Vor einiger Zeit habe ich meine Eltern besucht. Meine Mutter ist grade nicht so fit, also ging ich für sie einkaufen. Töchterchen kam mit, und als wir den Supermarkt Laden (wer hat sich eigentlich dieses Wort ausdacht, das geht ja gar nicht) Laden verließen, verspürte Tochterherz ein Hüngerchen. Die Bäckertheke lockte. Nusshörnchen wollte sie. Als wir so warteten, schaute ich mich um und entdeckte…Milchhörnchen.
Milchhörnchen! Oh! Die gab es seinerzeit immer nur von einem ganz bestimmten Bäcker. Und nur, wenn ich bei einer ganz bestimmten Tante war. Und – ich schwöre – die Hörnchen da sahen genauso aus wie die Hörnchen damals. Ich hatte also den Impuls, sie zu kaufen. Alle, am besten. Dann fiel mir ein, dass mir von dieser Backfabrik noch nie etwas geschmeckt hat – ich hab’s gelassen. Und mich an ein Rezept erinnert, das hier zum Wochenendfrühstück öfter mal auf dem Tisch stand.
Es sind nicht direkt klassische Milchhörnchen, aber Milch darf mitmischen. Außerdem Sesam. Das Original-Rezept stammt von Tessa Kiros*, aber ich habe nicht viel davon übrig gelassen. Ich verwende ein wenig Kamut; den mag ich gern, um dem Nachwuchs ein paar Mineralstoffe unterzuschmuggeln. Sesamöl im Teig und ein wenig Lievito madre sorgen für Aroma. Die Übernacht-Gare ist praktisch, wenn man die Hörnchen zum Frühstück servieren möchte.
Für 8 Hörnchen:
- 100 g Kamut, frisch gemahlen
- 300 g Dinkel 630
- 3 g frische Hefe
- 1 EL Lievito madre
- 2oo g Milch
- 1 TL Honig
- 5 g Salz
- 1 TL geröstetes Sesamöl
- 40 g Butter, geschmolzen
- Milch zum Bepinseln
- Sesamsaat zum Bestreuen
Die Mehlsorten in eine große Schüssel geben. Die Hefe in der Milch auflösen. Hefelösung, Lievito, Honig, Salz, Sesamöl und Butter zum Mehl geben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten, der sich vom Rand der Schüssel löst. Wenn der Teig zu trocken ist, noch etwas Milch zugeben. Die Schüssel luftdicht abdecken und den Teig ca. 8 h oder über Nacht kühl stellen.
Wenn es ans Backen geht, den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem ca. 1/2 cm dicken Kreis ausrollen. Den Kreis mit einem Messer in 8 gleich große Tortenstücke schneiden. Um die Hörnchen zu formen, jeweils ein Teigstück nehmen, die äußeren beiden Ecken etwas auseinander ziehen und den Teig von den äußeren Ecken zur Spitze hin aufrollen. Die geformten Hörnchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und bedeckt nochmals 1 h ruhen lassen.
Den Ofen auf 220°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Hörnchen mit Milch bepinseln und mit Sesam bestreuen. Im heißen Ofen in 20 min goldbraun ausbacken.
Ist gespeichert.
Ich liebe, liebe, liebe, liebe (usw.) geröstetes Sesamöl in Brot und Gebäck. Hast du den Lievito direkt aus dem Kühlschrank verarbeitet?
Ja, direkt aus dem Kühlschrank.
Und ich mache das gerne, ein passendes Öl an den Teig zu geben. Mohnöl an Mohnbrötchen ist auch nett 🙂
Die sehen luftig locker aus! Meine Erinnerung wären wohl Mohnzöpfe, die würd ich so gern noch einmal so schmecken wie früher..
Liebe Grüße
Rebekka
Mohnzöpfe würden mir bestimmt auch gefallen.
Der Name Milchhörnchen sagt mir gar nix. Weder von hier noch aus Deutschlandurlauben. Aber dein Rezept klingt wunderbar!
Susi, ich weiss gar nicht….die waren unvergleichlich und es gab sie nur bei diesem einen Bäcker. Aber die Sesamhörnchen können mithalten ☺
Milchhörnchen liebe ich sehr! Den Teig über Nacht ruhen zu lassen (nicht bereits geformte Hörnchen wie Plötz es oft macht) gefällt mir. Werde ich direkt morgen austesten! 🙂
Ich komme nicht damit klar, den geformten Teig über Nacht ruhen zu lassen. Einerseits ist es schwierig, im Kühlschrank Platz für ein Blech zu schaffen. Und dann habe ich morgens meist Fladen statt Brötchen.
Wo ich lese fällt mir ein dass ich das Brot vergessen hab, im Zweithaushalt, sowas… da kämen deine Hörnchen ja grade recht! Außer dass ich den Sesam ersetzen würde, den mag ich nicht so gerne.
Echt? Sesam ist mein Liebling. Aber nichts spricht gegen Mohnhörnchen.
wobei ich den vor Weihnachten gekauften Mohn so gut verräumt habe dass er unauffindbar scheint…