Klassisch ist dieses Gericht ja eigentlich mit Wirsing, aber nun ja….es gab hier neulich einen kleinen Vorfall. Ich habe den Anbieter meiner Gemüsekiste gewechselt. Und aufgrund einer Verkettung gewisser Umstände bekam ich eine Doppellieferung. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich meine Kisten auspackte: ein niedlicher Hokkaido-Kürbis, Aubergine, rote und grüne Paprika, eine nette Anzahl von putzigen Knollen Baby-Fenchel, viele Stauden Mangold, Lauch, Kohlrabi, Karotten. Ah, und rote Bete. Und dazu Salat….Asia-Mischung, Eichblatt, schön viel Endivien und zwei beeindruckend große Köpfe Zuckerhut. Hilfe!
Gut, nach und nach kommt das alles weg. Einzig die vielen Salate waren ein Problem, die halten ja nicht ewig. So kam ich auf die Idee, den Zuckerhut zu verkochen. Und weil die Blätter ja schön robust sind, dachte ich mir, dass man sie bestimmt füllen kann.
Und man kann. Richtig gut sogar. Das hat Wiederholungpotential. Serviert habe ich die Röllchen mit der geliebten Zitronensauce. Zum einen, weil das wirklich meine Lieblingssauce ist, und zum anderen, weil die frische Sauce gut zur Bitternote des Zuckerhut passt.
Für 8 Röllchen:
- 8 Blätter Zuckerhut
- 250 g gemischtes Hackfleisch
- 125 g Reis (ich hatte Basmati)
- 1 kleine Zwiebel
- 1 EL Tomatenmark
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- 1/4 TL gemahlener Piment
- 500 ml Gemüsebrühe
- Saft von 2 Zitronen
- 2 Eier
Die Blätter vom Zuckerhut ablösen, dann in kochendem Wasser ganz kurz blanchieren, damit sie biegsam werden. Mit einem Schaumlöffel herausholen und mit kaltem Wasser abbrausen, um den Garprozeß zu stoppen. Abtropfen lassen und beiseite legen.
Für die Füllung die Zwiebel schälen und fein hacken. Den Reis waschen. In einer Schüssel das Hackfleisch mit Reis, Zwiebel und Tomatenmark vermengen und mit Salz, Pfeffer und Piment abschmecken.
Zum Füllen die Blätter des Zuckerhut auf der Arbeitsfläche ausbreiten. Einen Teil der Füllung auf das untere Ende eines Blattes geben. Die Seiten des Blattes nach innen einschlagen, dann das Blatt aufrollen. Auf diese Art alle Blätter füllen.
Die Röllchen mit der Nahtseite nach unten in einen weiten Topf oder eine Pfanne geben. Gemüsebrühe angießen, alles zum Kochen bringen, dann bedeckt bei milder Hitze 15 min köcheln lassen.
Inzwischen den Saft der Zitronen auspressen und mit den Eiern verquirlen. Einige Esslöffel der heißen Kochflüssigkeit unterrühren, dann die Mischung zur Sauce geben. Den Topf schwenken, damit sich alles gleichmäßig verteilt. Die Sauce bei ganz geringer Hitze andicken lassen. Auf keinen Fall kochen lassen, sonst gibt es Rührei.
Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken und das Gericht sofort servieren.
Sieht richtig schön aus am Teller! Sehr toll
Oh – dankeschön :-).
Das ist ja mal eine tolle Idee! Verkocht sich das Bittere ein bissl oder bleibt das in vollem Umfang erhalten? Nachdem ich Bitteres so gern esse, kommt das auf jeden Fall auf die To Do-Liste!
Das verkocht sich schon ein wenig…..leider.
Was für eine tolle Idee! Vor allem auf die Zitronensauce komme ich bestimmt sehr bald zurück – jetzt, wo die Zeit der süßlich-erdigen Knollen und Wurzeln anfängt, kann man etwas Frisch-Säuerliches gut brauchen, finde ich. Danke dafür!
Diese Sauce findest Du hier schon öfter. Wenn ich mich für eine Sauce entscheiden müsste, dann wäre es diese :-).
ich schließe mich an, ich nehme die Zitronensauce und den gefüllten Zuckerhut!! Wenn sich das Bittere ein bisschen verliert, macht mir das gar nichts 😉
lg
Ich esse sehr gerne bitter, aber dadurch, dass es sich etwas verloren hat, konnte auch der Rest der Familie damit leben ;-).
Zuckerhut hatte ich schon Ewigkeiten nicht mehr! Und ehrlich gesagt, so gefüllt Rouladen auch nicht, nur mal wo gegessen, aber nicht selbst gemacht. Dabei sind die selbst gemacht so lecker. Und Deine sehen super aus. Bitter und die Zitronensauce dazu – mmyamm! 🙂
Ich hätte da immer noch einen gewissen Vorrat an Zuckerhut ;-), esse gerade jeden Tag Salat davon.
Solchr Rouladen mache ich oft, meist mit Wirsing, wenn mir gerade keine andere Verwendung für ihn einfällt. Und die Sauce noch öfter…die ist auch toll zu gefüllten Weinblätter.
Super Idee! Ich nehme meist Chicoree-Rezepte für Zuckerhut, den kann man ja auch warm essen. Als Salat ist mir das Bittere meist zu viel des Guten 😉
Danke für das Rezept, werde es unbedingt testen=)
Viel Spaß damit 🙂