Croquetas de Jamón – Schinkenkroketten aus Spanien

croquetas

Spanien! So das Thema des Events, das Nele diesen Monat beim Kochtopf ausrichtet.

Spanien, hach…Urlaub. Ich war erst einmal da, in den großen, wunderbaren Städten Barcelona und Madrid. Wenn man aber bedenkt, wie herrlich ich es fand, sollte ich mal wieder hinfahren….Neben entspannten Leuten und schöner Architektur ist mir natürlich auch das Essen in Erinnerung geblieben.

Unter all den anderen Leckereien (ich muss endlich mal Churros machen, aber nicht jetzt 😉 ) fand ich die Sitte der Tapas einfach klasse. Und dieser Schinken….absolut herrrlich …

Sogar Filme wurden darüber gedreht 😉 . Mit Javier Bardem und Penelope Cruz in ganz jungen Jahren….

Also, die Croquetas kommen aus der Tapas-Abteilung und es ist Schinken drin. Ich hatte sie schon lange auf meiner geistigen Nachkochliste, aber so recht getraut habe ich mich nicht. Ich hatte Zweifel. Im Prinzip bestehen die Croquetas aus einer dicken Bechamelsauce mit dem Schinken darinnen. Daraus werden die Kroketten geformt, dann werden sie paniert, dann ausgebacken. Ich war mir nicht so sicher, ob das funktionieren würde. Ich meine, panierte, fritierte Bechamelsauce……

So, nun habe ich es ausprobiert. Und ich kann Euch versichern – es funktioniert. Und es schmeckt: knusprige Hülle, cremiger Kern, würziger Schinken, wunderbar. Es gab die Croquetas an einem verregneten Ferientag zum Mittagessen. Zufällig anwesenden Nachbarskinder haben auch probiert. Ein paar von den Teilchen blieben übrig und standen auf einem Teller in der Küche; am Abend waren dann komischerweise alle weg.

Außerdem habe ich jetzt endlich meinen Vorrat an Matzen aufgebraucht, hurra!

Das Rezept ergibt ca. 30 Croquetas:

  • 75 gr. Butter
  • 1 Schalotte
  • 200 gr. luftgetrockneter Schinken (Serrano wäre gut)
  • etwas frisch geriebene Muskatnuss
  • 725 ml Milch
  • 150 gr. Mehl
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 2 – 3 Eier, Größe L
  • 100 gr. feines Semmelmehl oder Matzenmehl
  • 125 grobes Semmelmehl oder Matzenmehl
  • neutrales Öl zum Ausbraten

Schalotte schälen und fein hacken. Schinken ebenfalls in feine Stückchen hacken.

Die Butter in einem großen Topf schmelzen und die Schalotte darin glasig andünsten. Dann den Schinken zugeben und alles kurz durchrühren. Die Hälfte der Milch angießen, alles mit Muskatnuss würzen und zum Kochen bringen.

In einem Messbecher das Mehl mit der restlichen Milch klumpenfrei verrühren; das geht am besten mit dem elektrischen Handrührgerät. Dann diese Mischung in den Topf gießen, dabei kräftig rühren. Alles 8-10 min unter dauernden Rühren kochen. Die Masse wird die Konsistenz von dickem Brei bekommen und sich etwas vom Topfboden lösen. Probieren, pfeffern, und wenn nötig salzen. Nun muss die Masse mindestens 2 Stunden ruhen und kühl gestellt werden.

Zum Formen der Kroketten braucht man grobes und feines Semmelmehl oder Matzenmehl. Ich habe dazu Matzen durch die Moulinette gejagt, bis ich grobe Brösel und feine Brösel hatte.

Feines Matzenmehl in einen Teller, grobes Matzenmehl in einen anderen geben. In einem anderen tiefen Teller die Eier verschlagen. Zum Formen der Kroketten die Hände leicht einölen. Ca. walnussgroße Stücke abnehmen und zu länglichen Kroketten formen. Die Kroketten erst im groben Paniermehl wälzen, dann durch die Eier ziehen und zuletzt im feinen Paniermehl wälzen.

In der Originalversion werden die Croquetas frittiert. Ich habe darauf verzichtet und die Kroketten gebraten. Dazu etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Kroketten portionsweise von allen Seiten goldbraun ausbraten. Dabei für jede neue zu bratende Portion wieder etwas Öl in die Pfanne gießen.

Die Kroketten halten sich im Kühlschrank einige Tage. Man kann sie auch aufwärmen; dafür einfach für 15 min in den 150°C heißen Ofen schieben.

Rezept adaptiert aus: Claudia Roden, Spanien. Das Kochbuch

34 Kommentare

  1. Liebe Susanne,
    sehr mutig und prima gelungen diese „Croquetas“. Ich mag die Rezept von Claudia Roden und hatte auch schon nachgedacht was zu machen, mal sehen was es wird. Deine
    Bechamel-Tapas die finde ich super wenn ich die Zutaten da hätte würde ich gleich mal probieren. Danke für das tolle Rezept.
    Liebe Grüße
    Ingrid

  2. Wow, ich bin beeindruckt, dass Du Dich getraut hast, die Croquetas in der Pfanne zu braten – ich hätte gedacht, dass sie dafür zu empfindlich sind. Aber jetzt, wo ich weiß, wie’s geht … Ich liebe Sachen, die außen knusprig und innen cremig sind. Tolles Rezept.

  3. Ich bewundere deinen Mut! Ich teile deine anfänglichen Zweifel und hätte mich, glaube ich, nicht getraut, weil ich Misserfolg so sehr fürchte…
    Köstlich, speichere ich mal als Entrée für’s nächste Menue!

      • Vielleicht hatte ich einfach zu viele „Kochunfälle“, bei Torten ist das irgendwie leichter zu verschmerzen, zumal sich die Ursache des Fehlers leicht feststellen lässt, aber warum bitte bekomme ich keinen Süßkartoffelgnocchiteig hin, den man tatsächlich zu Gnocchi weiterverarbeiten kann? Ich kapier’s einfach nicht… 🙂

        • Ja, manchmal kommt man nicht dahinter, wo es klemmt. Bei mir klemmt es meist dann, wenn ich etwas ganz neues mache, und meine es besser zu wissen….das funktioniert nicht immer. Manchmal lese ich auch nicht so genau, hüstel.
          Süßkartoffelgnocchi? Muss ich mal probieren…..

  4. Lecker! Da wüde ich sofort zulangen, bald ist ja MIttagspause…
    Nicht doch noch welche im Kühlschrank liegen? 😉
    Zuerst dachte ich, der Schinken wird ums Bällchen gerollt, bevor es paniert wird, aber er ist schon in der Sosse drin… Egal – klingt einfach nur zu lecker!

  5. Herrlich diese Croquetas. Solche cremigen Teilchen werden hier auch geliebt. In Frankreich macht man übrigens häufig aus den übrig gebliebenen Croissants vom Wochenende eine Füllung mit dicker Béchamel und gekochtem Schinken und bäckt sie dann im Ofen auf.

    • Ja….diese Churros …. und dann diese dicke Schokolade, die schon fast Pudding ist, herrlich. Bestimmt hat Claudia Roden auch dafür eine Lösung…ich sehe ein Sonntagsfrühstück 🙂

  6. Yiiihaaa! Croquetas de Jamón!! Dafür könnte ich dich knutschen liebes Magentratzerl 😉
    Sie gehörten während meinem 4-wöchigen-Spanien-Urlaub diesen Sommer zu den regelmässigen Renner meiner täglichen Tapas-Platte! Und Chapeau, deine hier sehen just exakt wie das Original aus! Genau wie du hatte ich bisher aber Bedenken, was das Frittieren von Bechamelsauce anbelangt 🙂 Scheint aber wunderbar zu funktionieren! So gut wie nachgekocht!! Muchas gracias dafür!

  7. Croquetas! Wenn du wüsstest, wie viele Jahr das her ist, als ich die in Spanien gegessen habe. Ich rechne lieber gar nicht nach. Ich hatte diese unglaublich köstlichen Dinger schon vergessen.
    Danke, dass du sie mir in Erinnerung rufst und gleich noch das Rezept mitlieferst!

  8. Die hast Du ja wirklich toll hinbekommen. Vielleicht eine Methode Bechamel doch noch auf dem Tisch zu bekommen. Versteckt. 🙂 Ich probier sie mal nur für mich aus. Sehen so lecker aus.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Anna

  9. Liebe Susanne, mir tropfen alle Zaehne, und Dein Post ist Schuld. Ich muss das unbedingt machen und hoffe nur, dass ich es auch so wie Du hinkriege. Allerdings ist die Schinkenauswahl hier ja mehr als duerftig, aber die Bechamel…. geifer!
    Uebrigens hat eine liebe Ex-Kollegin die immer Becher-Mehl genannt 🙂

    • Vielleicht kannst Du ja etwas Schinken auftreiben. –
      Becher-Mehl ist gut 🙂
      In Bayer heißt das oft Beschamell – wie bei Beschamell-Kartoffeln.

  10. Uaaaaaaaahhhh, die will ich haben! Lecker…. Vielen Dank für Deinen Beitrag zu meinem kleinen Blogevent. 🙂
    Liebe Grüße,
    Nele

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