Ein Ausflug in die Weihnachtsbäckerei

P1000584Ja, auch ich backe Plätzchen. Und noch gar nicht mal wenige. Im Grunde ist es jedes Jahr das selbe Spiel: Erst habe ich keine Lust. Und dann muss ich an  mich halten, damit wir nicht noch zu Ostern auf Weihnachtsplätzchen herumknabbern. Da muss ja natürlich jedes Jahr Vanillekipferl geben und Kokosmakronen. Die Kinder müssen zumindest eine Ladung Butterplätzchen ausstechen. Dieses Jahr habe ich mich dazu hinreissen lassen, Spitzbuben und Spritzgebäck herzustellen, ob wohl ich im Grunde faul bin und am liebsten Plätzchen backe, die nichts mit aufwändigem Herumbasteln zu tun haben. Und dann müssen ja noch neue Rezepte ausprobiert werden. Wobei: die Klassiker gibt es jedes Jahr, die neuen in der Regel, egal wie gut sie waren, nur einmal.

Auf dem Teller ist ein Ausschnitt aus der diesjährigen Produktion: links Weihnachts-Schokoladen-Kekse nach Nigella Lawson, in der Mitte Marzipanbrote und rechts Schoko-Vanille-Taler aus, räusper, der Brigitte. Die kaufe ich einmal im Jahr, und zwar immer dann, wenn der Titel Plätzchen Rezepte verspricht.

Erstmal die Schokoladen-Kekse aus Nigella Lawson Weihnachtsbuch*, die es schon öfter gab, weil sie genau meine Kragenweite sind: schokoladig, innen zart schmelzend und kinderleicht herzustellen:

für ca. 30 Kekse:

  • 250 gr. weiche Butter
  • 150 gr. Zucker
  • 40 gr. Kakao
  • 300 gr. Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Ei

Für die Deko:

  • 2 EL Kakao
  • 175 gr. Puderzucker
  • 60 ml kochendes Wasser
  • 1 EL Orangenblütenwasser (Original: Vanilleextrakt)

wer möchte, bunte Deko-Perlen oder essbaren Glitter zum Bestreuen

Ofen auf 150°C Umluft (Ober-Unterhitze 170°) vorheizen und zwei Bleche mit Backpapier belegen.

Ich mache den Teig im Blender. Dazu gebe ich alle Zutaten in den Behälter und mixe, bis der Teig zusammenkommt. Wer es anders machen möchte, rührt zunächst die Butter mit dem Zucker schaumig, gibt das Ei zu, rührt dann das gesiebte Kakaopulver und schließlich die restlichen Zutaten unter.

Ich schaffe die Plätzchen gerne mit einem Plätzchenportionierer* aufs Blech, da werden sie sogar bei mir gleich groß :-). Man kann aber auch mit den Händen walnussgroße Kugeln abnehmen, diese aufs Blech legen und ein wenig flach drücken.

Plätzchen backe ich immer auf Umluft, weil ich dann zwei Bleche auf einmal einschieben kann. Die Plätzchen ca. 15 min backen; sie sind dann noch etwas weich. Wer keine Umluftfunktion hat, backt die Plätzchen nacheinander bei 170°C.

Plätzchen auskühlen lassen. Währenddessen den Guß vorbereiten. Dafür Puderzucker, Kakao, heißes Wasser  und Orangenblütenwasser in ein Töpfchen geben und unter Rühren (Schneebesen) erhitzen. Einmal kurz aufblubbern lassen, dann vom Feuer nehmen und 10 min stehen lassen. Das Ganze wirkt sehr flüssig, aber es wird sich setzen. Auf jeden Keks einen EL Guß geben und gleich die Deko darauf streuen.

Die Schoko-Vanille-Taler kamen bei meinen jüngeren Mitbewohner so gut an, dass ein Großteil schon verschwand, während die Plätzchen noch zum Auskühlen auf dem Gitter lagen.

Für ca 80 Plätzchen:

  • 250 gr. Mehl
  • 150 gr. kalte Butter
  • 125 gr. Zucker
  • 1 Ei
  • 1 Vanilleschote
  • 40 gr. weiße Schokolade
  • 40 gr. Zartbitterschokolade
  • 1 El Kakao
  • 1 Eiweiß
  • etwas Mehl zum Ausrollen

Mehl mit Backpulver mischen. Butter in Flöcken zugeben, dann Ei und Zucker und alles erst mit dem Knethaken des Handmixers, dann mit den Händen zu einem Teig verkneten (bei mir wanderte wieder alles in den Mixer). Den Teig in 2 Portionen teilen.

Für den weißen Teig die Vanilleschote auskratzen und das Mark zu einer Teighälfte geben. Die weiße Schokolade fein reiben, ebenfalls zu der Teighälfte geben und alles zu einem homogenen Teig verarbeiten.

Für den braunen Teig die Zartbitterschokolade fein reiben und zusammen mit dem Kakaopulver unter die zweite Teigportion kneten. Beide Teige in Frischhaltefolie wickeln und 1 h kalt stellen.

Jetzt beide Teige zu Rollen formen, die ca. 2,5 cm dick sein sollten. Die dunkle Teigrolle dann zu einem ca. 10 cm breiten Teigstreifen ausrollen. Der Streifen muss breit genug sein, um ihn um den hellen Teig herum wickeln zu können. Den Teigstreifen mit Eiweiß bepinseln und dann die helle Teigrolle in den braunen Teig einwickeln. Alles wieder in Frischhaltefolie einwickeln und mindestens 1 h kühl stellen.

Zum Backen den Offen auf 140°C Umluft (160°C Ober-Unterhitze) vorheizen und zwei Bleche mit Backpapier auslegen.

Die Teigrolle mit einem Brotmesser in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden, auf die Bleche legen und ca. 12 min backen.

Das Rezept für die ebenso einfachen wie genialen Marzipanbrote ist aus der E&T und Ihr findet es hier.

Ich wünsche Euch einen wunderschönen dritten Advent!

8 Kommentare

  1. hach, die Schokoladenplätzchen kommen mir grade recht, nachdem ich gestern alle Mandeln in den Lebkuchenteig verwurstet habe fallen Vanillekipferl und Spitzbuben aus…. die Glasur kann man sicher auch noch später drauftun, Orangenblütenwasser hab ich nun grade zufällig nicht zur Hand…. schön!
    Meint Ninive

  2. Die merke ich mir für nächstes Jahr, vor allem wird dann auch so ein Portionierer angeschafft, denn das Problem mit den gleichgroßen Plätzchen kenne ich nur zu gut 😉

  3. Heißt das Ding wirklich so?
    Terminator für die Frau…
    jetzt muss ich so lachen, dass ich beinahe deine wunderschönen Plätzchen vergessen hätte.
    Da ist viel Schoki drin, das mag ich!
    Einen schönen 3. Advent
    Sybille

  4. Nigella verfolge Ich immer im TV das Buch schaut gut aus, muss nachher gleich mal bei Amazon reinschauen 😉
    Deine Plätzchen sind echt toll, würde gerne mal was probieren ;))))
    LG Kerstin

    • Von Nigella Lawson mag ich vieles. Ich bin immer dankbar für Anregungen, die sich im Alltag fix umsetzen lassen und trotzdem was hermachen. Mit Fernsehen kan ich aber nicht dienen; nix Kabel, kein Sat…..;-)

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