super!
Ich habe vorher Aal weder gegessen noch gekocht; aber das Ganze hat mir gut gefallen.
Aal, in Kinderzeiten an der Nordsee genossen und irgendwann wiederentdeckt- allerdings nur in der geräucherten Variante. Wobei aus bekannten Gründen dieser Salat wohl eher nicht nachgemacht wird…
Ja, die Fischsauce….schade…