So. Ich melde mich frisch erholt aus dem Urlaub und starte wieder durch – und zwar standesgemäß mit Teigtaschen. Meine Liebe zu Teigtaschen ist ja bekannt, und ich freue mich, dass ich nicht allein damit bin. Auch Orkide und Orhan Tançgil von „Koch dich türkisch“ lieben Teigtaschen, und zwar immerhin genug, um ihnen ein ganzes Buch zu widmen. Schauen wir doch mal rein:
Das Buch geht nach einem kleinen Vorwort und einer kurzen Geschichte der Mantı gleich über zum Wesentlichen und gibt ein paar Tipps und Hinweise zum guten Gelingen – wie bekomme ich den Teig gut hin, wie ist das mit dem Füllen und Garen und vieles mehr. Was mir sehr gut gefällt, sind die Anleitungen zum Herstellen der verschiedenen Teigtaschen-Formen mit Step-By-Step-Fotos: das ist sehr übersichtlich, da kann nichts mehr schief gehen.
Dann geht es an die Rezepte – die starten mit Suppen; es gibt Teigtaschen mit Fleisch, mit Gemüse und auch Süßes fehlt nicht. Abgerundet wird der Rezeptteil durch ein Kapitel mit Grundrezepten für Dipps und Ähnliches. Die Bandbreite der Rezepte ist groß – natürlich machen türkische Teigtaschen einen guten Teil der Rezepte aus, aber man findet auch Teigtaschen aus Japan, China, Vietnam, Zentral- und dem Balkan. Man findet bekannte Klassiker wie die winzigen türkischen Mantı, georgische Khinkali, japanische Gyoza oder afghanische Mantu, aber auch Neuinterpretationen wie Kung-Pao-Teigtaschen oder Pelmeni mit veganem Hack.
Die Rezepte sind übersichtlich in Spalten dargestellt – am Rand die Zutatenliste, daneben die Arbeitsanleitung und dem Rezept steht jeweils ein ganzseitiges Foto gegenüber. Die Rezepte sind gut erklärt und funktionieren; ich hatte lediglich einmal zu wenig Füllung für die Teigmenge. Und auch die Zutaten sind gut erhältlich; für Dinge wie Salça oder Nana-Minze lohnt sich ein Besuch im türkischen Laden, sonst reichen Wochenmarkt oder Supermarkt.
Das ist Joghurtsuppe mit einer Einlage aus Linsen, Fleischbällchen und kleinen, mit Hackfleisch gefüllten Teigtäschchen. Das Formen der Teigtäschchen dauert etwas, aber das Ergebnis ist die Mühe wert. Hier entlang geht es zum Rezept.
Die „Teigtaschen für die feine Gesellschaft“ sind gefüllte Teigspiralen aus Filoteig, die im Ofen gebacken werden. Bei der Füllung habe ich improvisiert und statt der vegetarischen Pilz-Füllung auf die Kombination Lauch, Hackfleisch und Feta zurückgegriffen.
Es war noch Filoteig übrig, und aus diesem wurden diese knusprig gebackenen Röllchen, die mit einem Pulled Chicken in Barbecue-Sauce serviert werden. Das war fein, aber in der Kombination schwierig zu essen. Die Röllchen könnte ich mir mit einem Dip gut als Knabbergebäck vorstellen.
Das sind mit Kartoffeln gefüllte Teigtaschen, serviert mit Knoblauch-Joghurt und Chilibutter. Die Teigtaschen heißen Hingel; es gibt sie im nördlichen Kakasus, in der türkischen Provinz Çorum und in Ostanatolien. Die Kombination war sehr fein; allerdings hatte ich viel zu wenig Füllung für die hergestellte Teigmenge – es wäre wohl nützlich gewesen, bei den Kartoffeln das Gewicht anzugeben anstatt der Stückzahl.
Die hübschen Rosen-Teigtaschen wollte ich schon lange mal machen, jetzt war es endlich so weit. Die Herstellung ist nicht schwer. Die Rosen werden auf Tomatensauce gesetzt und im Ofen gebacken. Dazu gibt es Zitronenjoghurt – nicht nur hübsch, sondern auch sehr fein.
Fazit:
Wer Lust auf eine kulinarische Entdeckungreise durch die Welt der Teigtaschen hat, wird hier fündig. Man findet vielfältige, gelingsichere Rezepte von Ostasien über die Türkei bis nach Osteuropa – es ist für jeden Geschmack etwas dabei.
- Herausgeber: Christian Verlag
- Sprache: Deutsch
- Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
- ISBN: 978-3959618977
- € 24,99