Caldereta – Würziger philippinischer Rindfleischeintopf

Diesen Monat macht die kulinarische Weltreise Halt auf den Philippinen. Die philippinische Küche ist ziemlich spannend – es gibt verschiedene Einflüsse, zum Beispiel spanische, japanische oder US-amerikanische; da haben sich die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen jeweils auf ihre Art inspirieren lassen.

Dieser Eintopf hier ist ein Klassiker – er geht wohl auf spanische Einflüsse zurück (caldera heißt Kessel). Klassischerweise wird das Rindfleisch mit Tomaten und Paprika, manchmal auch noch mit Kartoffeln geschmort – und es gibt eine Zutat, die zunächst sehr verwunderlich klingt:

An der Sauce ist außer Dosentomaten, Rotwein und Sojasauce auch noch Streichleberwurst. Klingt wirklich gewöhnungsbedürftig und mich würde interessieren, woher diese Idee ursprünglich stammt – ist aber klasse. Die Sauce bekommt eine besondere Note, ohne dass die Leberwurst hervorsticht und sie wird auch richtig schön sämig.

Caldereta wurde ursprünglich mit Ziegenfleisch gekocht und es war ein Festtagsgericht, das als Vorspeise serviert wurde. Inzwischen ist es ein Alltagsgericht geworden.

Für 4 bis 6 Personen:

Zutaten:

  • 1 kg Schmorfleisch vom Rind (ich hatte Beinscheiben)
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 2 EL neutrales Öl
  • 1 Zwiebel
  • 1 große Karotte
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 1 TL Chiliflocken
  • 1 EL Tomatenmark
  • 250 ml Rotwein
  • 65 ml Sojasauce
  • 120 g feine Steichleberwurst
  • 250 ml Tomatensauce (zum Beispiel nach diesem Rezept)
  • Wasser
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 rote Paprikaschoten

Arbeitsschritte:

Das Fleisch trocken tupfen, in ca. 2,5 cm große Würfel schneiden und mit Salz und Pfeffer würzen.

Öl in einem Schmortopf erhitzen und das Fleisch portionsweise rundherum anbräunen; fertig gebratenes Fleisch auf einen Teller geben.

Zwiebel, Karotte und Knoblauch schälen und fein würfeln. Alles zusammen mit den Chiliflocken in den Topf geben und braten, bis alles etwas weicher und die Zwiebel glasig ist. Tomatenmark zugeben und alles gut vermischen.

Rotwein und Sojasauce angießen und einkochen lassen. Dabei gut rühren und den Bratensatz vom Topfboden lösen. Leberwurst und Tomatensauce einrühren.

Das Fleisch wieder in den Topf geben, und auch den Bratensaft, der sich möglicherweise auf dem Teller angesammelt hat. So viel Wasser angießen, dass das Fleisch gerade bedeckt ist, alles zum Kochen bringen und bei milder Hitze ca. 2 h simmern lassen.

Die Paprikaschoten putzen und das Fruchtfleisch würfeln. 10 min vor Ende der Kochzeit zum Fleisch geben.

Caldereta mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren. Dazu passt Reis.

Und wie immer lohnt sich ein Blick auf die spannenden Beiräge der Mitreisenden:

poupou von poupous geheimes laboratorium mit Egg Pie Wilma von Pane-Bistecca mit Kare Kare Britta von Brittas Kochbuch mit Siopao – Gedämpfte Teigtaschen mit Schweinefleischfüllung Wilma von Pane-Bistecca mit Corned Beef Tortang Talong Susanne von magentratzerl mit Caldereta Wilma von Pane-Bistecca mit Philippinisches Calamansi Huhn Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Spanish Bread oder Señorita Bread Wilma von Pane-Bistecca mit Adobong Talong – Auberginen Adobo Regina von bistroglobal mit Chicken Sotanghon Soup Wilma von Pane-Bistecca mit Banana Lumpia Friederike von Fliederbaum mit Adobo mit Kartoffeln und Kürbis Wilma von Pane-Bistecca mit Pork Hamonado Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Gegrilltes Zitronengras-Hähnchen mit Bananen-Ketchup und Atchara Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Monay – Pan de monja Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Kare Kare – geschmorter Ochsenschwanz mit Röstgemüsen in Erdnusssauce Susanne von magentratzerl mit Hühnchen-Adobo mit Kokosmilch Simone von zimtkringel mit Philippinischer Bananenketchup Volker von Volkermampft mit Tortang Talong – philippinisches Auberginen-Omelett Volker von Volkermampft mit Pan de Sal – süße philippinische Milchbrötchen
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27 Kommentare

  1. Die Zugabe von Leberwurst ist tatsächlich spannend! Ich hatte ja kürzlich einen spanischen Eintopf, bei dem gegen Ende der Garzeit Blutwurst dazukam, das sorgte auch für schöne Bindung und hat mir gut gefallen.

  2. Spannend, auf die Idee, Leberwurst in eine Soße zu packen, wäre ich jetzt auch nicht gekommen. Dein Eintopf macht mir auf jeden Fall richtig Appetit.

  3. Ein wirklich spannendes Rezept mit der Leberstreichwurst. Fleisch und Leber (nicht Streichwurst) in einem Gericht zu verbinden, das gibt es auch bei uns. Es wurde früher an Schlachttagen zubereitet, wo die Leber frisch war. Vielleicht verwendet man in der tropischen Hitze lieber die haltbarere Streichwurst…

    • Das ist interessant; Bindung mit Leber ist mir neu – ich kenne das „nur“ mit Blut oder Blutwurst.

  4. OMG! Mein absolutes Lieblingsgericht aber ohne Corned Beef.

    Vielen lieben Dank für Ihren Beitrag zu dieser kulinarischen Reise.

  5. Der Eintopf klingt lecker! Die philippinische Küche mischt schon alles wild zusammen, auf Streichleberwurst wäre ich im Leben nicht gekommen!

  6. Ich liebe Streichleberwurst seit meiner Kindheit. Zum großen Bedauern des Gatten, der bei Leber fast davon rennt, esse ich sie regelmäßig. Du bringst mich da auf eine ausgezeichnete Idee. Eine ein wenig hinterlistige, gattentäuschende Idee, aber dennoch….

  7. Hallo Susanne,

    ein schönes Rezept, dass hätte auch super in meine Stew/Gulasch Sammlung gepasst.
    Vielleicht hole ich das nochmal nach.

    Gruß Volker

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