Beinahe wäre das nichts geworden mit einem Beitrag von mir zur laufenden Rettungsrunde. Brot ist nämlich das Thema.
Wenn man keinen handwerklich arbeitenden Bäcker hat, sondern einen der Backmischungen verwendet und ordentlich in den Trog mit den Zusatzstoffen greift, dann kann man sein Brot recht einfach selbst backen. Das wollen wir Euch heute zeigen.
Nanu, werdet Ihr Euch wundern…was hat sie denn? Sie backt doch dauernd Brot. Stimmt. Ich habe mich aber daran gewöhnt, Sauerteigbrote zu backen und/oder solche mit Vorteig und längerer Teigführung. Das bringt richtig Geschmack. Für die Rettungsaktion habe ich nach einem einfachen Rezept gesucht; ich will ja animieren und nicht abschrecken. Aber das meiste, was ich gefunden habe, wollte mir einfach nicht gefallen. Und das, was mir gefällt, habe ich schon verbloggt. Luxusprobleme.
Dann blätterte ich in diesem schönen Buch zur jüdischen Küche*, und schwupps, da war er, der Pletzl. Ganz eindeutig, der wollte gebacken werden.
Und was genau ist jetzt ein Pletzl? Nun, das ist sozusagen die jüdische Antwort auf die Foccacia. Es ist ein einfacher Brotfladen, der mit karamellisierten Zwiebeln und Mohn belegt wird. Das Brot kann man als Beilage zu Suppen genießen oder auch einfach so auf die Hand als Snack.
Der Teig ist sehr einfach, ein paar Änderungen habe ich vorgenommen: Im original wird Weißmehl verwendet, ich habe ein wenig Vollkorn zugegeben. Gebacken habe ich den Fladen in einer ca. 30 x 40 cm großen Auflaufform. Wenn Ihr eine kleinere Form nehmt, hat das Ganze mehr Ähnlichkeit mit Foccacia, muss aber ein wenig länger backen.
Für ein Brot:
Brot:
- 125 g Dinkelvollkornmehl
- 200 g Dinkel 630
- 1 TL Trockenhefe (original: 2 1/4)
- 1 TL Zucker
- 1 TL Salz
- 240 ml Wasser, zimmerwarm
- 60 ml Pflanzenöl
Belag:
- 2 EL Pflanzenöl
- 2 Zwiebeln
- etwas Salz
- 1 Ei
- 1 TL Mohnsamen
Für den Teig die Mehlsorten in eine Schüssel geben und mit Hefe, Salz und Zucker vermischen. Wasser und Öl zugeben und alles zu einem homogenen Teig verkneten, der sich vom Rand der Schüssel löst. Die Schüssel mit einem Geschirrtuch abdecken und den Teig in ca. 1 h zu doppelter Größe aufgehen lassen.
Inzwischen die Zwiebeln schälen und fein hacken. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin bei milder Hitze bedeckt ca. 10 min garen, bis sie weich sind. Danach den Deckel abnehmen, die Zwiebeln salzen und unter Rühren weitere 5 min garen, bis sie gebräunt sind. Vom Herd nehmen und zur Seite stellen.
Wenn der Teig schön aufgegangen ist, ein ca. 30 x 40 cm große Auflaufform oder ein entsprechendes Blech mit Backpapier auslegen. Den Teig auf das Blech geben und so lange mit den Fingern zurecht drücken, bis ein Fladen von ca. 30 mal 40 cm entstanden ist. Abdecken und nochmal 50 min ruhen lassen.
Den Backofen rechtzeitig auf 220°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Den Fladen mit einer Gabel mehrfach einstechen, damit sich beim Backen keine Blasen bilden. Das ei verquirlen und den Fladen an der Oberseite gründlich damit einpinseln. Die Zwiebeln gleichmäßig auf dem Fladen verteilen und alles mit Mohnsamen besprenkeln.
In ca. 20 bis 25 min goldbraun ausbacken, dann auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Allein kann man die Welt nicht retten und auch das selbstgebackene Brot nicht. Deswegen hier die Links zu den MitretterInnen:
Paprika meets Kardamom – Naan aus der Pfanne
Brittas Kochbuch – Fast No Knead Sauerteigbrot aus dem Topf
Giftige Blonde – Bierbrot
Summsis Hobbyküche – Baguette
Was Du nicht kennst – No Knead Bread
Dynamite Cakes – Focaccia mit roten Zwiebeln
brotbackliebe und mehr – Karottenbrot mit Kürbiskernen
Kochen mit Herzchen – Niederrheinischer Butterstuten
Anna Antonia – Pain au Chocolat
Sakriköstlich – Mittelalterliches Bauernbrot
Cuisine Violette – Vollkorntoast mit Emmermehl
Prostmahlzeit – Hanfbrot
Unser Meating – Drei-Minuten-Vielfalt-Brot
Food for Angels and Devils – Eingenetztes
Lanis Leckerecke – Kartoffelbreibrot mit Möhrenraspeln
Feinschmeckerle – Kieler Semmeln
Das Mädel vom Land – Kamutbrot
Küchenliebelei – Ciabatta
Auchwas – Croissants mit Urdinkelmehl
Meins – Mit Liebe selbstgemacht – Pide
Obers trifft Sahne – Walnuss-Bierbrot
German Abendbrot – Toastbrot
Fliederbaum – Dinkel-Erdmandelbrot
Genial lecker – Dinkelbrötchen mit Buttermilch
[…] Magentratzerl: Pletzl […]
[…] Sauerteigbrot aus dem Topf http://brittas-kochbuch.info/?p=480… magentratzerl – Pletzl http://magentratzerl.net/2016/06/22… Giftigeblonde – Bierbrot https://giftigeblonde.wordpress.com/… Summsis Hobbyküche […]
Aha, das ist also ein Pletzl! Hab mich bei dem Titel wirklich gefragt, was dahinter steckt. Guck, mir geht es anders: ich drücke mich vor Sauerteig und längerer Teigführung, obwohl das geschmacklich toll ist. Leider esse ich für so etwas zu wenig Brot. Aber deine Alternative wäre nur zu gut für mich 🙂
Lg, Miriam
Ich esse das brot ja nicht alleine, da lohnt sich so ein Sauerteig-Haustierchen. Und inzwischen hab ich mich so daran gewöhnt, dass ich anderes Brot nicht mehr so gerne mag.
Liebe Susanne, das klingt nach dem idealen Backbeiwerk zum Grillen. Das wird probiert!
LG, Britta
Ja, das passt zum Grillen. oder auch einfach so 😉
[…] magentratzerl – Pletzl […]
[…] LanisLeckerEcke – Kartoffelbreibrot mit Möhrenraspel aus dem Topf magentratzerl – Pletzl Meins! Mit Liebe selbstgemacht – Pide Obers trifft Sahne – Walnuss-Bier-Brot Paprika […]
[…] Sauerteigbrot aus dem Topf http://brittas-kochbuch.info/?p=4808 magentratzerl – Pletzl http://magentratzerl.net/2016/06/22/pletzl/ Giftigeblonde – Bierbrot […]
da war ich sehr neugierig, was sich hinter dem Pletzl verbirgt- klasse, Zwiebeln und Mohn, das werd ich bestimmt einmal testen!
Ja, das ist eine schöne Kombination. Onion Bars, so wurden die Teile wohl früher genannt.
Das hört sich wirklich spannend an! Jüdische Küche überrascht mich immer wieder 🙂
Ich mag diese Küche gern; es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken.
Das kannte ich jetzt noch nicht, ist super geworden!
LG Wilma
Ich hab auch zum ersten Mal davon gehört, als ich ein Rezept suchte. Aber ich habe den Pletzl bestimmt nicht zum letzten Mal gemacht.
Ich glaube ich brauche dringend ein jüdisches Kochbuch,..
Das/der/die? Pletzl schaut köstlich aus und klingt leicht nachbar!
lg. Sina
[…] magentratzerl – Pletzl […]
[…] aus der Pfanne Brittas Kochbuch: Fast no-knead Sauerteigbrot aus dem Topf magentratzerl: Pletzl Giftigeblonde – Bierbrot Summsis Hobbyküche – Baguette Was du nicht […]
Auf diesen Beitrag war ich wirklich gespannt, weil ich das Wort nicht kannte ^^ Jetzt bin ich aufgeklärt, schlauer als zuvor und habe ein neues Rezept bei Pinterest gespeichert *g* Voller Erfolg würde ich sagen 😉
Ich kannte das auch nicht, bis ich darauf gestoßen bin, aber es ist defintiv eine wiederholenswerte Sache 🙂
Das hört sich ja toll an! Werde ich definitiv nachbacken, danke fürs Rezept!
Liebe Grüße
Valesa
Viel Spaß damit; wir mochten es gerne.
Wieder was gelernt bei dir 🙂 Deine Pletzl würden mir völlig genügen, da bräuchte ich gar nicht viel dazu … Liebe Grüße!
Stimmt, die kann man ja einfach so futtern.
da ich so ein focaccia-fan bin, hast du mich mit deiner beschreibung gleich gewonnen. ich liebe „teig mit was druff“ – egal ob stulle, pide, focaccia, pizza, naan. glücklicherweise hat fast jede kultur so ein einfaches rezept. platzl traue sogar ich mir zu!
pletzl, nicht platzl! da kamen die 10 jahre münchen wieder durch (am platzl steht das berühmte hofbräuhaus!!)
Am Platzl hat Herr Schuhbeck sein Imperium 😋
Das ist echt einfach, das kann eigentlich nicht schief gehen.
Super gut schaut das aus und es gefällt mir gut für die Grillsaison. Challah habe ich schon öfter gemacht, ist aber mehr süß und Matze steht auf der Liste, doch jetzt kommt erst Pletzl das ist für alle was. Danke fürs Rezept.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Ingrid
Das passt zum Grillen, zur Suppe und zum einfach so essen.☺
Hihi, das Problem mit dem langwierigen Sauerteigen – die ich sehr liebe – hatte ich die letzten Monate wegen Umzug/Renovierung -> Keine Zeit, kein Platz, das Mehl und die Maschine irgendwo in den Umzugskartons :oD Dein Pletzl ist gespeichert und wird zum nächsten Grillen definitiv nachgebacken 🙂
♥-liche Grüße Klaudia
Aber du hast ihn gerettet, den Sauerteig. Dann kann es ja wieder losgehen mit dem kleinen Pupser 😁
Ach, Gär-d ist ja schon so einiges von mir gewohnt – so nach mittlerweile 3 Umzügen 😀 Sobald die Gärkörbchen aus den Umzugskartons auftauchen geht es wieder los ♥
Gär-d ist übrigens ein cooler Name für einen Sauerteig 😁
[…] die Pletzl von Susanne Magentratzerl bin ich sehr […]
Das Brot kannte ich auch noch nicht. Passt bestimmt super zum grillen. Ich weiß wiedermal nicht,wann ich das alles nachbacken soll 😉 Gruß Katrin
Ich stecke auch in Schwierigkeiten…. 😉
Was hab ich gerätselt, was Pletzl wohl sein könnte. Ich muss noch mit dem Mann reden, aber ich denke, das wird am Samstag unser Brot zum Grillen werden.
Viel Spaß damit, das schmeckt zur Not auch ohne Grillware 😉
mit den Zwiebeln gefällt es mir besonders gut!
das Reindrücken des Teiges in die Form ist so wie bei Focaccia oder der römischen Pizza bianca, die mache ich auch gern
Pizza bianca! Da sagst Du was. Die muss dringend mal wieder auf den Tisch hier.
Da hast du ja wieder mal etwas ganz spezielles gefunden. Tolles Rezept, ist schon abgespeichert 😉
Viel Spaß damit, wir fanden es klasse.
Wenn es grad nur nicht gar so heiß wäre…
Ich japse auch. Was aber gut ist….der (nicht mehr so) neue Ofen heizt die Küche kaum auf, da kann man schon auch bei 30 Grad backen.
Liebe Susanne,
unter Pletzl konnte ich mir ja auch wirklich gar nichts vorstellen…und war deshalb umso gespannter. Ich finde das Rezept richtig toll und bin außerdem sehr neugierig auf das jüdische Kochbuch…das werde ich mir gleich auch mal ansehen! Danke für dieses außergewöhnliche Rezept!
Liebe Grüße!
Ich mag die jüdische Küche sowieso gern, und das Kochbuch ist etwas Besonderes.
Was für eine tolle Idee. Mir gefällt das mit den karamellisierten Zwiebeln. Das Brot kann ich mir gut bei dem Wetter abends zum Salat vorstellen, wenn man den Tag auf der Terrasse ausklingen lässt. Schön finde ich auch, dass Du eine reine Dinkelvariante daraus gemacht hast.
Gruß,
Alexandra
Genau, Salat auf der Terrasse….schnell, solange es noch geht 😉
Mhmm sieht das lecker aus! Karamellisierte Zwiebeln lassen mich sofort zum Fan werden 🙂
Karamellisiert mag ich Zwiebeln auch gern….nur roh nicht 🙂
Beim Lesen der Linkliste für diese Rettung war ich echt neugierig, was „Pletzl“ wohl sein können. Sieht lecker aus, was du da gezaubert hast 🙂
Liebe Grüße, Tanja
Bis zur Rettung wusste ich es auch nicht 😋
das klingt ja spannend! Wird auf jeden Fall mal ausprobiert 😉