Ich verlängere den Sommer noch ein wenig und werde Euch in den nächsten Tagen zwei griechische Kochbücher vorstellen – sie sind unterschiedlich und jedes ist auf seine Art reizvoll. Den Anfang macht Lazaros Kapageoroglu.
Lazaros Kapageoroglu hat als Koch seine Gäste schon in den verschiedensten Regionen Griechenlands verwöhnt. Seit 2012 wohnt er nun in der Schweiz und bietet dort Kochkurse, Catering und Kochevents an. Sein Thema ist die Küche seines Geburtslandes – er möchte die griechische Küche in einer ursprünglichen, aber modernen Form mit uns teilen.
Weggelassen hat er die typischen fleischlastigen Touristenklassiker wie Souvlaki oder Gyros – und sie fehlen kein bisschen. Das Buch beginnt mir einer guten Auswahl an Backwaren und dann gibt es Meze, viele kleine Gerichte zum Teilen – und da gibt es eine große Vielfalt, von Dips über Bällchen aus Fleisch und Gemüse, über Oliven bis zu Fisch ist für jeden etwas dabei. Wer klassische Spezialitäten sucht wird auch fündig. Da gibt es Moussaka, Pastizio und Papoutsakia, und dieses Kapitel ist besonders praktisch aufgebaut: für alle drei Rezepte braucht man Hackfleischfüllung und Bechamelsauce, und diese sind als Grundrezepte dem Kapitel vorausgestellt. Auch klassische Spezialitäten mit Hülsenfrüchten, Gemüse, Fisch und Fleisch findet man – und natürlich auch Süßes.
Die Rezepte sind einerseits klassisch griechisch und setzen auf Olivenöl, viel frisches Gemüse, Kräuter und Hülsenfrüchte, haben aber auch immer wieder einen modernen Twist und eine persönliche Handschrift – so wie beim Stifado aus Pulpo und dem griechischen Salat, der mit paniertem Feta serviert wird.
Die Rezepte sind mit überall erhältlichen Zutaten gut umsetzbar; es ist für jeden Anlaß etwas dabei und auch wer vegetarisch lebt, hat genügend Auswahl.
Und immer wieder gibt es Einschübe, die sich mit besonders beliebten Lebensmitteln befassen – mit Oliven und Olivenöl zum Beispiel, mit Joghurt und Feta, mit Wassermelone, mit Honig – immer mit Geschichten und einigen Rezepten.
Im übrigen ist das Buch hübsch und hochwertig gestaltet. Das Layout wirkt dank viel weißem Raum schön sommerlich-frisch und das blaue Lesebändchen passt gut zum Griechenland-Thema. Die Food-Fotos sind appetitlich, aber nicht überstylt, und um Appetit und Reiselust weiter zu wecken, gibt es auch viele atmosphärische Griechenland-Fotos.
Erst mal Basics: Das sind konfierter Knoblauch und konfierte Zwiebeln. Beides wird nicht einfach nur in Öl geschmort, sondern es gesellen sich noch Gewürze dazu – eine schöne Basis für mediterrane Gerichte. Und das Öl aus dem Knoblauch-Glas ist wunderbar aromatisch.
Stifado ist als Gericht ja bekannt genug. Dieses hier wird mit Oktopus zubereitet statt mit Fleisch und es wird statt des sonst üblichen Weins Granatapfelmelasse verwendet – hat uns sehr gut gefallen. Dazu gibt es Fava, ein Püree aus Platterbsen.
Tsoureki, also Hefezopf, backe ich immer wieder mal. Bisher mit Mastix, aber dieser hier ist mit Orange und Kardamom aromatisiert, das ist sehr fein.
Das sind Miesmuscheln, die durch einen würzigen Bierteig gezogen und dann frittiert werden – eine schöne Meze zum Teilen.
Griechischer Salat – aber in einer modernen Variante. Ein einfaches Dressing aus Essig, Olivenöl und Oregano und als Topping panierter, ausgebackener Feta. Fanden wir wunderbar.
Auberginenaufstrich oder Dip – marinierte, im Ofen gebackene Auberginen mit reichlich Petersilie, etwas Knoblauch und Essig. Leicht und aromatisch.
Natürlich musste es auch Zaziki geben – ich habe mich für die Version mit roter Bete und Minze entschieden. Den Unterschied macht da der konfierte Knoblauch – der bringt eine Menge Aroma mit, ist aber nicht so brachial.
Fazit:
Bücher über die griechische Küche gibt es nicht wenige, dieses hier hebt sich aber aus der Masse ab. Die Rezepte aus den unterschiedlichsten Regionen Griechenlands sind vielseitig, haben einen modernen Twist und sind gut nachkochbar.
- Herausgeber : AT Verlag
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 320 Seiten
- ISBN: 978-3039021482
- € 37,00
[…] wir zum zweiten griechischen Kochbuch, das ich Euch vorstellen möchte. Es ist ganz anders als dieses hier – aber nicht nicht minder reizvoll. Hier geht es nicht um eine moderne griechische Küche, […]