Kochbuch: Easy Airfryer | Jamie Oliver

Gastbeitrag von Dietmar Adam

Bevor das hier losgeht, möchte ich euch kurz Dietmar vorstellen, denn von ihm stammt dieser Beitrag; und da werden noch ein paar kommen. Dietmar ist Bibliothekar im Ruhestand – er hat ein Händchen für Bücher, auch (oder besonders) für Kochbücher und ist gerne kreativ in der Küche – findet es aber auch gut, wenn der Aufwand sich in Grenzen hält. Da passt es gut, dass er erst mal einen Blick in Bücher geworfen hat, die sich mit dem Airfryer befassen.

Jamie Oliver ist Legende. Da ist es schon sonderbar, dass ich in all den Jahren noch nie ein Buch von ihm besprochen habe. Nun also doch und zwar zum nach wie vor trendigen Thema Airfryer. Andere Größen des Metiers zieren sich da eher. Aber der „Naked Chef“ weiß, was viele Menschen mit wenig Zeit, einem Bewusstsein für gesundes Essen, aber häufig auch überschaubaren Fähigkeiten in der Küche wünschen. 

Mir kam dieses Buch sehr gelegen, habe ich mir doch vor kurzem einen neuen Airfryer zugelegt, der viel mehr Möglichkeiten bietet als mein alter. Der war zudem auch noch schlecht zu reinigen. Und ein zusätzliches Plus: der Neue hat bei gleichen äußeren Maßen einen erstaunlich großen Garraum.

Ich denke, es geht vielen Besitzern einer Heißluftfritteuse so, dass sie dankbar sind für Inspirationen und Anleitungen jenseits von Pommes, Fischstäbchen und Chicken Wings. 

Diese Erwartungen erfüllt Jamie Oliver gekonnt. Das Layout ist gefällig und übersichtlich, das Format praktisch – selbst in nicht so geräumigen Küchen. Jedes Rezept hat ein aussagekräftiges Foto. Die Zutaten sind meist leicht in jedem Supermarkt erhältlich, die Zubereitungen auch von Anfängern machbar, die einzelnen Schritte genau und prägnant erklärt. Viele werden auch die Angabe von Nährwerten, die Zeiten für die Vorbereitung und das Garen begrüßen und den Hinweis, ob das Rezept für ein Modell mit einer oder zwei Schubladen vorgesehen ist. Meines hat bloß eine Schublade, das hat mich aber nicht davon abgehalten, Rezepte so abzuwandeln, dass es auch mit einer klappt.

Beim ersten Durchblättern überrascht schon, was alles möglich sein soll, von Snacks bis hin zu exotischen Spezialitäten und Kleingebäck. Sogar Suppen und Salate finden sich, das hat mich schon etwas erstaunt, weil ich das eher nicht mit einem Airfryer assoziiert hätte. Aber es ist halt ähnlich wie bei der Mikrowelle, die man auch leicht unterschätzt.

Bei der Auswahl der Speisen hat sich der Autor mehr als ich erwartet habe an Vorlieben und Traditionen seiner heimischen Kochwelt orientiert – rauchige Fisch-Pie, Fish and Chips, Eton Mess, S’mores, Brathähnchen mit Yorkshire-Pudding, Marmite als Toast-Topping. Das soll aber nicht heißen, dass die übrige kulinarische Welt vernachlässigt wird, ganz im Gegenteil. Einige Beispiele gefällig? Lammköfte, Pakoras, Gochujang-Spitzkohl, Hoisin-Ente, Falafel, Schweinerippchen Teriyaki, diverse Pizzen und Pastagerichte, alles was das Herz begehrt und angesagte Länderküchen zu bieten haben. Nur hätte ich mir insgesamt etwas mehr vegetarische Rezepte gewünscht.

Ausprobierte Rezepte:

Fazit:

Trotz kleinerer Kritikpunkte überwiegt für mich vor allem das Positive, ganz besonders der praktische Nutzen, interessante Anregungen und die große Lust, noch viel mehr Rezepte auszuprobieren. Meinem Airfryer wird es nicht langweilig werden.

• Verlag: Dorling Kindersley
• Sprache: Deutsch
• Gebundene Ausgabe, 224 Seiten
• ISBN: 978-3831050901
• € 24,95