Custard Tarte

Das ist ein klassisches Rezept für eine britische Tarte mit Puddingfüllung. Regula Ysewjin* erzählt, dass das älteste Rezept dafür aus dem Jahr 1390 stammt. Die Tartes wurden damals aus einem sehr robusten Teig geformt, denn der Teig musste der Hitze der damals verwendeten Holzöfen standhalten.

Custard Tartes sind ein bisschen aus der Mode gekommen; statt ihrer werden heute lieber die reichhaltigeren Pasteis de Nata serviert. Außerdem würzt man die Füllung gerne mit Vanille. Früher war die Füllung kräftiger gewürzt – mit Dingen wie Safran, Lorbeer oder Ingwer.

Diese Füllung hier ist mir Lorbeer und Muskatblüte aromatisiert und wird am Ende noch mit Muskatnuss überrieben – das hat uns sehr gut gefallen. Und im Gegensatz zu den üppigeren Pasteis de Nata ist die Tarte relativ leicht; der Pudding besteht zu einem Großteil aus Vollmilch. Außerdem ist die Tarte nicht zu süß.

Im Rezept werden kleine Tartes gebacken; ich habe mich aus purer Trägheit für eine große Tarte entschieden. Unten gebe ich beide Möglichkeiten an.

Für eine große Tarte von 22 cm Durchmesser oder 12 kleine Tartes:

Zutaten:

Mürbeteig:

  • 250 g Weizenmehl Type 405, plus etwas zum Arbeiten
  • 100 g Puderzucker
  • 1 Prise Salz
  • 125 g Butter, gekühlt, plus etwas für die Form
  • 1 Ei

Puddingfüllung:

  • 250 ml Vollmilch
  • 75 g Schlagsahne
  • 25 g Zucker
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Muskatblüte
  • 3 Eigelb
  • 1 Ei
  • geriebene Muskatnuss

Arbeitsschritte:

Zunächst entweder eine Tarteform von 22 cm Durchmesser mit Butter ausstreichen oder die Vertiefungen eines 12er-Muffinblechs fetten. Beim Muffinblech zusätzliche die Böden mit kleinen Backpapierkreisen auslegen.

Für den Teig die Butter würfeln. Mehl, Puderzucker und Salz in einen Blitzhacker oder Mixer geben und ca. 8 sek mit der Impulstaste vermengen, oder bis alles die Konsistenz von Semmelbröseln hat. Das Ei und 1 EL Wasser zugeben und wieder pulsieren, bis der Teig zusammenkommt. Teig zu einer Scheibe formen, in Frischhaltefolie packen und 30 min kühl stellen.

Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche ausrollen: entweder zu einem Kreis, der etwas größer ist als die verwendete Form oder oder 3 mm dünn ausrollen und ca. 7 cm große Kreise ausstechen. Die Form oder die Förmchen mit den Teig auslegen und dabei einen Rand hochziehen.

Den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen, bei kleinen Teighüllen jeden Boden dreimal einstechen. 30 min kühl stellen und inzwischen den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Den Boden bzw. die Böden mit Backpapier bedecken und Backperlen oder Hülsenfrüchte einfüllen. Die große Tarte 20 min blind backen, dann Backpapier und Kugeln entfernen und weitere 5 bis 10 min backen, damit der Boden trocken wird. Kleine Tartes 10 min backen und dann 5 min ohne Backpapier.

Tarte herausnehmen, die Ofentemperatur auf 120°C absenken.

Für die Füllung die Milch und die Sahne mit dem Zucker, dem Lorbeerblatt und der Muskatblüte erwärmen. Eigelbe und Ei in einer großen Schüssel verquirlen. Die Gewürze aus der Milchmischung nehmen und zuerst ein wenig von der warmen Milch mit dem Schneebesen in die Eier rühren, dann nach und nach die restliche Flüssigkeit einrühren.

Pudding in die Teigschale füllen. Mit etwas Muskat bestreuen und 45 bis 50 min backen, kleine Tartes 35 bis 40 min backen.

Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.

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