Peruanische Alfajores

Alfajores sind ein Gebäck, das ziemlich typisch für Lateinamerika ist. Ursprünglich brachten es die Mauren nach Spanien, und diese hinterliessen es dann in der Kolonialzeit in Lateinamerika. Grundsätzlich ist in Alfajor ein Mürbteigkeks mit einer Füllung, wobei es da von Land zu Land Unterschiede gibt.

Ich stelle Euch heute die peruanische Variante vor – weil die kulinarische Weltreise von Volker mampft im August Halt in Peru macht. Und weil ich diese Kekse unwiderstehlich finde.

Und ich bilde mir ein, dass das an den peruanischen Eigenarten liegt: da wäre zunächst der Teig, der wird traditionell mit Schweineschmalz gemacht. Nichts für Vegetarier, ja. Und heutzutage wird das Schmalz auch oft durch Margarine ersetzt. Aber: das Schmalz wirkt sich nicht nur geschmacklich aus, es sorgt vor allem dafür, dass die Kekse im Mund richtiggehend schmelzen. Das können Butter oder Margarine nicht. Es kommt auch nicht wenig Salz an den Teig, ein schöner Ausgleich zur süßen Füllung.  Womit wir bei der letzten Eigenart wären – die Füllung ist Manjar blanco – eine karamellisierte Mischung aus gesüßter und ungesüßter Kondensmilch, kein pures Dulce de Leche. Immer noch süß, aber nicht so aufdringlich. Zusammen mit den schmelzenden, leicht salzigen Keksen…ein Traum.


Füllung:

  • 400 g gesüßte Kondensmilch
  • 170 g Kondensmilch
  • 1 Prise Salz

Kekse:

  • 400 g Weizenmehl 405
  • 2 EL Puderzucker, plus etwas zum Bestäuben
  • 1 T Salz
  • 225 g Schweineschmalz, gekühlt
  • 2-3 EL warmes Wasser

Zuerst die Füllung zubereiten, denn die muss erst länger köcheln und dann komplett auskühlen:

Beide Sorten Kondensmilch zusammen mit der Prise Salz in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze unter Rühren zum Kochen bringen.

Die Hitze auf niedrig stellen und die Masse unter gelegentlichem Rühren köcheln lassen bis sie hellbraun, eingedickt und cremig ist.

In eine Schüssel füllen und abkühlen lassen.

Für die Kekse das Mehl zusammen mit Puderzucker und dem Salz in eine Schüssel geben. Schweineschmalz zugeben und alles mit den Fingerspitzen zu Streuseln verarbeiten. Das Wasser zugeben, alles zu einem Teig verkneten, dann in Folie packen und 30 min im Kühlschrank ruhen lassen.

Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen und ein Blech mit Backpapier auslegen.

Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche ca. 0,5 cm dünn ausrollen und Kreise von ca. 6 cm Durchmesser ausstechen. Teigreste können rasch zusammengeknetet und erneut ausgerollt werden.

Teigkreise auf das vorbereitete Blech legen und im heißen Ofen 10 min backen – auf keinen Fall länger, sie sollen nicht bräunen und werden beim Abkühlen noch fester.

Kekse auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Zum Füllen jeweils ca. 2 TL manjar blanco auf einen Keks geben, einen zweiten Keks darauf setzen und mit einer leichten, vorsichtigen Drehung zusammendrücken und die Füllung verteilen.

Alfajores leicht mit Puderzucker bestäuben.

Luftdicht verschlossen aufbewahrt halten sich die Alfajores einige Tage.


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Inspiration:

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20 Kommentare

    • Ich mache im Grunde sowieso lieber Kekse – der Happs zwischendurch als das ganze Stück Kuchen.

  1. Manjar Blanco und Dulce de leche sind nicht dasselbe? Wieder was dazu gelernt 😉 Dann habe ich meine Crepes mit Dulce de Leche gefüllt… egal: Dieses Milchcremezeugs ist sowieso köstlich!

    • So steht es in dem schlauen Buch, aus dem ich das Rezept gemopst habe. Und tatsächlich ist manjar blanco etwas leichter als Dulce de Leche, also…einen winzigen Hauch ;-).

  2. Siehst du, ich habe mich schon immer gefragt, warum dulce de leche so einen extrem anderen Namen in Peru hat, jetzt weiß ich wieso! In Uruguay werden auch Alfajores gemacht, da kommt allerdings Maismehl zum Einsatz, damit der Keks so mega schmelzend auf der Zunge zergeht. Muss auch mal die peruanische Version ausprobieren!

    • Wie ich mich kenne, habe ich bestimmt irgendwo noch Maismehl, die Keksvariante muss ich also mal ausprobieren.

  3. Die muss ich auch unbedingt noch ausprobieren. Für den Stopp in Chile hatte ich ja Empolvados (quasi die Alfajores Chiles) gebacken, die hatten so eine zarte, wattige Konsistenz. Waren aber superlecker. Ich werde dein Rezept demnächst mal testen, dann habe ich einen Vergleich 😉 .
    Liebe Grüße
    Tina

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