Mais-Bohnen-Eintopf für Nelson Mandela | Umngqasho

Diesen Monat macht die kulinarische Weltreise, wie immer unter der Reiseleitung von Volker, Halt in Südafrika. Die südafrikanische Küche ist sehr facettenreich – jede Bevölkerungsgruppe und Provinz bringt ihre eigene Kochkultur mit.

Ich bin bei Madhur Jaffrey* fündig geworden und bringe Euch heute ein typisches Gericht der Volksgruppe der Xhoso mit, wenn auch in leicht modifizierter Form: es ist ein Eintopf auf der Basis von Mais und Wachtelbohnen. Normalerweise wird dazu Samp verwendet, das sind getrocknete Maiskörner, die gestampft werden, bis sie etwas zerkleinert sind. Die Zutat ist schwierig aufzutreiben, und deshalb habe ich es mit Madhur Jaffrey gehalten, die für den Eintopf Hominy verwendet, das ist gegarter nixtamalisierter Mais, den bekommt man in mexikanischen Lebensmittelläden.

Und was hat Nelson Mandela damit zu tun? Nelson Mandela war, genau wie auch Bischof Desmond Tutu, Angehöriger des Xhosa-Volkes und dieser Eintopf ist das, was er in seiner Kindheit oft gegessen hat; es ist preisgünstig und sättigend. Als er sich später nach diesem Gericht seiner Kindheit sehnte, bereitete sein Koch es regelmäßig für ihn zu. Allerdings in einer leicht aufgepeppten Version, denn der Koch war indischer Abstammung und das ursprüngliche Umngqasho war ihm zu eintönig. Die Version hat sich durchgesetzt und stand in Mandelas Haushalt regelmäßig auf dem Tisch.

Ich habe zum Eintopf noch Roosterkoek gebacken, das sind kleine flache Brötchen, die auf dem Grillrost gegart werden. Das Rezept bleibt erst mal mein Geheimnis, die Brötchen blieben nämlich teilweise sehr kompakt und etwas klitschig.

Für 6 Personen:

Zutaten:

  • 425 g Hominy (Posole) aus der Dose, abgetropft gewogen
  • 200 g getrocknete Wachtelbohnen
  • 3 EL Erdnussöl
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 3 Zehen Knoblauch
  • 3 kleine rote Chilischoten
  • 350 g Tomaten
  • Salz

Arbeitsschritte:

Am Vortag die Bohnen in reichlich kaltem Wasser einweichen.

Wenn es ans Kochen geht, die Bohnen abgießen, mit 1,2 l frischem Wasser in einen Topf geben und gar kochen. Wie lange das dauert, hängt auch vom Alter der Bohnen ab; meine waren nach 45 min gar. Bohnen abgießen und dabei das Kochwasser auffangen.

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Chilis putzen und in Ringe schneiden. Tomaten kreuzweise einritzen, mit kochendem Wasser überbrühen, die Haut abziehen und das Fruchtfleisch würfeln.

Öl in einem Schmortopf erhitzen und die Zwiebel darin anbraten, bis sie an den Rändern leicht bräunt. Knoblauch und Chili zugeben, kurz mitbraten, dann die Tomaten in den Topf geben. Köcheln lassen, bis die Tomaten zu zerfallen beginnnen, dann Hominy und Bohnen zugeben. Ca. 500 ml der Garflüssigkeit zugießen, salzen und alles 1 h bedeckt bei sehr milder Hitze köcheln lassen; dabei wenn nötig, noch etwas Flüssigkeit zugeben.

Mit Salz abschmecken und servieren.

Und wie immer erscheinen hier im Laufe des Monats die Rezepte der übrigen Reisegesellschaft – ich bin gespannt, was es geben wird:

Britta von Brittas Kochbuch mit Chakalaka 2.1 Britta von Brittas Kochbuch mit Inkukhu Nembot Ji -Geschnetzeltes Hähnchen mit grünen Bohnen der Xhosa Friederike von Fliederbaum mit Roosterkoek und Chakalaka Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Sosaties – südafrikanische Fleischspieße Cornelia von SilverTravellers mit Babooti – fruchtiges Curry aus Südafrika Regina von bistroglobal mit Chakalaka- die 3. Version Wilma von Pane-Bistecca mit Bobotie – Suedafrikanischer Hackbraten Wilma von Pane-Bistecca mit Bobotie Samosas – Suedafrikanisches Fusion Food Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Südafrikanisches Maisbrot – Mealie Bread Simone von zimtkringel mit Cape Malay Chicken Curry Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Bunny Chow mit Butterbohnen-Curry und Möhrensalat Cornelia von SilverTravellers mit Hühnerleber Peri Peri Tina von Küchenmomente mit Hetzoggies Sus von CorumBlog 2.0 mit Biltong – Südafrikanisches Trockenfleisch

17 Kommentare

  1. Liebe Susanne, dass du Samp nicht kaufen konntest, kann ich gut nachvollziehen. Auch ich habe 3 Afrika/Asien-Lädchen abgeklappert. Samp konnte ich dort nicht erstehen. Dein Eintopf sieht super schmackhaft aus. Viele Grüße, Regina

  2. Liebe Susanne,
    das ist wohl überall auf der Welt gleich. Eintöpfe sind günstig und sättigend und werden dann später mal zu Lieblingsgerichten…
    Dein Umngqasho sieht jedenfalls großartig aus. Spannend, du hast das Roosterkoek auf dem Grill gebacken. Toll aussehen tut es ja, aber ich habe früher mit Brotbacken auf dem Grill auch so Probleme gehabt und nehme seither lieber den Backofen 😉 .
    Sonnige Grüße
    Tina

    • Ich habe es in der Grillpfanne gemacht, das hat auch nicht gut funktioniert – beim nächsten Mal nehme ich den Ofen 😉.

  3. Interessant finde ich, dass das Brot nicht so richtig geworden ist, wo doch Fladenbrot und Pfannenpizza auch funktionieren… aber da ist der Teig wahrscheinlich dünner.

    • Stimmt, Fladenbrot aus der Pfanne mache ich eigentlich oft genug, und das funktioniert immer. Vielleicht lag es tatsächlich an der Grillpfanne….

  4. Kann ich mir gut vorstellen, dass die Beschaffung der Zutaten recht schwierig ist. Ich bin in solchen Fällen dann auch immer ganz kreativ und weiche auf Alternativen aus.

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