Seelenfutter wünscht sich Sabine von Schmeckt nach mehr. Hachja. Bei aller Vorliebe für alle möglichen Gerichte aus aller Herren Länder (es lebe die Abwechslung) – bei Seelenfutter denke ich zuerst an Kindheitsgerichte. Unübertroffen die Reissuppe und die süßen Nudeln mit Walnüssen, die meine Oma auf ihrem Holzofen zubereitete. Oder das montägliche Resteessen: geröstete Knödel mit Ei, das sich, sofern Bratenreste übrig waren, fix in ein Geröstel verwandelt….süße Sachen wie Milchreis oder Grießbrei mit Zimtzucker (könnt Ihr Euch das vorstellen, meine Kinder mögen beides nicht, ts…)….und so weiter…..
Dann habe ich, eben bei Sabine, von Birnen-Bohnen-Salat und Speckpfannkuchen gelesen und mir ist noch etwas ganz anderes eingefallen, nämlich eines der ersten Gerichte, die ich voller Begeisterung immer wieder zubereitet habe, als ich als Teenager anfing zu kochen und zu backen. Eben der Ofenkater, eine ur-norddeutsche Geschichte. Süßer Hefeteig mit Birnen und Speck. Ich habe es geliebt, wenn dieser Duft durch das Haus zog. Und dann der leicht süße Teig, die saftigen Birnen, der salzige Speck…..das ist der Herbst.
Das Originalrezept muss wohl aus irgendeiner „Brigitte“ der 80er Jahre stammen und iist längst verschollen. Hier ist mein Nachbau, der uns allen geschmeckt hat. Trotzdem würde ich beim nächsten Mal noch ein paar Speckwürfelchen an den Teig geben und auch etwas mehr Birne verwenden.
- 500 gr. Weizenmehl 550
- 10 gr. frische Hefe
- 250 gr. Milch
- 60 gr. Butter, zimmerwarm und weich
- 40 gr. Zucker
- 10 gr. Salz
- 2 Eier, Größe L, zimmerwarm
- 100 gr. Bacon in dünnen Scheiben
- 2 Birnen
Ds Mehl in eine große Rührschüssel mit Deckel geben. Die Hefe hineinbröckeln und mit den Fingern ins Mehl reiben; in etwa so, wie man Streusel macht. Zucker und Salz zugeben, dann mit Milch und Eiern zu einem elatischen Teig kneten, dabei die Butter zuletzt zugeben. Den Deckel auf die Schüssel geben und den Teig in ca 1 bis 1 1/2 h zu doppelter Größe aufgehen lassen.
Eine Kastenform leicht fetten und mit den Speckscheiben auslegen. Birnen schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und in kleine Würfel schneiden.
Den aufgegangenen Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche nochmal kurz durchkneten, dann in zwei gleiche Teile teilen und zu 2 länglichen Laiben formen. Den ersten Teigteil in die Form geben, mit den Birnenstückchen bedecken. Den zweiten Teil darauf geben.
Form mit einem sauberen Geschirrtuch bedecken und den Ofenkater nochmals 1 h ruhen lassen.
Inzwischen den Backofen auf 220°C vorheizen.
Die Form in den Ofen schieben und den Ofenkater in ca. 50 min fertig backen, dabei nach 10 min die Temperatur auf 200°C reduzieren.
Das liest sich als ob es mir auch gut schmecken würde. Wären nur nicht die vielen KH… na, ab und zu brauch ich die auch.
Kohlehydrate? Ohne bin ich ungenießbar 😉
ich hab festgestellt- ein paar weniger tuns auch…
So ein Kater ist genau nach meinem Geschmack! Hast Du das Rezept bereits abgewandelt in Richtung mehr Speck und mehr Birne oder ist das die zu verändernde Version? LG!!! 🙂
Da kann noch Speck dran und Birnen auch… 😉
LG und alles Gute!
Oooh, hmm, der Duft von Hefeteig hat definitiv ganz besondere Seelenfutterqualitäten! Und dann noch der schöne Name – der klingt so, als wollte man das Essen am liebsten streicheln. Vielen, vielen Dank für das Rezept! Das kommt mir wirklich wie gerufen: Mir hat nämlich vor einiger Zeit mal jemand von einem traditionellen Rezept mit Speck und Birnen und Hefeteig erzählt (allerdings nicht in der Form gebacken, sondern in der Pfanne, wenn ich das recht verstanden habe). Und seitdem schwirrt mir immer mal durch den Kopf, das mal auszuprobieren. Jetzt kann ich das mit einem getesteten Rezept tun. Großartig.
Vielleicht ist das in der Pfanne gebackene ja die Ursprungsform. Und ja, der Duft von Hefeteig ist grade im Herbst schwer zu überbiete, finde ich.
Woher kommt bloß der abstruse Name? Vielleicht, weil er innen so flauschig ist (sieht jedenfalls so aus) wie ein weiches Katzenfell? 😉
Flauschig ist er ja…..
Ich habe keine Ahnung, woher der Name kommt, Eva. Ich habe selbstverständlich die Weiten des WWW durchforstet – ergebnislos….
Das hat mich jetzt auch mal interessiert – ich habe den Hinweis gefunden, dass man in Vorarlberg zu Guglhupf auch Ofenkatze sagen würde, weil die Form an eine behaglich zusammengerollte Katze erinnern würde. Vielleicht hat man den Ofenkater ja früher auch in der Napfform zubereitet und ist deshalb aus denselben Gründen auf den Namen gekommen?
Interessanter Ansatz…da hast Du mehr gefunden als ich…
Zu Kater habe ich auch nix gefunden, aber ich habe mich dunkel erinnert, das Wort Ofenkatze schon mal gehört zu haben, und da kam dann putzigerweise der Guglhupf bei heraus (http://www.koestliches-oesterreich.at/produkte/speisen-getraenke/nachspeisen-suessspeisen/gugelhupf.html, ganz unten unter Wortherkunft).
Ich hätte jetzt noch Abenskater im Angebot….und Tote Tante, aber das ist dann was anderes….
Ich roll hier noch vor Lachem unterm Tisch vom Rächertofu und jetzt auch noch tote Tante. Was war da bloß in Deinem Kaffee heute – kann ich bitte auch so einen haben ;-)?
Ich meinte ja, da wäre nix besonderes gewesen…aber gib mal Deine Tasse 🙂
Wieso kenne ich dieses Ofen-Wunder noch nicht, so als Norddeutsche? Das stelle ich mir unglaublich lecker vor, fruchtig-hefig-herzhaft-salzig… Und Deine aufgebratenen Knödel mit Ei klingen auch super, das muss ich ebenfalls mal probieren.
Aber jetzt 🙂 Und Du hast doch bestimmt eine zündende Idee, wie man den Speck „ersetzen“ kann 😉
Der gute alte Räuchertofu, den ich noch zusätzlich mit Räuchersalz traktieren werde, könnte es eventuell ansatzweise richten ;-).
Rächertofu war mein erster Gedanke….kriegst Du den so dünn geschmeidig um den Teig gelegt?
Mit Räuchertofu geht das mit einem sehr scharfen Messer halbwegs gut, weil er ja fester ist als Naturtofu. Aber so dünn wie Schinken bekommt man ihn tatsächlich nicht.
Habe ich echt Rächertofu geschrieben? Ich gehe mir mal lieber noch einen Kaffee holen 🙁
Sehe ich erst jetzt, wie herrlich ist das denn ;-)!!!
So, es war noch Platz im Ofen und ich hab’s ausprobiert. Wie lecker ist denn das?! Der Duft allein hat mich schon ganz wuschig gemacht, und dann warm gekostet – großartig. Ein bisschen mehr Zucker habe ich genommen und wilde gemischte Reste – hatte nur noch Buchweizenmehl da und an Backfett nur noch einen Rest Butter-Zubereitung von einem anderen Rezept mit Vanille, Lorbeer und Rauchsalz, hat aber alles super gepasst. Das rachsüchtige Sojabohnen-Produkt hat auch ganze Arbeit geleistet ;-). Tausend Dank, Susanne, das wird ein neues Lieblingsrezept!
Freut mich, dass es geschmeckt hat. Und natürlich auch, dass der Tofu beschlossen hat, sich an jemand anderem zu rächen 🙂
Ofenkater – noch nie gehört. Aber essen möchte ich ihn zu gerne. Wir nachgemacht!
Das scheint ein echtes Geheim-Gericht zu sein 🙂
Nur her mit dem Maunzel ! Eine Art Speckgugelhopf mit Aussenbespeckung ?
Halt mal Deinen Teller her – vielleicht funktioniert das ja bei dir, bei mir hat es nicht geklappt.
Und beim nächsten Mal gibt es zusätzlich auch Innenbespeckung 😉
was es nicht alles gibt….Ofenkater! 🙂
Da ich mir nicht richtig vorstellen kann, wie das wohl schmeckt, muss ich es dann mal nachbacken!
Dabei wohnst Du doch in der Ecke, aus der das Gericht kommt 🙂
Ofenkater – ob das wohl ein Gericht gegen einen Morgenkater ist? Mich würde diese Mischung ziemlich wach machen. Auch wenn mich einmal ein Chinese mit süßem Schweinefleisch bekocht hat, ist bei mir der Zucker in deftigen Gerichten gestrichen… irgendwo muss ich auch wo Abstriche machen. 🙂 Ansonsten fast ein englisches Frühstück. Bread, bacon und egg all in one.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Anna
Ich habe irgendwo gelesen, dass der Ofenkater ursprünglich mit Vanillesauce serviert wird. Das war mir dann doch zu heftig, auch wenn ich sonst gar nichts gegen süß-salzige Kombinationen einzuwenden habe. Dafür habe ich es nicht so mit süß-sauer.
Eine tolle Mischung, ich bin ein riesen Fan von „süss & salzig“, so wie hier bei Dir mit Birne und Bacon/Speck 🙂
Und dann noch kombiniert mit einem Brot – besser gehts doch nicht!
YUMMI
Na dann los 🙂