Das ist mein Lieblingsgericht aus Alexander Herrmanns „Aufgegabelt„*: selbstgemachte Pasta mit würziger Salsiccia und Paprikarahm. Die Nudeln werden aus Kamutmehl gemacht. Den Kamut hat sich Alexander Herrmann von Andi Walz aus Amberg (das ist ganz in der Nähe meiner alten Heimat) mitgebracht. Kamut ist eine Hartweizensorte mit recht großen Körnern und das Mehl hat eine schöne gelbe Farbe. Beim Bauern wächst Kamille zwischen den Kamuthalmen, das das Alexander Herrmann auf die Idee gebracht, die Nudeln mit Kamille zu garen.
Serviert werden die Nudeln in einer Rahmsauce mit frischer roter Paprika, dazu gibt es etwas Salsiccia – das ist aromatisch alles schön ausgewogen.
In einem Punkt allerdings muss ich Alexander Herrmann widersprechen: er sagt, Trofie sind eine Art kleine Schupfnudeln aus Pastateig; das stimmt so nicht. Trofie sind nicht einfach spitz zulaufend, sondern auch noch in sich gedreht, wenn man das richtig hinkriegt, auch leicht gezackt. Der Name der Nudel weist auf die scheuernde Bewegung der Hände beim Formen hin.
So richtige Trofie sind das nicht, was ich gemacht habe. Die Bewegung sieht sehr einfach aus, ist es aber nicht. Wer mag, kann hier oben mal schauen – ich übe noch….aber glücklicherweise schmecken die Nudeln auch, wenn sie nicht perfekt geformt sind.
Für 4 Personen:
Zutaten:
- 400 g Kamutmehl
- Salz
- ca. 200 ml Wasser
- 2 Handvoll getrocknete Kamillenblüten
- etwas Olivenöl
- 2 Zweige Thymian
- 1 rote Zwiebel
- 1 rote Paprikaschote
- 1-2 TL Paprika edelsüß
- 100 ml Weißwein
- 250 g Sahne
Arbeitsschritte:
Für den Teig das Mehl mit etwas Salz mischen. Das Wasser zugießen und alles zu einem glatten, elastischen Teig verkneten. In Frischhaltefolie packen und bei Zimmertemperatur ca. 30 min ruhen lassen.
Inzwischen die Paprikaschote putzen und das Fruchtfleisch in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Zwiebel schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. Von den Salsiccia die Haut abziehen, die Würste je nach Dicke längs halbieren oder vierteln und dann in mundgerechte Stücke schneiden.
Nun zurück zu den Nudeln: vom kleine Portionen abnehmen. Je eine Portion unter der Handfläche nach vorne über die Arbeitsfläche nach vorne rollen, dann die Handkante oben an der Teigschnur in einem leichten Winkel ansetzen und die Hand wieder zum Körper hinziehen. Im Idealfall windet sich die Nudel dabei etwas auf.
Zum Garen der Trofie einen großen Topf Salzwasser aufsetzen. Kamillenbüten in einen Teebeutel geben und im heißen Salzwasser ca. 5 min ziehen lassen, dann herausnehmen. Nun die Nudeln im kochenden Wasser in ca. 5 min bissfest garen.
Salsccia in einer großen Pfanne mit wenig Öl knusrig braten, dann die Zwiebel zugeben und kurz mitbraten. Die gegarte Pasta mit dem Schaumlöffel aus dem Topf heben, etwas abtropfen lassen und zur Wurst in die Pfanne geben.
Die Paprikawürfel in einem kleinen Topf in etwas Olivenöl anbraten. Mit Salz und Paprikapulver würzen und mit dem Wein ablöschen. Thymian dazu zupfen. Wein einkochen lassen, dann die Sahne angießen und ca. 5 min köcheln lassen. Nochmals mit Salz abschmecken.
Zum Servieren den Paprikarahm auf Tellern verteilen und die Nudeln mit Salsiccia und Zwiebel darauf verteilen.
Es sieht für mich so aus, als hättest du pro Nudel zu viel Teig erwischt. Die Teigmenge im Video oben wirkt sehr überschaubar. Aber das hat sicherlich trotzdem großartig geschmeckt, lieben Dank für die Inspiration.
Lieben Gruß, Dirk
Stimmt, so winzige Portionen fallen mir schwer; an der grundsätzlichen Technik ändert das aber nichts.
Lieben Gruß zurück!